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Fuer immer du

Fuer immer du

Titel: Fuer immer du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Davis
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Linden zurückziehen. Da wusste ich, dass ich niemanden mehr haben würde. Damals war ich wütend auf sie, weil sie mich von den einzigen Menschen wegriss, die Interesse an mir hatten. Und ich war wütend auf mich, weil ich mit meinen Versuchen ihre Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, sie überhaupt erst zu dieser Entscheidung getrieben hatte.
    Sie blickte auf ihre Schuhe, die in die weiche, dunkle Erde eingesunken waren. »Ich hätte mir die Zeit nehmen müssen. Ich verspreche, das wird jetzt anders. Ich möchte, dass du mir wieder vertraust. Dass es so wird, wie früher, als du immer zu mir gekommen bist, wenn du Probleme hattest.«
    Ich schluckte gegen den Kloß an und wischte eine Träne von meiner Wange. »Ich habe auch einiges falsch gemacht«, murmelte ich. »Mir tut es auch leid.« Vielleicht sollte ich die Vergangenheit wirklich endlich ruhen lassen. Ich hatte in der Gegenwart genug andere Sorgen. Das hieß ja nicht, dass ich sofort damit anfangen musste, ihr die Dinge zu erzählen, die mich jetzt gerade beschäftigten. Ich sollte unsere zarten Bande, die wir gerade knüpften auf keinen Fall gleich überstrapazieren, indem ich ihr von merkwürdigen Fähigkeiten und Zeitungsartikeln und Portraits erzählte.
    »Ich muss los«, sagte ich deshalb. Sie nickte und trat vom Zaun zurück. »Es war nett, dass wir geredet haben«, fügte ich noch an, während ich mich schon abwandte, weil ich das Gefühl hatte, noch etwas Freundliches sagen zu müssen. Sie lächelte. Und ich musste auch lächeln, denn ich war erleichtert, dass es so einfach gewesen war, einander zu vergeben. In Zukunft würde ich mir die Mühe machen, alles erst mit den Augen meiner Mutter zu betrachten, bevor ich sie verurteilte. Bestimmt würde das viele Probleme schon im Keim ersticken.
    Katie döste friedlich in ihrer Box neben Adrians schwarzem Hengst. Ich sog tief den würzigen, natürlichen Duft des Heus, mit dem die Boxen ausgelegt waren, ein. Das musste ich immer tun, wenn ich einen Pferdestall betrat. Genauso wie ich immer erst an einem Buch roch, bevor ich anfing, es zu lesen. Die rotbraune Stute hob ihren Kopf, als ich an die Box herantrat. Mit ihren samtigen Nüstern stupste sie gegen meine Hand und schnupperte.
    »Na, mein Mädchen. Wie geht es dir? Bereit , nach Hause zu gehen?«
    Der Hengst in der Nachbarbox schnaubte geradezu verächtlich und scharrte mit einem Huf über den Holzboden. Ich ging zu ihm, streckte auch ihm meine leere Hand hin, damit auch er schnuppern konnte. Der Hengst machte einen Schritt zurück, legte seine Ohren an und machte mir so klar, dass er mir nicht traute. Eine stumme Warnung, mich nicht weiter vorzuwagen.
    »Magst du sie nicht gehen lassen oder magst du nur mich nicht?«, wollte ich von ihm wissen und blieb stur am Eingang zu seiner Box stehen. »Du weißt es, nicht wahr, dass dein Herrchen mich nicht mag?« Wie zur Antwort schnaubte er und schüttelte seinen großen, schwarzen Kopf. »War das jetzt ein Ja oder ein Nein, hm? Ich schätze, du bist meiner Meinung, er mag mich nicht. Dabei weiß ich nicht einmal, warum. Weißt du, was ich noch nicht weiß?«, fragte ich den Hengst. »Verrate mir wenigstens deinen Namen.«
    » Romero«, ertönte hinter mir die dunkle Stimme von Adrian. Ich musste mich nicht umdrehen, um zu wissen, dass er das war. Die Reaktion meines Körpers war ausreichend: Ein aufgeregtes Zittern arbeitete sich durch meinen Körper, verursachte ein Flattern in meinem Magen. Ich wünschte, ich würde nicht so auf ihn reagieren. Aber ich war machtlos dagegen. Wieso tat ich mir das an? Wieso empfand ich so für ihn? Ich kannte ihn nicht einmal, doch etwas in mir wollte mir weismachen, dass ich ihn kannte, dass ich wusste, wie seine Umarmung sich anfühlte, wie seine Stimme klang, wenn er mir liebevolle Worte zuflüsterte. Es machte mich wahnsinnig, dass mit jedem Mal, wenn er versuchte, mich abzuweisen, mich zu verstoßen oder gar zu verletzen, das meine Gefühle für ihn scheinbar noch verstärkte.
    Weil ich ihn nicht haben kann, gestand ich mir ein. Ich weiß, ich kann ihn ni cht haben, also will ich ihn umso mehr.
    Er hatte wohl beschlossen, im Tor des Stalles stehenzubleiben, also wandte ich mich jetzt doch zu ihm um. Eigentlich hatte ich vor, ihm zu sagen, wie sehr mir der Name Romero gefiel, und wie sehr dieser Name zu dem schwarzen Araber passte, aber als ich in seine versteinerte Mi ene blickte, die lässige und dennoch abwehrende Haltung, die er eingenommen hatte, wahrnahm, schlug

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