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Fuer immer du

Fuer immer du

Titel: Fuer immer du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Davis
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Schluck vom Tee und genoss jede Sekunde des Gefühls. Wie sich die warme Flüssigkeit erst über meiner Zunge ausbreitete, ihren würzigen Geschmack entfaltete, sich dann meine Kehle hinunterarbeitete, die Speiseröhre und dann einen winzigen Augenblick lang in meinem Magen brannte. Mit geschlossenen Augen seufzte ich, genoss die Ruhe und den Frieden noch einen Moment, bevor ich die Augen wieder öffnete und Adrian fragend ansah. Jetzt war ich bereit, mir anzuhören, was Adrian mir sagen wollte.
    »Erinnerungen?«, flüsterte ich tonlos.
    »Ja, die von Samuel und mir. Vielleicht sogar die von Uriel.«
    Ich schüttelte den Kopf, atmete ein und runzelte verständnislos die Stirn.
    Adrian seufzte leise. Nun sah ich doch zu ihm herüber. Er hatte den Blick auf seine Hände gesenkt. Seine Finger spielten zitternd mit einem recht klobigen Ring. Er nahm ihn und hielt ihn so, dass ich ihn sehen konnte. »Das ist ein Siegelring.« Ich kniff die Augen zusammen, um das Relief besser erkennen zu können. Es hätte ein gutes Motiv für ein Tattoo abgeben können. Der Ring schien ganz aus Silber und das Siegelbild saß leicht erhoben darauf. Es waren Engelsflügel in deren Mitte ein brennendes Schwert steckte. Fast wie Adrians Tattoo, nur das Adrians Schwert nicht von Flammen umzingelt wurde. »Das Wappen der Krieger Gottes, der Engel.«
    »Ja, aber was hat das mit mir zu tun?«, fragte ich ungeduldig, weil ich nicht verstand, warum er jetzt mit Engeln anfing.
    »Du bist ein Engel. Zum Teil zumindest.«
    Ich zog die Augenbrauen hoch und prustete, auch, wenn ich nicht wirklich einen Grund zum Lachen hatte, aber das war lachhaft. »Und das glaubst du warum?«
    »Weil ich auch einer bin.«
    Diesmal lachte ich richtig. Adrian ein Engel? Schon allein die Vorstellung war so irrwitzig, dass ich darüber lachen musste. Dann verstummte ich und sah Adrian zornig an. »Jetzt mal im Ernst, wenn du mich veralbern willst, dann sag das bitte, denn ehrlich, ich habe gerade keine Lust auf so was. Wie du vorhin sicher mitbekommen hast, habe ich einigen Mist am Hals.« Ich machte eine ausholende Bewegung mit dem Arm und meine Teetasse schoss wie von selbst vom Tisch und landete inmitten das Steinkamins, wo sie in mehrere Scherben zerbrach. Ich sah der Tasse erschrocken hinterher. Nicht, weil sie sich von selbst auf den Weg gemacht hatte, ich wusste ja, dass ich das bewirkt hatte, sondern weil ich es getan hatte, während Adrian es hatte sehen können. Ich sah ihn unsicher an aber er verzog keine Miene.
    »Das Service war ohnehin nicht mehr vollständig.« Er zog die Augenbrauen hoch und grinste. »Du wirkst nicht schockiert, also weißt du schon, dass du das kannst.«
    Ich nickte stumm.
    Adrian nahm einen Schluck von seinem Tee, lehnte sich entspannt im Sessel zurück und streckte die Beine aus. »Diese Fähigkeit hast du, weil du zum Teil ein Engel bist.«
    »Dann müsstest du das ja auch können«, sagte ich trotzig. »Schließlich willst du ja auch …« Ich stockte. Adrian ließ seine Teetasse vor seinem Gesicht schweben. Ich sah weg, wieder hin, konzentrierte mich auf einen anderen Gegenstand, aber nichts half. Es war eindeutig, nicht ich machte das mit der Tasse, sondern Adrian.
    »Ohne diese Kraft könnten wir unsere Flammenschwerter nicht rufen.« Adrian sah mich, schloss die Augen, streckte seine Hand über seinen Kopf aus und flüsterte: »Schwert.« Blaue Flammen züngelten seinen Arm hinauf, bildeten eine Feuersäule und dann entdeckte ich inmitten der tanzenden Flammen eine rot glühende Klinge. Adrian schwang das Schwert über seinem Kopf im Kreis, dann öffnete er seine Hand die Flammen erloschen, mit ihnen verschwand das Schwert.
    Mit Mühe konzentrierte ich mich auf meine Atmung, vor meinen Augen schwebten schon schwarze Punkte. Adrian war ein Engel. Adrian war ein Engel? Nein, das konnte nicht sein. »Ich kann das nicht glauben«, krächzte ich.
    »Ich weiß, dass das schwer zu glauben ist. Aber du musst die Tatsache, dass es Engel gibt akzeptieren, sonst wird es schwierig, dir zu erklären, wer du bist.«
    »Und wer bin ich?«, fragte ich und konnte den Trotz in meiner Stimme nicht unterdrücken. Hatte ich in den letzten Tagen nicht genug Unmögliches erlebt? Auch wenn diese Fähigkeit mir in den letzten Tagen einigen Spaß bereitet hatte, so blieb in mir doch immer irgendwo das Gefühl zurück, dass etwas nicht mit mir stimmte. Ich hatte mich immer irgendwie falsch gefühlt. Wie ein Freak. Aber wenn ich wissen wollte, was hier

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