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Fuer immer Ella und Micha

Fuer immer Ella und Micha

Titel: Fuer immer Ella und Micha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Sorensen
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Augen und gehe rüber zu Blake, der gerade seine Kreditkarte in den Schlitz der Tanksäule schiebt.
    »Na, das ist ja mal ein Zufall«, sage ich und erschrecke ihn damit so sehr, dass er die Karte fallen lässt.
    »Scheiße, hast du mich erschreckt!« Er bückt sich, um die Karte aufzuheben, und richtet sich wieder auf. »Was machst du hier?«
    Ich sehe kurz zu Micha, der über Ethans Versuche lacht, die Blondine anzugraben. Die nämlich rollt nur desinteressiert mit den Augen und schlägt ihre Motorhaube zu.
    »Ich fahre über die Feiertage nach Hause«, sage ich zu Blake. »Und du? Was machst du hier? Nach Kalifornien geht es in die andere Richtung.«
    Er grinst über meinen lahmen Scherz. »Meine Mom wohnt in Cali, mein Dad in Colorado.«
    »Ah, dann willst du gen Osten. Verstehe.«
    Nachdem er ein paar Knöpfe an dem Kreditkartenleser gedrückt hat, nimmt er den Zapfhahn heraus und steckt ihn in die Tanköffnung des Mustang, worauf das Benzin zu gurgeln beginnt.
    Dann lehnt er sich an seinen Wagen und verschränkt die Arme. »Du bist mit deinem Freund unterwegs«, stellt er mit einem seltsamen Unterton fest.
    Ich bekomme ein schlechtes Gewissen. »Ja, wegen dem Abend im Restaurant wollte ich dir sowieso noch sagen, dass es mir leidtut.«
    Er sieht mich skeptisch an. »Das ist komisch, denn ich hatte das Gefühl, dass du mir seitdem bewusst aus dem Weg gehst.«
    Ich seufze. »War das so offensichtlich?«
    Er schüttelt den Kopf. »Ella, du bist praktisch vor mir weggelaufen, als ich am Kursende nach dir rief, dabei wollte ich bloß reden.«
    Unsicher spiele ich mit dem Reißverschluss an der Kapuzenjacke. »Tut mir leid. Ich wusste einfach nicht, was ich sagen sollte. An dem Abend war er betrunken und wegen etwas mies drauf.«
    Er blickt über die Schulter zu Micha, der den Beleg aus der Zapfsäule zieht, und Ethan, der einige Colas aus der Kühlkiste hinten im Truck holt. »Er scheint ziemlich anstrengend zu sein.«
    »Nein, das ist er eigentlich überhaupt nicht«, verteidige ich Micha und merke selbst, wie gereizt ich klinge. »Normalerweise ist er nicht so.«
    »Okay, wenn du es sagst.«
    Ich hocke mich auf die Kühlerhaube und lasse meine Beine baumeln, während ich das Thema wechsele. »Wie kommt es, dass du deine Freundin nicht mitgenommen hast?«
    Der Zapfhahn klickt, und Blake dreht sich zu seinem Tank. »Wir haben uns getrennt.«
    »Wie das?«, frage ich verwundert. »Ihr saht so glücklich aus.«
    Er reißt den Beleg aus der Maschine und stopft ihn in seine Gesäßtasche. »Keine Ahnung. Das letzte Mal, als ich bei ihr war, hat es nicht mehr so gut funktioniert.« Er reibt sich mit einer Hand übers Gesicht. »Wir waren zusammen, seit wir fünfzehn waren, und ich schätze, es ging bloß so lange, weil wir beide Angst hatten, etwas zu verlieren, was schon immer da war … Wir sind zusammengeblieben, weil wir an der Vorstellung hingen, dass wir ein Paar sind.«
    Meine Gedanken driften zu Micha und mir ab. Wir kennen uns schon ewig. Wird das auch so enden? Ich bekomme entsetzliche Angst, denn ich will Micha nicht verlieren. Nie.
    »Tja, wenn du jemanden zum Zuhören brauchst, ruf mich an.« Ich springe von der Kühlerhaube und lande mit meinen Sandalen in einer regenbogengemusterten Pfütze. »Ich mache wohl sowieso nichts Tolles, außer mich in Schwierigkeiten zu bringen.«
    Lachend geht Blake hinter sein Auto. »Mir kommst du nicht so vor, als würdest du Schwierigkeiten machen.«
    Ich muss grinsen und gehe zur Fahrerseite. »Da sieht man mal, wie schlecht du mich kennst.«
    Er öffnet die Fahrertür. »Stimmt. Ich weiß so gut wie nichts über dich, außer dass du gerne zeichnest, kein Auto hast und denkst, dass Professor Marlinas Aquarelle wie Malen-nach-Zahlen aussehen.«
    »Tun sie auch«, sage ich ernst. »Ich schwöre, dass sie die aus einem dieser Bücher kopiert hat.«
    Grinsend sieht er hinüber zu Micha und wieder zu mir. »Ich habe da mal eine Frage.«
    Ich zögere. »Okay.«
    Blake hält sich mit einer Hand oben an der Tür fest und überlegt. »Falls ich mich bei meinem Vater so richtig langweile, darf ich dich dann anrufen? Nur um zu reden?«
    Mir ist nicht ganz wohl, und ich schiebe meine Hände in die Jackenärmel. »Klar, wenn du willst.«
    Er zwinkert mir zu, woraufhin mir noch mulmiger wird. Wie zur Hölle konnte sich unser Verhältnis so abrupt ändern? »Ich nehme dich beim Wort.«
    Ich lächele ihm angespannt zu und trete einen Schritt zurück, damit er die Tür schließen kann.

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