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Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Titel: Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schlosser
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zuversichtlich an. Er war sehr froh, dass es endlich eine Möglichkeit für ihn gab, die Black Hawks in ihrer kleinen Festung hochnehmen zu können. Das merkte jeder.
    Mechthild wollte noch mehr wissen. „Wieso haben Sie bislang noch keinen Durchsuchungsbeschluss erwirken können? Die Black Hawks haben ja auch in anderen Städten schon Besuch von uns gehabt!“
    Helmut Lange erläuterte die Lage. Die Black Hawks würde es zwar in ganz Deutschland geben, aber ein bundesweites Verbot war bisher rechtlich nicht durchzusetzen. Die Gruppen in den einzelnen Städten würden rechtlich unabhängig voneinander agieren. Zwar waren sie in Berlin vor kurzem als kriminelle Vereinigung verboten worden, aber es war nicht möglich, dies auch bundesweit zu bewerkstelligen. „Sie haben einen cleveren Anwalt aus Frankfurt, der es fast immer geschafft hat, die Verbrechen als Taten einzelner hinzustellen, die eben rein zufällig auch Rocker waren. Und woanders gelten sie als Motorradclub, nichts weiter!“
    Mechthild sah auf die Uhr. „Lassen Sie uns fahren! Sonst verpassen wir noch das Beste.“
    Auf dem Hof des Präsidiums stand Mechthilds Dienst-Mercedes bereit. Wie immer musste Ayse fahren. Lange nahm im Fonds Platz und lauschte gespannt in sein tragbares Funkgerät. Er nahm Kontakt mit dem Observationsfahrzeug auf, um die aktuelle Lage zu erfahren und um zu testen, ob die Verbindung funktionierte. Alles war in Ordnung. Noch war nichts geschehen. Der Transporter stand noch vor der Tür von Schatz’ Wohnung.
    Ayse fuhr in gemächlichem Tempo, dem Berufsverkehr angepasst, in die Neustadt und suchte sich auf dem Parkplatz des Supermarktes Wal Mart eine Standposition, die es ihr ermöglichte, schnell über die Duckwitzstraße zum Vereinsheim in der Richard-Dunkel-Straße zu gelangen. Im stationären Funkgerät knackte es, dann kam ein Signalton. Mechthild hielt sich den Hörer ans Ohr. Aus dem Autolautsprecher kamen nur die unverständlichen Stücke, die der Sprachhäcksler von jedem gesprochenen Wort übrig ließ. Aber im Hörer des Gerätes konnte sie die Stimme Roders vernehmen, wie er versuchte, mit ihr Kontakt aufzunehmen.
    „Ich höre“, antwortete sie.
    Roder teilte ihr mit, dass sie ihre Stellungen eingenommen hatten und jetzt auf ihr Signal warteten.
    Die Zeit wurde allen lang. Jetzt galt es, das Wartenkönnen zur Tugend zu machen. Jedes vorschnelle oder unvorsichtige Handeln, das ihre Anwesenheit hätte verraten können, war tunlichst zu unterlassen. Es stand ziemlich viel auf dem Spiel. Und keiner wollte nachher derjenige sein, der alles vermasselte. Mit jeder Minute wuchs die Anspannung. Ein Phänomen des Ausharrens war, dass, je länger es dauerte, die Neigung wuchs, alles abzubrechen und lieber einen neuen Plan entwickeln, da jeder begann, am Erfolg der geplanten Maßnahme zu zweifeln. Auf der anderen Seite war es auch eine Kunst, den richtigen Zeitpunkt des Zugriffs zu wählen. Immer wieder waren Polizeiführer mit einem zu schwach ausgestatteten Nervenkostüm nicht in der Lage gewesen, endlich den Befehl zum Angriff zu geben, da sie plötzlich dachten, dass die Gelegenheit sich noch besser entwickeln könnte. Wenn der Druck enorm anstieg, war es für manche Menschen nicht mehr möglich, zu handeln. Sie wirkten dann plötzlich wie gelähmt.
    Mechthild kannte dieses Problem, und sie war nicht frei davon. Sie wusste, dass Roder sofort entschlossen zugreifen würde, wenn sie den Befehl dazu gab. Und sie hatte sich, bevor der Stress des Wartens begann, schon eindringlich den Eigenbefehl gegeben, dass sie sofort den Zugriff auslösen würde, sobald sie erfuhr, dass Schatz im Vereinsheim wäre. So hatte sie sich im Vorfeld selbst determiniert, um im Fall einer zu großen Stresssituation den richtigen Gedanken nicht zu verlieren.
    „Die Zielperson kommt aus dem Haus!“ quäkte es plötzlich aus dem Handfunkgerät. „Er geht zu dem beschriebenen Transporter und steigt ein.“ Dann eine Pause. Lange erwiderte nichts. Er wartete. Dann ging es weiter. „Zielperson hat das Fahrzeug gestartet und wendet nun. Er fährt in Richtung Zielort!“
    „Es geht los!“ flüsterte Lange.
    Mechthild nahm den Hörer ihres Funkgerätes. „Roder? Hören Sie mich?“
    Ein Knistern und Knacken. Dann Roders Stimme: „Geht’s los?“
    Mechthild berichtete ihm, dass Schatz losgefahren war und Roder seine Truppen in Alarmbereitschaft versetzen sollte. Dann schärfte sie ihm noch einmal ein, dass er auf ihren Befehl zu warten habe. Dabei

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