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Für immer, Emily (German Edition)

Für immer, Emily (German Edition)

Titel: Für immer, Emily (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilka Hauck
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wie du denkst.“
    Sie sahen sich an. „Bitte. Du kennst mich, das war nicht ich heute. Lass mich dir alles erklären. Wenn du danach willst, dass ich gehe, werde ich das tun, aber bitte gib mir diese Chance! Gib sie uns, bitte!“ Seine Stimme klang flehend, und Emily starrte in sein Gesicht, das sie so sehr liebte. Seine Augen waren dunkel vor Kummer, und sie konnte wieder diesen abgrundtiefen Schmerz in ihm spüren. Und obwohl er ihr heute so wehgetan hatte, konnte sie es kaum ertragen, ihn so zu sehen. Sie warf einen Blick zu Mara, die Niclas finster anschaute. „Okay. Okay. Sag mir, was du zu sagen hast.“
    Mara stieß einen undefinierbaren Laut aus, hielt sich aber zurück.
    Er nickte. „Danke. Danke, Emily.“
    Sie hörte die Unsicherheit in seiner Stimme und wusste, er konnte das, was er ihr sagen wollte, nicht vor Mara aussprechen. Sie atmete tief durch und blinzelte die Tränen weg, dann fasste sie Mara am Arm und zog sie ein Stück weg. „Mara, hör zu: Ich weiß, du verstehst es nicht, aber ich muss hören, was Niclas mir sagen will. Wahrscheinlich ist es völlig idiotisch von mir, aber ich muss es wissen. Bitte, Liebes, sei nicht sauer auf mich, wenn ich dich jetzt bitte, mich mit ihm alleine zu lassen. Ich weiß, du machst dir Sorgen, und er hat es vermutlich auch nicht verdient, aber“, sie biss sich auf die Lippen, „aber ich kann ihn einfach jetzt nicht so stehen lassen. Und deshalb, bitte, geh zurück zum Ball und versuche dich ein wenig zu amüsieren. Ich bin okay, hab keine Angst. Außerdem werden deine Eltern uns schon vermissen und sich fragen, wo wir abgeblieben sind. Ewig kann Thomas sie nicht hinhalten. Sag ihnen, mir ist nicht gut, aber sie sollen sich keine Sorgen machen. Bitte.“
    Mara schüttelte den Kopf und setzte an: „Nein, das ...“, doch Emily drückte ihre Hand und sagte flehend: „Bitte. Tu es für mich. Bitte.“
    Mara zögerte, und in ihrem Gesicht konnte man deutlich ihren Widerwillen erkennen. „Na schön, es bleibt mir ja wohl nichts anderes übrig. Aber gerne tu ich das nicht. Nun gut, dann gehe ich jetzt zum Ball zurück und sage Mom und Dad, dass ich dich heimgebracht habe, weil dir übel ist. Und dass Niclas sich um dich kümmert. Damit ist dann auch erklärt, warum er nicht auf dem Ball ist, und sie wissen, dass du nicht alleine bist.“ Sie warf Niclas einen missmutigen Blick zu. „Wehe, du tust ihr wieder weh, dann reiße ich dir den Kopf ab. Ruf mich an, Emily, wenn du mich brauchst, dann komme ich sofort, versprich es mir!“
    „Sicher, ich verspreche es. Danke, Mara. Ich danke dir für alles.“
    Mara nahm ihre Tasche und ging in Richtung Tür, nicht ohne Niclas vorher noch einen finsteren Blick zuzuwerfen. Als die Tür hinter ihrer Cousine zugefallen war, drehte Emily sich langsam um und ging an Niclas vorbei ins Wohnzimmer. Dort blieb sie vor dem Fenster stehen und schlang beide Arme um ihren Oberkörper, als wollte sie sich selbst festhalten. „Also, was möchtest du mir sagen, Niclas?“ Ihre Stimme zitterte, und ihr war schrecklich kalt. Dabei war es warm in der Wohnung, aber diese Kälte kam von tief drinnen aus ihrem Herzen. Niclas stand in der Tür zum Wohnzimmer und hatte beide Hände in die Taschen seiner Hose gesteckt. Nun zuckte er mit den Schultern. „Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Aber, Emily, bitte glaub mir, ich wollte dir nicht wehtun. Es war eine bescheuerte Idee von mir, die Sache mit Laura. Ich kann mir das gar nicht mehr erklären, und es tut mir unendlich leid.“ Er hatte den Kopf gesenkt und stand eine Weile schweigend so da. Schließlich sah er Emily wieder an, und sie erschrak über den Ausdruck auf seinem Gesicht. Er war wirklich fertig.
    Sie schluckte. „Jetzt komm doch erstmal richtig rein. Und dann sagst du mir einfach, was du sagen willst, okay?“
    Er nickte und setzte sich vorsichtig in den Sessel. Emily setzte sich ans Ende der Couch und verknotete die Finger im Schoß, während Niclas auf den Boden starrte und schließlich tonlos sagte: „Emily, ich möchte, dass du weißt, wie wichtig du mir bist, und wie leid es mir tut, wie ich mich heute dir gegenüber verhalten habe. Ich weiß, du bist sehr verletzt und verwirrt, und, glaub mir, das wollte ich nicht. Mein Verhalten war ... nun, eine Reaktion auf etwas, das ich nicht mehr unter Kontrolle habe.“ Er strich sich fahrig durch die Haare, stand auf und stellte sich ans Fenster. Sie sah ihn an und biss sich auf die Lippen. Noch niemals hatte sie Niclas so

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