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Für immer, Emily (German Edition)

Für immer, Emily (German Edition)

Titel: Für immer, Emily (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilka Hauck
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ich würde dich sowieso nicht gehen lassen. Mit ein wenig Spaß haben, hab ich natürlich auch dich gemeint.“
    Niclas wandte sich wieder zu ihm um. „Du bist wirklich armselig. Lass sie in Ruhe, kapiert? Sie hat nichts damit zu tun. Wenn du mir was zu sagen hast, tu es endlich, aber lass Emily da raus.“
    Rocco nickte und senkte den Kopf. Er trat die Zigarette aus. „Weißt du, Niclas, das ist der Unterschied zwischen dir und mir. Du bist einer von denen, die denken, man müsste immer fair sein und so dummes Zeug wie Mut und Anstand für wichtig halten. Mir dagegen geht‘s ums Gewinnen. Und darum, dass ich mich nicht von einem wie dir verarschen lasse. Und das hat nichts mit armselig zu tun, sondern mit Cleverness. Aber das verstehst du nicht.“ Er trat näher und baute sich drohend vor Niclas auf. „Und du hast mich verarscht, mein Freund.“
    Seine Kumpels standen im Kreis um sie herum. Emily hatte noch nie in ihrem Leben solche Angst gehabt. Selbst damals nicht, in dieser schrecklichen Nacht, denn da war es nur um sie gegangen. Jetzt aber ging es um Niclas, und ihm durfte nichts geschehen. Nicht ihm. Rocco wandte ihr den Blick zu, und ihr wurde schlagartig bewusst, dass er instinktiv Niclas‘ schwächste Stelle gefunden hatte. Nämlich sie.
    Und dann ging alles blitzschnell. Emily hatte das Gefühl, mitten in einem Albtraum gelandet zu sein. Einer der jungen Männer packte sie und zerrte sie grob von Niclas weg, der sich blitzartig umdrehte und dem Kerl einen heftigen Stoß versetzte. Doch da waren bereits die anderen drei hinter und neben ihm. Emily schrie entsetzt auf. Der Typ hinter ihr hatte sich bereits wieder aufgerappelt und sie an den Armen gepackt. Sie wehrte sich heftig gegen ihn, versuchte, nach ihm zu treten, aber er war viel größer und stärker als sie und drehte ihre Arme grob auf den Rücken. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie die drei anderen Niclas packten, der sich erbittert wehrte, aber gegen drei Gegner natürlich nicht allzu viel ausrichten konnte. Sie schluchzte auf, als sie sah, wie einer der Kerle Niclas brutal in den Magen boxte. „Nic! Oh Gott, nein! Nein, bitte, lasst ihn!“, schrie sie.
    Rocco tauchte vor ihr auf und grinste. „Hast du Angst um deinen Süßen? Vielleicht solltest du lieber Angst um dich selber haben.“ Damit umfasste er grob ihren Kopf und presste seinen Mund hart auf ihren. Seine Zunge drängte sich brutal zwischen ihre Lippen. Emily fühlte ein Würgen in sich aufsteigen. Ihre Arme waren wie in einer Zwangsjacke gefangen und sie fühlte zu ihrem Entsetzen, wie Roccos Hände gierig über ihren Körper strichen. Ihre Welt schien sich plötzlich in einem Nebel aus Ekel, Angst und Zorn aufzulösen, und ein anderes Gesicht schob sich vor ihr inneres Auge. Eines, das sie unbedingt vergessen wollte. Oh Gott, nein! Nein, nein, nein! Sie versuchte verzweifelt, den Kopf wegzudrehen, und fühlte keuchend, wie Mageninhalt scharf und bitter in ihre Kehle stieg. Dann plötzlich lockerte der Typ, der sie festhielt, ein klein wenig den Griff, sie hatte ein wenig mehr Spielraum, und riss, ohne nachzudenken, das Knie hoch. Offenbar traf sie Rocco an seiner empfindlichsten Stelle, denn er stieß einen Schmerzensschrei aus und ließ sie los. Einen Moment lang starrte er sie hasserfüllt an, dann klatschte seine Hand mitten in ihr Gesicht. „Dummes Miststück.“
    Sie hörte Niclas vor Wut brüllen, während ihr vor Schmerz die Tränen in die Augen schossen.
    „Gott, du feiges Arschloch. Lass sie in Ruhe! Komm schon, komm schon, damit ich dir deine feige Fresse polieren kann.“
    Sie hörte Niclas‘ Worte und sah durch einen Tränenschleier, wie Rocco sie immer noch anstarrte, dann legte sich ein gemeines Grinsen auf sein Gesicht und er drehte sich zu Niclas um. Emily ahnte, was er vorhatte, und versuchte verzweifelt, sich aus dem Griff des Jungen zu winden, der jedoch wieder fester zugepackt hatte. Sie sah, wie die anderen Niclas zu dritt festhielten und Rocco sich vor ihm aufbaute. Niclas war außer sich vor Zorn. Ihr war klar, dass er alles tun würde, um Rocco von ihr abzulenken. Seine Stimme war hasserfüllt, als er Rocco anschrie: „Du mieses Stück Scheiße. Ich bring dich um, wenn du sie noch mal anfasst.“
    Rocco grinste und schlug zu. Ohne ein Wort, einfach so. Emily schrie, als Roccos Faust in Niclas‘ Gesicht landete und sie sah, wie Blut über seine Unterlippe rann.
    „Nic! Nein, nein, nein! Hilfe! Hilfe!“
    Niclas wehrte sich heftig, aber die anderen

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