Fuer immer nicht hier
überzeugten Klang in seiner Stimme:
„Ich werde Dr. Antonio umbringen und die Villa in Brand stecken. Das ist mein voller Ernst und ich werde das durchziehen. Vergiss‘ das nie!“
Romeo hatte es wieder einmal geschafft, Nadia zu verängstigen. Wie konnte er so etwas sagen? Der Ausdruck in seinen Augen zeigte ihr, dass er diese Tat wirklich in Betracht zog. Ein weiteres Mal versuchte er, sie zu überzeugen, mit ihm mitzukommen, aber sie hatte ihre Entscheidung getroffen. Er ließ sie ziehen, da er bei Monika mehr und vor allem schnelleres Geld witterte, was sich jedoch bereits nach ein paar Tagen als Trugschluss herausstellen sollte.
Nachdem sie Romeo und Monika zurückgelassen hatte und wieder in Guarinhia angekommen war, traf sie gleich auf Josie:
„Nadia, du bist zurück!“ Josie strahlte vor Freude, ihre Freundin wiederzusehen.
„Ja, ich musste einfach zurückkommen.“ Nadia war ebenso froh, Josie zu sehen.
„Wo wirst du wohnen?“, fragte Josie.
„Ich weiß noch nicht. Ich denke, ich schau‘ mal in den Hotels nach, ob sie ein Zimmer frei haben.“
Daraufhin bot Josie ihr direkt an, bei ihr und ihrem Freund Andi einzuziehen. Sie hatten eine Art Einliegerwohnung in ihrem Haus: separater Eingang, Schlafzimmer und Bad. Die Küche im Haupteingang würden sie gemeinsam benutzen.
„Wir würden uns riesig darüber freuen, mit dir zusammen zu wohnen.“ Josie war richtig darauf erpicht, Nadia davon zu überzeugen, in ihrem Haus einzuziehen. Sie hatte Nadia sehr vermisst und wollte etwas auf sie aufpassen.
„Sicher, ich würde sehr gern bei euch einziehen.“ Diese Offerte gefiel Nadia sehr.
Sie brachten ihr Gepäck gleich zusammen in ihr neues Zuhause, wo sie auch von Andi herzlich willkommen geheißen wurde.
Ihr Zimmer war sehr schön und gemütlich eingerichtet: ein schönes Bett, über dem ein Moskitonetz hing, ein kleiner Nachttisch und ein antiker Kleiderschrank befanden sich in ihm. Die Wände waren in ihrer Lieblingsfarbe gestrichen: Türkis. Das Badezimmer war groß, sauber und hell.
Nach einer langen Dusche aß sie gemeinsam mit den beiden zu Mittag. Josie hatte ein köstliches Mal zubereitet.
Nadia berichtete den beiden von den Erlebnissen, welche ihr auf der Reise mit Romeo wiederfahren waren und von ihrem permanenten Gefühl, nach Guarinhia zurückkommen zu müssen.
„Die ganze Zeit über kam es mir so vor, als wäre ich auf dem falschen Weg. Ich wusste, dass ich eigentlich genau hier sein wollte.“ Josie und Andi waren froh darüber, dies zu hören, da sie Guarinhia und die Leute in jenem Ort sehr schätzten. Zudem war Nadias Freude ansteckend.
Nachmittags gingen sie zusammen in die Villa, wo die nächste Sitzung mit dem Heiler anstand.
Nadia spürte den Drang, Dr. Antonio von Romeos Drohung gegenüber seiner Person und der Villa zu unterrichten. Sie ging zu Marina, eine der Übersetzerinnen in der Villa, um sich ihr Anliegen von ihr übersetzen zu lassen. Nadias Sprachkenntnisse waren zwar schon richtig gut geworden, aber bei dieser heiklen Angelegenheit wollte sie sichergehen, dass sich in die Botschaft kein Fehler einschlich, und dass Dr. Antonio genau verstand, was sie ihm zu sagen hatte.
Marina war offensichtlich geschockt, als sie hörte, dass Romeo gedroht hatte, Dr. Antonio umzubringen und die Villa abzubrennen. Sie übersetzte die Botschaft auf Portugiesisch und händigte sie Nadia auf einem kleinen Zettel aus, welchen sie Dr. Antonio in die Hand drücken sollte, sobald sie vor ihm stand.
Dann bat Marina Nadia darum, sich wie üblich in die Schlange der Menschen zu stellen, die vor den Heiler treten wollten. Nachdem sie bereits etwa fünf Minuten angestanden hatte, kam Marina zu ihr, nahm sie an der Hand und zog sie, bevor sie fähig gewesen war, mit Dr. Antonio zu sprechen, hinter sich aus dem Meditationsraum hinaus.
Ein Mann, den Nadia zuvor nur ein paar Mal flüchtig in der Villa gesehen hatte, gesellte sich zu ihnen.
„Nadia, das ist Pedro. Er ist Polizist und hilft uns in der Villa. Du musst ihm unbedingt alles erzählen, was du mir gesagt hast“, sagte Marina fordernd.
Nadia fühlte sich von Marina betrogen, da sie sie ohne jegliche Vorwarnung in diese Situation gebracht hatte. Es widerstrebte ihr, den Polizisten über die Vorkommnisse in Kenntnis zu setzen. Sie war jedoch ein wenig ehrfürchtig: Sie dachte, sie käme womöglich in Schwierigkeiten, würde sie ihm nicht Rede und Antwort stehen. Sie wusste nicht, was mit ihr in Brasilien geschehen würde,
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