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Fuer immer nicht hier

Fuer immer nicht hier

Titel: Fuer immer nicht hier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadíni Rainbows
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die Dame, darf ich dir ein schönes Bild malen?“ Diese Frage gepaart mit einem tiefen Blick in die Augen seines Opfers und einem Kommentar über dessen Schönheit war mehr als genug, um ein weiteres Herz zu gewinnen. Das war der einfache Part. Es war viel schwieriger, seinen Traum vom großen Reichtum in die Tat umzusetzen. Es fiel ihm schon nicht leicht, diesen Frauen etwas Geld abzuschwatzen. Und es war noch weitaus schwerer, eine davon zu heiraten und sich mit ihrer Hilfe in ein anderes Land abzusetzen, wie er nach unzähligen Versuchen schließlich zu begreifen begann. Er war weit entfernt von seinem Ziel.
    Recht schnell hatte er stets ach so überrascht festgesellt, wie sehr er die jeweilige Dame seines Herzens bereits liebte.
    „Dies ist mir noch nie passiert: Ich liebe dich seitdem ich dich das erste Mal gesehen habe – aus tiefstem Herzen.“ Dies war einer seiner Lieblingssprüche, gefolgt von: „Wir sind uns zwar erst vor Kurzem begegnet, aber du bist mir so vertraut, als würde ich dich schon seit Jahren kennen. Ich könnte mir sogar vorstellen, dich zu heiraten.“ Die Augen, die ihn in jenen Momenten seiner geheuchelten Liebesoffenbarungen anblickten, strahlten für gewöhnlich vor Glück. Viele, insbesondere junge, Frauen halten ja bekanntlich noch Ausschau nach dem Traumprinzen, der sie eines Tages auf seinem schönen Ross entführen wird.
    Doch irgendwie hatten all die Frauen, bei denen er seine Masche versucht hatte, früher oder später angefangen, sich von ihm zu distanzieren. So war er im Schnitt bei jedem seiner Opfer lediglich auf dreihundert Real, der brasilianischen Landeswährung, gekommen, bevor seine wahren Beweggründe entlarvt und die Romanzen beendet wurden.

    Wie kam er an dieses Geld?
    Entweder gab er vor, es zu benötigen, um einer Notlage zu entkommen, oder um seinen alten, kranken Vater zu unterstützen, der in Wirklichkeit noch nicht mal einen Schnupfen hatte. Er benötigte das Geld viel mehr für die Entrichtung der monatlichen Kreditrate für sein heißgeliebtes Motorrad, mit dessen Hilfe er den Damen präsentierte, was für ein toller Hecht er war. Außerdem sparte er auf seine eigene Farm, auf der er es sich irgendwann im Ruhestand gemütlich machen wollte.
    Wenn er sich ganz besonders ins Zeug legte, weil er den großen Reichtum witterte, fügte er noch eine kleine Geschichte hinzu… Er setzte ein trauriges Gesicht auf, nachdem er sein neues Opfer liebestechnisch auf höchstem Niveau verwöhnt hatte, seufzte kurz und schaute traurig zur Decke hoch. An besonders guten Tagen schossen sogar Tränen in seine Augen. Seine neue Beute blickte ihn für gewöhnlich mitfühlend an und wollte sich um den Süßen, mit dem es gerade eben so toll gewesen war, kümmern, ihn trösten.
    Sie würde ihn fragen, was er denn bloß habe, ob er denn nicht glücklich sei. Daraufhin atmete er stets tief durch, und erwiderte:
    „Ich möchte in diesem schönen Moment nicht darüber reden, dich nicht mit meinen Problemen belasten.“ Diese Worte brachte er jedes Mal noch ein bisschen glaubwürdiger über die Lippen. Die Damen mussten ihm einfach Glauben schenken.

    All diese Strategien wandte er auch bei Nadia an, in ihrer ersten gemeinsamen Nacht…
    „Doch, komm schon, erzähl‘ mir bitte, was dich belastet. Ich kann dich nicht traurig sehen“, drängte ihn Nadia, nachdem sie durch seine übliche Routine gegangen war.
    Sie lagen immer noch nebeneinander im Bett in jener ersten Nacht. Sie, sein neuer Fang, versuchte für ihn da zu sein, genauso wie all die anderen vor ihr. Sie konnte es nicht ertragen, seine bildhübschen Augen so niedergeschlagen zu sehen.
    Gedanken gingen ihr durch den Kopf:
    „Wer weiß, vielleicht ist ja er der Mann meines Lebens. Wahrscheinlich ist er nicht einmal so ein Gigolo, wie es auf den ersten Blick scheint. Vielleicht ist es wirkliche Liebe.“
    Sie merkte nicht, dass sie schon mitten drin war in seinem Spiel, ihm emotional bereits komplett ausgeliefert.
    Ohne noch länger zu zögern, erzählte er ihr von seinem toten Sohn.
    „Als er ein Jahr alt war, brachte ihn meine Ex eiskalt um. Als ich an jenem Morgen zur Arbeit ging, gab ich ihm ein Küsschen und er lebte noch. Als ich jedoch abends nach Hause kam, lag er reglos in seinem kleinen Bettchen. Meine Ex hatte ihm mit einem Kissen die Luft abgedrückt.“
    „Warum hat sie das getan?“, fragte Nadia betroffen.
    „Ich habe noch einen älteren Sohn, der von ihr ist, aber der kleine war das Resultat einer

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