Für immer, Emily (German Edition)
Wenn du wüsstest, wie sehr ich dich liebe. Und ich hab ja auch ganz schön lange gebraucht, um zu kapieren, dass man davor nicht weglaufen kann. Aber irgendwann wurde mir klar, dass ich das auch gar nicht mehr will. Und ich hab so gehofft, dass du das irgendwann genauso sehen wirst.“
Niclas biss sich kurz auf die Lippen. „Ich war so dumm, und beinahe hätte ich damit alles kaputtgemacht. Bitte entschuldige.“ Er umfasste ihr Gesicht. „Sag es noch einmal, bitte.“ Emily lächelte leicht unter Tränen. „Ich liebe dich. Meinst du das?“
Er nickte, dann beugte er sich vor und seine Lippen strichen unendlich sanft über ihre nassen Wangen. Ihr Atem streifte sein Gesicht, er fühlte ihre Arme, die um seinen Nacken lagen, ihre Hände, die durch seine Haare strichen, und dann endlich fanden ihre Lippen sich zu einem ganz vorsichtigen Kuss, sanft wie ein Windhauch nur. Emilys Lippen zitterten, als er sie näher an sich zog und sie sich völlig in diesem Kuss voller unstillbarer Sehnsucht verloren. Sie konnten nicht aufhören, sich zu küssen und konnten sich nicht loslassen, es war, als hätten sie ihr Leben lang nur darauf gewartet. Irgendwann sank ihr Kopf an seine Schulter. „Ich kann es immer noch nicht glauben, dass du wirklich da bist.“ Sie drückte ihr Gesicht in den Stoff seines Sakkos. „Nic, vielleicht sollte ich dich das nicht fragen, aber ... was war mit dir und Laura?“ Sie hob fast widerstrebend den Kopf.
Niclas sah die Unsicherheit in ihren Augen und strich ihr sanft über die Wange. „Nichts. Es war nichts. Ich habe sie angerufen und gefragt, ob sie mit mir zum Ball kommen will, das war alles. Ich habe sie vorher nicht gesehen, erst, als ich sie abgeholt habe.“
„Ihr habt euch geküsst.“ Emily klang unglücklich.
Niclas schüttelte den Kopf. „Nein, sie hat mich geküsst. Ich habe damit überhaupt nicht gerechnet, und natürlich hast du gerade in dem Moment herüber geschaut. Emily, ich empfinde nichts für Laura, absolut nichts. Es war falsch von mir, sie zu bitten mich zu begleiten, und ich habe mich bei ihr dafür entschuldigt. Das ist alles. Bitte, glaub mir.“
Sie nickte. „Das tu ich. Aber warum denn das alles? Warum wolltest du, dass ich dich mit Laura sehe? Das ist dir doch sicher nicht erst fünf Minuten vor dem Ball eingefallen, oder?“
Er senkte den Kopf. „Nein, am Tag zuvor, als wir uns geküsst haben. Da ist mir klar geworden, dass ich das nicht mehr lange aushalte, dir nicht zu sagen, was ich für dich empfinde. Alles in mir hat sich nach dir gesehnt, aber ich hatte solche Angst. Die habe ich immer noch, Emily, aber ich kann das nicht mehr. Ich halte es nicht mehr aus ohne dich.“ Er lächelte kurz. Emilys Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Was setzte ihm so zu, dass er dafür ihrer beider Glück aufs Spiel gesetzt hatte?
Niclas löste sich kurz von ihr und zog sein Sakko aus. Er warf es über den Sessel, und Emily schmiegte sich wieder in seine Arme. Ben lag dicht an seiner anderen Seite, als ob er ihn trösten wollte. Einen Moment lang zögerte Niclas noch. „An diesem Abend, nachdem wir uns geküsst hatten, war ich völlig verzweifelt und durch den Wind. Ich wusste nicht mehr, was ich tun sollte. Ich hab dich vermisst, und wollte nichts mehr, als mit dir zusammen zu sein. Doch gleichzeitig wurde ich immer panischer, und kam dann auf diese blödsinnige Idee mit Laura. Ich dachte, wenn du mich mit ihr siehst, bist du so wütend auf mich, dass du nichts mehr mit mir zu tun haben willst und es wird einfacher für dich, mich zu vergessen.“ Er drehte sich zu Emily um. „Ich will nur dein Bestes, weißt du, und ich habe solche Angst, dass ich dir wehtue, dass ich es nicht schaffe, dich glücklich zu machen und“, er stockte und verzog schmerzlich das Gesicht, „und dass ich dich dann letztendlich wieder verliere. Ich hab Angst, dich zu lieben, Emily, und dich dann wieder zu verlieren.“
Emily sah ihn bestürzt an. Sie fühlte den Schmerz hinter diesen Worten und schlang ihre Arme fest um ihn. Sie streichelte sein Gesicht, seine Haare. „Aber warum nur hast du solche Angst? Nic, eines musst du mir glauben: Ich liebe dich von ganzem Herzen, und du kannst mir völlig vertrauen. Ich habe auch Angst, aber ich tu alles für dich. Wirklich alles.“ Sie schmiegte ihr Gesicht an seines.
Er lächelte. Seine süße, zauberhafte Emily. „Ich weiß. Das weiß ich doch. Und, glaub mir, das bedeutet mir unendlich viel. Emily, wenn ich dir nicht vertrauen würde,
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