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Fuer immer Ella und Micha

Fuer immer Ella und Micha

Titel: Fuer immer Ella und Micha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Sorensen
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reden.«
    Sie will sich zurückziehen, aber ich halte sie in der Taille und versuche, ihre Lippen zu meinen zurückzulocken. Als meine Zunge in ihren Mund dringt, stöhnt sie leise. Bis ich sie wieder loslasse, atmet sie schwer. Nun steigt sie von mir, und ich bemühe mich, nicht über das Ungleichgewicht in unserer Liebe nachzudenken. Sobald Ella richtig begriffen hat, was Liebe ist, wird es ausgeglichen sein.
    Ich rufe ihr »Ich liebe dich!« nach, als sie aus dem Zimmer gehen will, was sie nur mit einem Lächeln erwidert. Das tut ein bisschen weh.
    Ella
    Ethan redet die ganze Zeit auf mich ein, während ich packe, und er läuft richtig rot an, als ich ihm sage, dass ich vor der Abfahrt noch zu meiner Therapeutin gehe. Aber ich muss ihr erzählen, was mir letzte Nacht klar geworden ist. Seit ich ein kleines Kind war, dachte ich, Liebe wäre nicht real. Dann bewies Micha mir das Gegenteil, und trotzdem konnte ich ihn nicht so lieben, wie er es verdient.
    Ob absichtlich oder nicht, hat mir Dads Brief einiges von dem Ballast abgenommen, den ich mit mir herumschleppe. Nicht alles, aber einiges, und letzte Nacht, als ich neben Micha lag, konnte ich etwas sehen, für das ich bisher blind gewesen war.
    Hoffnung auf eine Zukunft.
    Anna schließt gerade ihr Büro ab. »Sollte ich nicht heute noch zu Ihnen kommen?«, frage ich.
    Sie fährt herum, presst eine Hand auf ihr Herz und lässt ihre Schlüssel fallen. »Lieber Himmel, hast du mich erschreckt!«
    Ich hebe die Schlüssel auf und reiche sie ihr. »Tut mir leid. Ich dachte, wir haben heute einen Termin.«
    Sie steckt die Schlüssel in ihre Tasche. »Ich wollte dich gerade anrufen. Ich hatte einen Notruf von meiner Schwester. Sie ist völlig fertig, weil die ganze Familie zum Weihnachtsessen zu ihr kommt, und braucht mich schon ein paar Tage früher zum Helfen.«
    Wir gehen den Flur hinunter und aus dem College, dessen Haupteingangstüren hinter uns zufallen. Es ist bewölkt, und ein scharfer Wind kühlt meine Haut und beißt mir in die Wangen.
    »Dann sehe ich Sie also, wenn Sie wieder zurück sind«, sage ich und will über den Rasen zu unserer Wohnung gehen.
    Anna dreht sich zum Parkplatz, bleibt jedoch am Gehwegrand stehen. »Sicher, gleich am Montag. Und denk dran, dass du mich jederzeit anrufen kannst, wenn irgendwas ist.«
    Ethans höhergelegter Truck fährt an den Straßenrand, und er hupt laut. Anna sieht erschrocken in die Richtung, verfängt sich mit einem Absatz im Gras und stolpert leicht.
    Seufzend gehe ich in Richtung Truck. »Tut mir leid. Er ist ein bisschen ungeduldig.«
    »Willst du verreisen?« Sie befreit ihren Absatz und tritt zurück auf den Gehweg.
    Ich nicke. »Ich habe beschlossen, mit Micha und Ethan nach Hause zu fahren.«
    Anna knöpft ihre marineblaue Jacke zu. »Das ist schön. Freut mich, dass du hinfahren willst.«
    Mit einer Hand schirme ich mein Gesicht gegen den Wind ab. »Warum? Hatten Sie nicht gesagt, dass Sie nicht sicher sind, ob ich hinfahren soll?«
    »Nein, ich habe gesagt, dass du es wissen würdest, wenn du die Reise machen willst.« Der Wind verweht ihr Haar in alle Richtungen. »Ella, kannst du während dieser Ferien etwas für mich tun?«
    »Klar, was?«
    »Hör auf, dir so viele Gedanken zu machen, und amüsier dich. Das hast du bitter nötig«, sagt sie lächelnd.
    »Ich amüsiere mich … manchmal.«
    »Tja, dann versuch mal, es über die gesamte Zeit zu tun.«
    Ich wische mir eine Haarsträhne vom Mund und überlege. »Erinnern Sie sich, was Sie über meine Beziehung mit Micha gesagt haben? Dass ich allein weiß, wann ich bereit bin? Na ja, ich denke, ich bin es. Ich weiß, dass es ziemlich früh ist und alles, aber letzte Nacht konnte ich mir eine Zukunft mit ihm vorstellen, die ich mir wirklich, ehrlich sehr wünsche. Und das ist mir vorher noch nie passiert.«
    Sie wirkt nicht skeptisch, wie ich es gedacht hatte. »Das ist gut. Ich bin froh, dass du es dir vorstellen konntest. Aber denk dran, die Dinge so langsam anzugehen, wie du es brauchst. Ich möchte, dass du dich auf dich konzentrierst.« Sie winkt mir zu und geht über das Gras zum Parkplatz. »Hab Spaß, Ella, und das ist mein Ernst. Du verdienst ihn.«
    Spaß? Ist der das magische Heilmittel für meinen Verstand? Ich ziehe das Kinn an die Brust und kämpfe gegen den Wind, als ich auf den Wagen zugehe – auf dem Weg nach Hause.
    Längere Fahrten mit Ethan und Micha nerven gewaltig. Ich hatte die »Keine Pinkelpausen«-Regel der beiden vergessen: Sie halten

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