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Für immer in Honig

Für immer in Honig

Titel: Für immer in Honig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietmar Dath
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diskreten Mathematik in Kalifornien namens Rosenberg. Die hat so eine weltweite Arbeitsgruppe, die sich natürlich, das Internet ist ja nicht mehr, was es mal war, gelegentlich persönlich treffen muß. Nie im ganzen Rudel, immer nur Einzelgespräche, manchmal in Gegenwart von Späth…«
    »Und diese Rosenberg ist also die Leiterin der Gruppe? Wohl auch die Börsenmaklerin?« griente Reuland amüsiert.
    »Sieht so aus.«
    »Dann bleiben Sie dran, Mensch. Bleiben Sie da mal schön dran. Diese Spekulationen sind völlig sauber?«
    »Nicht unbedingt. Es riecht nach Insidertrading. Es bestehen Kontakte zu den Firmen, um deren Anteile es geht, vieles läuft über Kreuzers Leute, über Jeanne Alber, Carl von Ranke, diverse Sagai-Typen …«
    »Interessant. Kreuzer hat viele Eisen im Feuer, was? Erst mich und meine Leute, dann Späths W, jetzt diese … Mathematiker mit ihren … Finanzspielchen … Weiß man denn, was die da forschen?«
    »Es soll mit der Wiederherstellung des Internet zu tun haben.«
    »Das soll Kreuzers Weltraumscheiße auch. Ich glaube, der hält mich für seine Rechte und glaubt, es wäre gut, wenn ich nicht weiß, was seine Linke tut.«
    »Dann wollen wir’s herausfinden, oder?«
    »Ich bitte darum.«

Zwölfte Minidisc-Aufnahme
    F: Hier spricht Radio Pinguin.
    J: Au klasse.
    F: Heute im Bereich »Denken leichtgemacht« hören Sie den Vortrag von Doktor Peter Bemmerle zum Thema »Erkennen als Kraftakt«.
    J: Wird ja super.
    F: Ja guten Abend, als erstes möchte ich sagen, die Weisheit ist für den Philosoph das tägliche Einerlei, das wahre Pferdewasser. Wenn er das ergreift, wird der Kopf größer. Das ist eine Hutnummer am Ende, das wächst und quillt und gedeiht. Eine Freude, das mit anzusehen. Und wenn er das dann alles da rausdenkt, wenn es da so rumgefetzt, rumgeschleudert wird, das rausgedachte Ausgedachte, durch die Fetzgeräusche, die das macht, wenn es durch die Luft schlackert, wird eigentlich ein Mordsjahrmarkt suggeriert.
    J: Interessant.
    F: Das ist wie wenn festliche Gelegenheiten sich ereignen. Dazu kommt die Vergnügungssteuer, und schwuppdiwupp ist die ganze Wirtschaft saniert, nur von dem einen Kopf. Das ist der Grund, warum das frühere Jahrhundert sagte: Wichtig ist ein Genie. Ein Genie, da wackelt das ganze Büro davon. Ein Genie muß deswegen her. Wenn keins da ist, muß man sich eins hermachen, mit Säge und Hammer. Das ist wie in dieser Komödie, »Frankenstein«, die handelt davon. Da hältst du dir den Bauch vor lauter Lachen, das ist Wahnsinn, das kleine Monster tapert da rum und findet nix. Bäng! Schon wieder gegen die Dachlatte geknallt. Na, das hat halt so einen viereckigen Quadratkastenkopf, das Ding. Also zwischen Genie und dem Frankenstein ist noch ein gewisser Unterschied, da gibt es einen Abstand. Weil dieses Frankenstein, wie gesagt, also da läuft ihm der Rotz raus und überall ist alles verschraubt im Kopf, und es klappert und klimpert, wenn er läuft. Das ist ein Geklirre. Man schlägt immer die Hände am Kopf zusammen und sagt: Mensch jetzt Monster, gibt dir doch mal eine Monstermühe.
    J: Eine Monstermühe!
    F: Ja, du Monster-Man! Ne? Ein bissel konzentrierter kann man schon mal dahergehen. Aber das Philosophische wird da nix, weil wenn man das fragt, das Monster: Wie findest du das, Kant und Hegel und die ganze Rasselbande, dann sagt das Monster: Üäärrhhgghh ähhggrhh! Typische Monstersprüche.
    J: Klar.
    F: So wird das nix, auch auf dem Arbeitsmarkt. Die Karriere, die kannst du vergessen. Für das Monster ist das ein Scheiß, das kannst du vergessen. Da kann man keinen Hosenträger mit verdienen, da rutscht die Hose runter, das ist doch unappetitlich und öffentlich. Mensch, Monster!
    J: Aber echt, Monster, Mensch!
    F: Der versteht einen nicht. Der grunzt grad weiter. Das einzige, was das Monster kann, ist: töten. Ja echt, Monster, super! Super Leistung! Da läuft irgendeiner rum und dann zack, rumms, abgemurkst. Ich mein’, überleg dir das mal, Monster, jetzt echt! Erstens ist das extrem asozial. Extrem asozial, Monster. Ich mein’: Abmurksen kann jeder. Gut, nicht der letzte Krüppel, der selber schon im Rollstuhl sitzt und nur noch bissel wackelt. Das ist natürlich jämmerlich. Aber wo besteht denn darin, wenn man nur die Leute ummurkst, bitte der Beitrag?
    J: Echt.
    F: Was ist die Produktivität davon? Ein Scheiß. Ein Scheiß, mit klaren Wörtern. Da kann man sich nicht immer rausreden auf: Uh uh, ich bin ein Monster, bei mir ist es

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