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Fuer immer du

Fuer immer du

Titel: Fuer immer du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Davis
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Stelle zu rühren. Aber eigentlich dachte ich gar nicht daran, wegzurennen. Ich dachte an nichts, sah nur die Flammensäule vor mir.
    »Du hast es selbst gerufen«, sagte Adrian plötzlich. Er trat an mich heran, legte seine Hand in meine und umschloss sie mit seinen Fingern.
    »Ich hab es gerufen?«, fragte ich noch immer atemlos. Was war nur los mit mir? Ich verstand überhaupt nichts mehr. Tränen stiegen in meine Augen. Meine Unterlippe begann zu zittern. Adrian seufzte leise, zog mich an seinen Körper und legte die Arme um meine Schultern.
    »Genau damit hatte ich eigentlich abgeschlossen«, sagte er. »Lass uns ins Haus gehen, wir müssen reden.« Er löste sich wieder von mir und, obwohl ich sonst nicht fähig war zu denken, ich mich eigentlich vollkommen leer und verloren fühlte, dass er mich nicht mehr in den Armen hielt, ich seine Wärme nicht mehr fühlen konnte, schien den letzten Funken in mir drin noch zu ersticken. Ich konnte fühlen, wie mein Verstand mir entglitt. Ich erstarrte, meine Muskeln versagten ihren Dienst. Nur das Zittern, das mich durchfuhr, zeigte mir, dass ich noch lebte.
    Plötzlich war Adrians Wärme wieder da, stieg von meiner rechten Hand meinen Arm hinauf und breitete sich wie ein schwaches Glimmen durch meinen Körper aus. »Komm!« Er zog an meiner Hand und ich folgte ihm widerstandslos. »Hast du schon von meinem berühmten Tee gehört? Meine ganz persönliche Kräutermischung. Danach wirst du dich fühlen, als wäre nie etwas passiert.« Er wandte sich zu mir um und lächelte. Dieser kurze freundliche Blick über die Schulter zog mich noch ein Stück weiter aus der Dunkelheit heraus, näher zur Oberfläche hin.
    Mit mir passierten merkwürdige Dinge und während ich vollkommen geschockt war, schien Adrian gefasst, als wäre all das normal. Hatte vielleicht nur ich dieses Ding gesehen? Nein, für den Bruchteil einer Sekunde waren auch seine Augen schreckgeweitet gewesen. Aber wenn es ihn so wenig erschrak, dann musste er es wissen, dann musste er so was schon gesehen oder darüber gehört haben. Nein, nicht darüber nachdenken, das macht nur Kopfschmerzen. Er hatte gesagt, er müsse mit mir reden, also wusste er was. Vielleicht würde er endlich Licht in das Dunkel bringen.
    Ich stolperte auf unsicheren Beinen hinter Adrian her in das Herrenhaus. Er setzte mich in einen ledernen Ohrensessel in der Bibliothek und legte mir eine karierte Wolldecke über die Beine.
    »Ich bin sofort wieder da.« Er verließ den Raum und ich schloss die Augen. Die roten Flammen züngelten vor meinen Lidern. Ich atmete einmal tief ein und öffnete die Augen wieder. Mein Blick fiel auf das Gemälde der Frau über dem Kamin. Ihr Blick war ernst, die Lippen fest aufeinander gepresst, aber ich sah sie lächeln. Sie lächelte auf mich herab, ein warmes, liebevolles Lächeln. Ich zwinkerte verwirrt, sah wieder auf das Gemälde, das Lächeln war fort. Die Frau sah wieder ernst aus, blickte mich nicht länger an, sondern starrte leer an die gegenüberliegende Wand.
    Würziger Kräuterduft umhüllte mich, als Adrian nebe n mir stehenblieb. Er stellte ein Tablett auf einem kleinen Servierwagen ab, schob ihn zwischen die beiden Ledersessel und nahm auf dem Zweiten Platz. »Trink einen Schluck, bitte.«
    Ich senkte meinen Blick auf das feine weiße Porzellan. Die Tassen hatten einen goldenen Rand, einen fein geschwungenen Griff und als ich die einzelne Rosenblüte an der Seite betrachtete sah ich, wie eine der Tassen aus meinen Fingern glitt, zu Boden fiel und zersprang, genau in zwei Hälften, die Rose in der Mitte geteilt. Ein Zwinkern und das Bild war weg. Ich runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf.
    »Das sind Erinnerungen«, sagte Adrian leise. Seine Stimme klang ruhig und fest und legte sich schützend um mich. Ich sah nicht auf zu ihm. Etwas hielt mich davon ab, in sein Gesicht zu blicken. Da war ein winziger, trotziger Widerstand in mir. Ich nahm meine Tasse Tee vom Beistellwagen, blies hinein, sog den würzigen Duft auf und blies noch mal in die Tasse. Das hatte so etwas Normales, dass ich es wieder und wieder tat. Nichts daran war merkwürdig, ungewöhnlich oder erschreckend. Es war einfach nur, in eine Tasse Tee blasen, wie ich es schon so oft getan hatte. Ich setzte die Tasse an meine Lippen, kippte sie langsam, bis die heiße Flüssigkeit auf meinen Lippen brannte, ich schluckte den Kloß in meiner Kehle herunter, und mit ihm die Tränen, die in meinen Augen brannten. Dann nahm ich einen

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