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Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Titel: Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schlosser
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Kollegen, Herrn Roder ist es durch die eindringliche Vernehmung eines Diskothekenbesitzers gelungen, das zweite Mordopfer zu identifizieren. Es handelt sich um eine Deutschrussin namens Elena Zeiger, die vor einigen Wochen mit einem Touristenvisum in die Bundesrepublik eingereist ist und hier offensichtlich Arbeit gesucht hat. Wir können zwar nicht ausschließen, dass der Diskothekenbesitzer etwas mit ihrem Tod zu tun hat, aber derzeit spricht nichts dafür. Herr Roder konnte dafür keine Anhaltspunkte ermitteln. Wir haben ihre Anschrift ermitteln können, und die Kollegen Stein und Krasnitz haben ihre Wohnung überprüft.“
    Nun sah Mechthild Kayser die beiden Ermittler erwartungsvoll an, aber allein die abwiegelnde Geste von Stein entmutigte sie schon.
    „Tja, das war ganz und gar nichts!“ setzte Stein bedrückt an, und Krasnitz unterstützte die Äußerung seines Kollegen mit heftigem Kopfschütteln. „Das Haus, wo sie gemeldet war, ist ein einziger Saustall. Bestimmt hundert Appartements, alles voller Asylbewerber und Drogenabhängiger. Die Mietverhältnisse sind nicht nachvollziehbar. Wir haben mit einer angeblichen Hausmeisterin gesprochen, die aber wohl selbst drogenabhängig ist und nichts mehr mitkriegt. Einmal in der Woche kommt so eine Art Kassierer ins Haus und holt mehr oder weniger gewalttätig die Mieten in bar ab. Wenn wir dort noch etwas herauskriegen wollen, müssen wir mit viel mehr Leuten da rein. Und den Hausbesitzer ermitteln.“
    „So ein Mist!“ entfuhr es Mechthild, die Hoffnung hatte, nun schneller voranzukommen. „Aber gut! Dann müssen wir eben alle da rein. Bis wir die Wohnung gefunden haben.“
    „So fern die Angabe überhaupt stimmt“, mahnte Roder.
    „Ja, klar“, stimmte Mechthild ihm zu. Mit einemmal war sie wieder niedergeschlagen. So gern hätte sie jetzt die Wohnung der toten Elena ausgemacht. Notizen gefunden, Telephonanschlüsse überprüft. Wieder kam sie nicht voran, aber sie durfte sich ihre Enttäuschung auf keinen Fall anmerken lassen. Das würde alle mit runterziehen. Sie blickte entschlossen auf und zeigte auf Ayse. „Frau Günher hat ein Bild des Täters aus den Aufnahmen einer Überwachungskamera herausfiltern können. Es ist zwar nur von hinten, aber immerhin etwas. Bitte, Ayse!“
    Ayse zog alle mit sich von ihren Sitzen hoch zu einem der PCs. Sie legte eine CD ein und ließ die Sequenz ablaufen, auf der der Gärtner erschlagen wurde. Auch Bernd Schultze war nun ganz dicht an den Bildschirm herangetreten.
    „Leider nur von hinten“, wiederholte Ayse noch einmal. „Aber wir wissen jetzt, wie der Täter den Gärtner niedergeschlagen hat. Und wir konnten die Rückfront seines Transporters identifizieren. Die Kennzeichen entsprechen denen von Schatz’ Fahrzeug, aber sind eindeutig gefälscht.“
    „Er war dabei, die Totenruhe zu stören, als der vermutliche Täter gerade das Grab besichtigte“, erläuterte Bernd Schultze mit dem bestimmten Tonfall, der den Eindruck von Allwissenheit bei den anderen weckte und gleichermaßen ihre Ablehnung. „Das bedeutet, dass der Täter auf keinen Fall will, dass die Leichen gefunden werden, sondern dass er die Gräber behalten will. Sie haben für ihn eine bestimmte Funktion.“
    „Und wofür, Herr Doktor?“ wollte Roder provozierend wissen, seine Ablehnung für Schultze nicht einen Moment verbergend.
    Bernd Schultze ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. „Wofür, weiß ich auch noch nicht. Aber er legt die toten Frauen ab, um sie zu besuchen. Was ist eigentlich aus den beiden vermissten Damen geworden?“
    Betretenes Schweigen trat ein. Die Frauen waren irgendwie aus der Sicht der Ermittler geraten. Alle sahen Mechthild an, aber sie hatte die beiden Vermissten, die nach Schultzes Ansicht ins Opferprofil passen würden, auch völlig aus den Augen verloren.
    Glücklicherweise kam ihr Fritz Behrmann zu Hilfe. „Ich bin da drangeblieben. Sie sind noch nicht wieder aufgetaucht. Die eine Tochter macht beim Kriminaldauerdienst mächtig Druck. Eigentlich müsste eine Vermisstenmeldung raus. Aber der PP meint, dass eine Meldung herausgezögert werden muss. Er hat Angst vor einer Panikmache in der Stadt.“
    Wenn die beiden Frauen nun auch noch in der Gewalt des Mörders waren, dann wären sie Versager. Sicher hatte es noch nie einen vergleichbaren Fall in Bremen gegeben. Insofern war das alles Neuland für die Ermittler. Aber wen interessierte das schon. Die Öffentlichkeit wollte eine Polizei, die mit jeder Lage

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