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Für immer, Emily (German Edition)

Für immer, Emily (German Edition)

Titel: Für immer, Emily (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilka Hauck
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wollte mir nicht wehtun. Ich kann dir nicht sagen, warum er das mit Laura getan hat. Es sind sehr persönliche Gründe, über die er gestern Abend zum ersten Mal gesprochen hat. Und, glaub mir, ich war entsetzt, er hat mir schrecklich leid getan. Mara, er liebt mich, und ich bin darüber sehr glücklich, denn ich liebe ihn doch auch.“ Emilys Stimme war sehr leise geworden und sie hörte, wie Mara am anderen Ende der Leitung tief einatmete und schließlich sagte: „Und du bist dir sicher, dass das nicht wieder eine Laune von ihm ist? Er hat dir schrecklich wehgetan gestern, er hat dich auf dem Ball einfach sitzen lassen, ist mit einer anderen gekommen, die noch dazu mal mit ihm zusammen war, und sie haben sich geküsst. Und dann sagt er dir, er liebt dich und du glaubst ihm?“
    Emily stützte den Kopf in die Hand. „Ja, ich glaube ihm. Ich weiß, wie sich das anhört, als ob ich ein dummes, naives Schaf wäre, das auf ein paar salbungsvolle Worte hereinfällt, aber so ist es nicht. Ich weiß, dass Niclas die Wahrheit sagt. Er liebt mich wirklich. Ich höre es nicht nur in seinen Worten, ich sehe es in seinen Augen und ich fühle es in allem, was er tut. Bitte, glaub mir. Ich tue das Richtige.“ Sie schwieg kurz. „Niclas ist der Richtige für mich. Ich vertraue ihm völlig, und ich weiß, er verdient dieses Vertrauen. Er wird mich nicht enttäuschen. Er hat gestern über etwas geredet, was ihm jahrelang schwer zu schaffen gemacht hat, eigentlich wollte er es nur vergessen und niemals darüber sprechen, aber er hat es getan, weil er mich nicht verlieren wollte, obwohl es schrecklich für ihn war. Verstehst du? Wenn ich ihm nicht wichtig wäre, hätte er es bleiben lassen und es wäre vorbei gewesen mit uns.“ Emily konnte Mara vor sich sehen, wie sie sorgenvoll den Kopf aufstützte und wartete geduldig, bis ihre Cousine wieder sprach.
    „Okay. Wenn du das glaubst, werde ich es wohl oder übel auch glauben müssen.“ Mara hielt kurz inne. „Also, du bist nun diejenige, die es geschafft hat. Du hast dir den hübschen, coolen Niclas geschnappt, den alle gerne haben wollten. Du bist die Erste, die er wirklich liebt. Und noch dazu hast du ihn abbekommen, ohne dich groß anstrengen zu müssen, während die anderen im tiefsten Winter mit kurzen Röcken und tiefen Ausschnitten sich den Hintern abgefroren haben. Oh Mann, Viola, Tracy und Co. werden dich hassen“, meinte sie leicht amüsiert.
    Emily lachte. „Hm, das könnte sein, sie haben mich schon vorher nicht besonders gemocht. Aber das ist mir im Moment wirklich herzlich egal. Ich bin einfach nur glücklich, Mara, dass Nic hier ist und wir das alles hinbekommen haben. Es wäre schrecklich für mich gewesen, ihn zu verlieren.“
    „Ich weiß. Ich weiß, Emily. Also, ich freu mich für euch. Wirklich. Jeder macht ja mal einen Fehler.“
    Emily lächelte. Sie wusste, es fiel ihrer Cousine sicher nicht leicht, das zu sagen. „Danke, dass du das sagst. Es bedeutet mir viel, dass du auf unserer Seite bist.“
    „Ach, natürlich bin ich das. Jemand muss ja deinen Süßen ein wenig im Auge behalten und ihm gegebenenfalls einen Tritt in den hübschen Hintern verpassen.“
    Die Mädchen lachten jetzt beide. Für Emily wie für Mara wäre es unerträglich, wenn sie sich deshalb streiten würden, denn alles, was in den letzten Monaten passiert war, hatte sie eng zusammengeschweißt, dass sie ohne einander total unglücklich wären.
     
    Nachdem Emily aufgelegt hatte, ging sie ins Badezimmer, putzte die Zähne und duschte schnell. Danach zog sie eine bequeme, graue Hose und ein rosa T-Shirt an. Dann bereitete sie Bens Frühstück und ging mit ihm Gassi. Niclas schlief immer noch und sie ließ ihn, denn er hatte den Schlaf sicher bitter nötig. Wieder zurück kochte sie Kaffee, schenkte sich eine Tasse ein und setzte sich damit ins Wohnzimmer in den Sessel. Sie zog die Beine auf die Sitzfläche und betrachtete Niclas. Es erschien ihr wie ein Wunder, dass er hier bei ihr war, und vor allem, dass er ihre Gefühle erwiderte. Sie lächelte. „Du bist mein Wunder. Mein ganz persönliches Wunder“, flüsterte sie. Sie senkte den Blick, und ohne dass sie es wollte, schweiften ihre Gedanken zu dem nächtlichen Traum und weiter zu der Nacht, die alles zerstört hatte. In ihrem Magen begann wieder dieser mittlerweile schon vertraute bohrende, dumpfe Schmerz zu nagen. Sie wusste nicht, wie lange sie so dasaß und vor sich hinstarrte. Sie schrak zusammen und sah hoch, als jemand

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