Für immer in Honig
freischaffender Kampfhund der wie alle anderen Menschen von den Zombies ein gutes Jahrzehnt lang schwer bedrängten und für ihre Verhältnisse beschämend desorganisierten herrschenden Klasse – es sehr viel leichter macht, die ökonomische und die wissenschaftliche Seite der dreifaltigen Lage zu beschreiben als die militärische.
Warum ist das so?
Wir, Cordulas Leute, inklusive Pfauengruppe, sind, wenn wir nicht gerade gemeinsam an was arbeiten – das wird immer seltener –, sozial abgeschnitten von den Soldaten der um ihre Existenz kämpfenden, allmählich aber wieder zu sich kommenden Nationalstaaten. Das ist so, obwohl wir unsere Menschen und W teilweise aus demselben Klassenpool – verhinderte Proletarier eines in seinem Lauftakt gestörten Weltkapitalismus – ausheben, der wiederum strukturell dem der Nomaden und Fellachen ähnelt, die heute die vom Militär beschützten Universitäten bevölkern und von dort in die R&D -Departments der kriegswichtigen Industrien verbracht werden.
Der Verf. hat trotzdem versucht, sich darüber klarzuwerden, wie die Rückkehr des letztmortalen Status Quo nach der mit hohem Blutzoll und dem über zehnjährigen, präzedenzlosen (der Zweite Weltkrieg währte halb so lang!) Stocken des kapitalistischen Weltprozesses er kauften Bewältigung der Zombiekrise in militärischer Hinsicht ausse hen könnte.
Die »Neue Lage« nach dem Kalten Krieg, die für uns die alte ist und jetzt vermutlich, wenn auch verwandelt, wieder das Geschehen bestimmen wird, entstand, soweit man das von hier hinten erkennen kann, mit dem Unternehmen »Desert Storm«, dem Irakkrieg von Bush I. im Jahr 1992. Damals wurden, um das Harmloseste zuerst zu nennen, erstmals bei einer größeren bewaffneten Auseinandersetzung in mehr als bloß taktischem Umfang PGM s eingesetzt, Precision Guided Munitions, d. h. Geschosse, die ihr Ziel selbständig ansteuern bzw. die im Flug gelenkt werden können.
Lag es an denen, fragten sich die Analytiker, daß die USA ver gleichsweise wenig Verluste – die Zahlen blieben deutlich unter denen bei vergleichbaren Bodentruppenkontingenten hinnehmen mußte? Die maßgebenden, jedenfalls für die »Reformer« und anderen Rumsfeld-nahen Militärchefs unter Bush II. besonders inspirierenden unter diesen Analytikern gaben auf diese Frage scheint’s meist die Antwort, aus der zwei besonders lautstarke und beredte unter ihnen, die Eheleute George und Meredith Friedman, eine Art Heilslehre gemacht haben: Teils, teils. (…) Das Entscheidende, erklärten die Friedmans, seien nicht die PGM s als solche, sondern die Art, wie sie die vorhandene Luftmacht der Amerikaner während »Desert Storm« ergänzten, verstärkten und tendenziell ablösten. Der sture Chef der Operation, General Norman Schwarzkopf, wollte davon nichts hören, aber negativ bewies die Einschätzung der Friedmans der nächste Bush-Irak-Feldzug im Jahr 2003: Die Verluste blieben niedrig, bis die Besetzung begann.
Das Neue hatte sich konsolidiert, die gute / schlechte (je nachdem, ob man Reformer oder Schwarzbetonkopf war) Nachricht lautete: Man gewinnt heute nicht durch Ringkämpfe, sondern durch »Maneuver Warfare«.
Psychologisch ergab sich aus dieser Einsicht für die folgenden Kriege eine neue Blitzkriegtaktik, die vermutlich schuld war an der Eskalation, die schließlich Mekka und Medina gekostet hat – schon Vietnam, so argumentierten die Friedmanianer, habe gezeigt, daß Drittweltler einfach nicht verstehen, was die überlegenen Erstweltler ihnen beibringen wollen, wenn man graduell die Zerstörungswucht hochfährt, nämlich daß man sich mühsam beherrscht – sie halten Zögern beim Einsatz von »allem, was man hat« für Schwäche, für das Eingeständnis, daß man gar so viel vielleicht doch nicht hat, denn sie kennen’s als die ewig Unterlegenen nicht anders, als daß man es sich eben nicht leisten kann, mit irgendeiner Waffe, irgendeiner Munition hinterm Berg zu halten. (…) Die Air Force in Vietnam, so die späte Kritik amerikanischer Globalstrategen nach dem Ende des Systemkonflikts, habe, weil das langsame Aufdrehen des Vernichtungshahns nicht anschlug, »die meiste Zeit ohne kohärente strategische Doktrin« irgendwelche Ziele bombardiert, und das, so die Erkenntnis nach »Desert Storm«, könne man sich in Zeiten, in denen die bewegliche Seite der eigenen Luftüberlegenheit mehr und mehr den Ausgang von Konflikten bestimmte, einfach nicht mehr leisten.
Also entwickelte man eine Doktrin für
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