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Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Titel: Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schlosser
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genommen, mit ihm zu sprechen. Eine Führungsschwäche mehr, dachte Mechthild. Scheiße!
    „Es war nicht meine Absicht, den PP auf Sie zu hetzen. Aber es ergab sich so im Gespräch. Wenn ich Sie öfter gesehen hätte, dann wäre ich auch selber ...!“
    „Ich nehme Ihnen das wirklich nicht übel! Wir wollen ja alle dasselbe und möglichst schnell ans Ziel kommen. Halt jeder auf seine Art. Und Sie wollten möglichst schnell erreichen, dass ich mehr in Ihrer Nähe bin und Ihnen helfe. Das ist für mich ganz okay!“
    Du Arschloch! dachte Mechthild. Sie war sich dennoch sicher, dass Schultze wirklich nicht verärgert über ihre Anmerkung beim PP war, und wollte jetzt keine dumme Auseinandersetzung mit ihm beginnen. Sie kam lieber auf ihren Fall zurück. „Was meinen Sie? Sind wir mit Lautermann auf dem richtigen Weg?“
    „Heinz Lautermann!“ sinnierte Schultze laut vor sich hin. „Ein ehemaliger Offizier der Bundeswehr. Wahrscheinlich mit guten Umgangsformen. Intelligent, vielleicht sogar so charmant, wie unser Täter sein muss. Sicheres, selbstbewusstes Auftreten. Vielleicht gut aussehend, charismatisch. Beeindruckender Uniformträger. Aber entscheidend muss seine psychische Konstellation sein. Er tötet Frauen, würde aber wahrscheinlich am liebsten in Ruhe mit ihnen zusammenleben.“
    „Sie meinen, wir liegen wieder mal falsch?“
    „Nein, nein!“ betonte Schultze, dem die Erschöpfung und Niedergeschlagenheit Mechthilds sofort offensichtlich wurde. „Wir haben doch einiges handfestes Material, das ihn verdächtig macht! Wenn wir nur mehr über ihn wissen würden. Jedenfalls ist er nie verheiratet gewesen. Das ist ein Indiz gegen ihn. Jedenfalls aus meiner Sicht. Wer weiß, wie viele Enttäuschungen er mit Frauen schon gehabt hat. Das könnte schon passen. Aber dieses Hochhaus? Selbst wenn man dort ziemlich unbehelligt leben kann. Es passt nicht mit meinen Eindrücken zusammen. Keine Schönheit, keine Ruhe, keine Landschaft. Die Bilder stimmen nicht!“
    „Ich verstehe, was Sie meinen. Ihr empfundenes Bild finden Sie dort nicht wieder.“ Beinahe wäre Mechthild ins Schwelgen geraten. Doch rechtzeitig wurde ihr klar, dass sie sich gerade in die Gedankenwelt Bernd Schultzes begab, der sie eigentlich nichts abgewinnen konnte. Schnell änderte sie wieder ihre Denkrichtung. „Er muss es ja nicht dort gemacht haben. Wer weiß denn, ob er nicht noch irgendwo ein anderes Domizil hat?“
    „Da haben Sie natürlich recht!“ entgegnete Bernd Schultze schmunzelnd. Ihm war nicht entgangen, dass Mechthild für einen Moment auf seine Sichtweise ernsthaft eingegangen war.
    „Sind Sie nachher dabei?“ Als Schultze nickte, stand sie auf und verließ den Raum.
    Auf den ersten Blick herrschte ein heilloses Durcheinander im Besprechungszimmer der Mordkommission, als Mechthild eintrat. Einige neue Gesichter waren erschienen. In ihren schwarzen Einsatzanzügen waren die Männer vom Sondereinsatzkommando leicht zu erkennen.
    Auf DIN A 4 vergrößerte Photos von Heinz Lautermann aus Archiven der Führerscheinstelle und des Einwohnermeldeamtes waren mit Reißzwecken an den Wänden befestigt worden. Es gab auch ein Photo von Lautermann in schmucker Uniform. Er war Leutnant bei den Jagdfliegern gewesen. So ein Typ kommt bei den Frauen sicher gut an, dachte Mechthild Kayser, als sie sich die Photos näher betrachtete.
    „Ich begrüße Sie, Herrschaften! Insbesondere unsere drei Kollegen vom SEK, deren Namen ich zwar kenne, aber nur vom Telephon, so dass ich Sie als Erstes darum bitte, sich vorzustellen.“ Mechthild nickte auffordernd den SEK-Leuten zu.
    Der Älteste von ihnen stellte sich mit Peter Henseler vor, 43 Jahre alt und Erster Polizeihauptkommissar. Peter Henseler war der Leiter des Bremer SEK. Er erläuterte, dass er zwei Einsatztrupps einbringen werde. Seine beiden Truppführer hießen Polizeioberkommissar Hans Lustig, der 32 Jahre alt war und überhaupt nicht lustig wirkte. Sein Gesichtsausdruck war völlig versteinert. So wie er sprach, schien er eher eine Maschine zu sein als ein Mensch. Aber vielleicht war das für die Einsätze des SEK das Beste. Da war noch der zweite Truppführer, Erik Pressler, 27 Jahre alt, auch schon Polizeioberkommissar, und, wie Henseler betonte, gerade von einem zwölfmonatigen Ausbildungslehrgang zurück. Während Hans Lustig seinem Namen keine Ehre machte, war Pressler genau das Gegenteil. Er schien vor lauter angespannter Energie gleich zu platzen.
    Der Leiter des SEK nahm die

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