Fuer immer Ella und Micha
offensichtlich ist.
»Ich hatte ein paar Schluck, bevor wir losgefahren sind, und noch einen auf dem Parkplatz.« Er legt seine Hand auf meinen Oberschenkel. »Ganz ruhig, ich will bloß ein bisschen Spaß haben.«
»Deshalb hast du nicht getrunken.« Ich lege die Speisekarte auf den Tisch zurück. »So trinkst du nur, wenn du aufgebracht bist.«
Er verdreht die Augen und nimmt seine Hand von meinem Bein. »Woher willst du das wissen? Ich könnte mich verändert haben, als ich auf Tour war.«
»Ah, jetzt kommt der Idiot Micha heraus?«, zische ich mit zusammengebissenen Zähnen. »Es gibt einen anderen Grund, weshalb du so sauer bist. Der Idiot in dir legt seinen großen Auftritt nur hin, wenn du wütend bist.«
Er sieht mich an und schlägt die Speisekarte auf. »Ich bin aufgebracht, weil mein Schwanz seit ein paar Wochen keine Zuwendung mehr bekommt.«
Ethan lacht schnaubend, und Lila reißt ihre blauen Augen weit auf. Seufzend senke ich meinen Kopf auf den Tisch und bleibe so, bis ein Kellner kommt, um unsere Bestellung aufzunehmen. Ich hebe den Kopf wieder und entdecke Blake vor unserem Tisch.
Er hat eine hübsche Jeans an und ein schwarzes Hemd mit geknöpftem Kragen. Einige Haarsträhnen stehen seitlich ab. »Ella, was machst du denn hier?«
»Ich wollte etwas essen«, antworte ich betont gelassen und bete, dass wir das gegenseitige Vorstellen überspringen können.
Er hält seinen Stift mit der Spitze auf dem Bestellblock. »Wie? Konntest du es nicht abwarten, bis du mich später abholst?«, scherzt Blake. »Musstest du früher herkommen, um mich zu sehen?«
»Oh, verdammt.« Ich wollte es nicht laut sagen, aber es rutscht mir raus, und ich schlage mir eine Hand vor den Mund. »Entschuldige.«
»Wer bist du überhaupt?«, fragt Micha, der Blake wütend anstarrt.
»Ich bin Blake«, sagt er und verlagert merklich unbehaglich sein Gewicht von einem Bein auf das andere. »Und wer bist du?«
»Ich bin Micha.« Seine Züge werden zu einer bösartigen Fratze. »Und so wie du schaust, schätze ich mal, du weißt, dass Ella und ich zusammen sind.«
»Micha, ich glaube …«, beginne ich.
»Vergiss es, Ella«, unterbricht Ethan mich mit einem warnenden Blick und tritt mir unterm Tisch ans Schienbein. »Dir ist doch klar, dass jeder Versuch zwecklos ist.«
Ich presse die Lippen aufeinander und konzentriere mich auf die Karte. »Ich denke, ich nehme ein Hähnchen-Sandwich. Was ist mit euch?«
»Ich nehme dich«, sagt Micha. Meine Wangen glühen, als seine Hand mein Bein hinaufstreicht.
Hastig lege ich meine Hand auf seine und halte ihn davon ab, sich noch weiter nach oben zu wagen, ehe ich Ethan einen flehenden Blick zuwerfe. »Was machen wir mit ihm?«
Micha vergräbt sein Gesicht in meinem Haar. »Alles was du willst, Babe.«
Ethan zuckt mit den Schultern und wirft seine Speisekarte in die Tischmitte. »Wir wissen doch beide, dass er sich so oder so steigert, bis er umkippt.«
»Ich komme wohl lieber in einer Minute noch mal«, sagt Blake und eilt durch den Gang an die Bar zurück.
»Klug von ihm.« Micha greift in seine Tasche und angelt eine Miniflasche Wodka hervor.
Ich nehme sie ihm weg, woraufhin er mich frostig ansieht. »Gib mir die wieder, Hübsche, sonst …«
»Sonst was?« Ich werfe Ethan die Flasche zu, der sie fängt. »Sonst sagst du richtig fiese Sachen? Mir ist es lieber, wenn du deine Wut an mir auslässt als an jemand anderem.«
Michas Augen verengen sich, und ich wappne mich für das, was gleich kommt, aber Ethan steht auf, ehe Micha etwas sagen kann.
»Bringen wir ihn nach Hause.« Ethan tritt beiseite, sodass Lila aus der Nische gehen kann. »Bevor er noch etwas Blödes anstellt.«
So wie heute habe ich Micha schon ein paarmal erlebt, und es gibt immer einen Grund, nur dass es schwierig sein kann, den herauszufinden. Sogar für seine beste Freundin.
Es ist dunkel, und in diesem Teil der Wohnanlage hat niemand seine Verandabeleuchtung eingeschaltet. Daher kann ich kaum etwas sehen, als Ethan sich abmüht, Micha nach oben zu schaffen.
»Jetzt heb die Füße mal hoch!«, schimpft Ethan, als sie zur Seite stolpern und Micha gegen das Geländer knallt, dass die ganze Treppe vibriert.
»Geh mir doch endlich aus dem Weg.« Micha schubst Ethan weg und versucht, allein eine Stufe hochzusteigen, tritt jedoch daneben. »Dann geht das schon.«
»Sollen wir irgendwas machen?«, fragt Lila, die einige Stufen unter uns steht und sich sichtlich unwohl fühlt.
Seufzend stelle ich mich
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