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Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Titel: Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schlosser
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wusste Roder haargenau, dass nur ein exakt abgestimmtes Arbeiten bei solch schwierigen Zugriffen zum Erfolg führen konnte. Jede Unachtsamkeit könnte die Betroffenen warnen, und der geplante Überraschungsangriff stieß ins Leere. Was in diesem Fall bedeuten könnte, dass sie einer gewaltbereiten Gruppe gegenüberstanden, die Zeit gehabt hätte, sich zu formieren und ihren Widerstand zu organisieren.
    Benni Schatz bemerkte im abflauenden Berufsverkehr überhaupt nicht, dass ein anderer Transporter dem seinen folgte. Völlig unbedarft fuhr er unter der Hochstraße nach Oldenburg hindurch und gelangte auf die Neuenlander. Er drehte das Radio lauter, als ein Stück aus Dirty Dancing gespielt wurde. Es erinnerte ihn an seine letzte Freundin, mit der er den Film auf Video gesehen hatte. Kurz danach verließ sie ihn. Das hatte ihn schwer mitgenommen. Einen Black Hawk durfte man nicht so einfach verlassen. Seine Rockerkumpel hatten ihn einige Zeit damit aufgezogen, bis er einem der Hang arounds, der meinte, er dürfte auch über ihn herziehen, im Vereinsheim ordentlich was auf die Schnauze gehauen hatte. Danach ließ man ihn in Ruhe.
    Das Stück war zu Ende. „Scheißweiber!“ zischte Schatz und drehte das Radio aus. Er bog in die Richard-Dunkel-Straße ein und hielt an der Einfahrt des Hawk’s Paradise. Ein Prospect, ein Anwärter auf die Mitgliedschaft bei den Black Hawks, bewachte das Tor und ließ ihn auf das Vereinsgelände fahren. Ein Prospect war daran zu erkennen, dass er zwar die gleiche Lederkutte trug wie alle anderen, aber das Vereinsabzeichen in der Mitte auf dem Rücken der Lederweste noch fehlte.
    Etwa hundert Meter entfernt stand ein heruntergekommener Ford-Kombi. Im Wagen war es dunkel, und so war das starke Fernglas mit Restlichtaufhellung vor den Augen des darin sitzenden Kriminalbeamten genauso wenig auszumachen wie er selbst. Sein Kollege griff zum Funkgerät und meldete an seinen Chef, Helmut Lange: „Er ist drin!“
    Mechthild hatte die Nachricht mitgehört. Sie rief Roder: „Jetzt geht’s los, Roder. Zugriff!“
    Dann gab sie Ayse ein Zeichen, ebenfalls zum Einsatzort zu fahren.
    Roder schickte die um ihn versammelten Gruppenführer auf ihre Wagen zu den dort wartenden Beamten. Er selbst hastete zu seinem Dienstwagen. Alles war genau von ihm geplant. Ohne den Gebrauch von Blaulicht und Einsatzhorn machten sich die Fahrzeuge auf den Weg. Auf zwei unterschiedlichen Strecken fuhren zwei Gruppen Bereitschaftspolizisten von hinten an das Vereinsgelände heran und umstellten es. Der Sonderwagen bog mit mächtig heulendem Motor in die Richard-Dunkel-Straße ein. Der Prospect der Black Hawks stand noch immer am Tor des Vereinsgeländes. Er hörte den herannahenden Panzerwagen, aber bevor er begriff, dass der vorne am Wagen angebrachte Rammsporn zum Angriff auf das Vereinsheim dienen sollte, raste das schwere Fahrzeug schon durch das Tor, das wie ein hochgewirbelter Pappkarton auf einer viel befahrenen Straße durch die Luft flog. Nur ein beherzter Sprung zur Seite rettete den Rockeranwärter wahrscheinlich vor einer sicheren Verletzung. Der Sonderwagenfahrer kannte keine Grenzen. Er lenkte sein schweres Fahrzeug mit unvermindertem Tempo einfach weiter über den Platz vor dem Vereinsheim und bohrte den Rammdorn direkt durch die Eingangstür des Gebäudes. Das war zwar nicht verabredet gewesen, aber eine sehr nützliche Aktion. Als er zurücksetzte und den Weg freigab, waren die Greiftrupps der Bereitschaftspolizei schon von ihren Fahrzeugen abgestiegen und stürmten ins Vereinsheim.
    Roder und Ludovic bogen mit quietschenden Reifen auf den Parkplatz und sprangen aus ihrem Fahrzeug. So mochte Roder das. Ein Einsatz mit Schmackes. Und es traf seiner Meinung nach auch genau die Richtigen. Rocker waren für ihn ein überflüssiger Teil der Gesellschaft. Sie hatten keine Lobby. Niemand mochte sie. Bei ihnen durfte man ruhig eine Nummer härter rangehen als bei anderen. So konnte man als Polizist ungestraft einen Teil seiner Aggressionen loswerden. Und nach Ansicht von Roder gab man ihnen damit nur einen Teil von dem zurück, was sie anderen vorher schon angetan hatten. Ausgleichende Gerechtigkeit eben.
    Die Black Hawks-Mitglieder saßen mit offenen Mündern und großen, staunenden Augen auf den Stühlen und Barhockern vor der Theke ihres Clubhauses, als nach dem Höllenlärm eine Horde uniformierter Polizisten hereinstürmte, sie von den Sitzgelegenheiten rissen und in Fesseln legten.
    Als Erster hatte der

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