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Fuer immer nicht hier

Fuer immer nicht hier

Titel: Fuer immer nicht hier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadíni Rainbows
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war.
    „Hab‘ dich auch lieb!“, erwiderte Nadia und legte auf.
    Sie war erleichtert, Josie zu sehen. Als sie das Internetcafé verließen, fuhr Dr. Antonio bereits in eine andere Richtung davon.
    Sie war so nervös gewesen. Jetzt, als sie in Sicherheit war, fühlte sie sich wie neugeboren. Der ganze Stress fiel von ihr ab und ihr Körper entspannte sich.
    Sie ahnte nicht, dass Dr. Antonio da gewesen war, um sie zu beschützen. Er hatte ein Zeichen „von oben“ erhalten, dass Romeo in jener Nacht nach Guarinhia kommen würde, um ihr aus Rache etwas anzutun und sie zu verschleppen.
    Gemeinsam mit Josie und ihrem Freund aß sie zu Abend.
    Am nächsten Morgen war die Angst vor Dr. Antonio verflogen und die Sonne schien wieder.

17 Kampf
    Schwerwiegende Schuldgefühle wechselten sich in den folgenden Tagen mit blankem Hass ab. Nadias Herz glich einem Schlachtfeld. Wenn sie daran zurückdachte, wie sehr Romeo sie bloßgestellt und vorgeführt hatte, fühlte sie Hass wie nie zuvor. Ein Teil von ihr wollte sogar, dass er starb. Doch sobald ihr derartige Gedanken durch den Kopf gingen, war sie von sich selbst angewidert: „ Wie ist es nur möglich, dass ich solche negativen Gefühle für ein anderes Lebewesen hege? Was ist bloß verkehrt mit mir?“
    Sie war nicht die einzige Frau auf Erden, die sich ein schönes Bild von ihrem Peiniger malte. Sie war nicht die einzige, die sich einredete, er hätte sie nie schlecht behandeln wollen, da er sie doch liebte. Sie versuchte sein Verhalten damit zu entschuldigen, dass er seine Mutter in jungen Jahren verloren hatte. Sie nahm an, dass dies der Grund für seine unkontrollierten Handlungen sein konnte.
    Ohne sich dessen bewusst zu sein, hatte sie die typische Opferposition eingenommen. Sie hatte den Schmerz, den er ihr zugefügt hatte, nicht auf einer bewussten Ebene verarbeitet. Zu denken, dass er sie nie hatte verletzen wollen, war ein Weg gewesen, sich selbst zu betrügen. Dies wiederum machte den aufsteigenden Hassgefühlen Platz, die sie in bislang unbekannter Weise erlebte.
    Sicherlich kann es ein Zeichen von Stärke und Größe sein, jemandem die schlimmsten Taten zu vergeben und diese Person vielleicht sogar weiterhin zu lieben. Aber um fähig sein zu können, seinem Gegenüber zu vergeben, muss man die Geschehnisse erst einmal selbst, auf einer persönlichen Ebene, verarbeiten. Wenn man diesen Schritt nicht voranstellt, endet man schließlich in Selbstbetrug und verliert sich selbst. Manch einer verliert sich im Kreislauf von Alkohol und Drogen. Und manch einer findet sich sogar auf Grund von Schizophrenie, einer psychischen Erkrankung, in einer geschlossenen Anstalt wieder.
    Auch wenn es Nadia nicht so vorkam, war sie mit ihrem momentan aufflammenden Hass dabei, ihre verletzten Gefühle zu heilen, zumindest teilweise. Da sie sich allerdings schon zu sehr im Teufelskreis von Opfer und Täter befand, fühlte sie das Verlangen nach seiner Nähe täglich intensiver. Sie war süchtig, nicht etwa nach Drogen welcher Art auch immer, sondern nach diesem Mann – süchtig nach dem Spiel aus Zuckerbrot und Peitsche.
    Er hatte sie auf eine ganz geschickte Art und Weise an sich gebunden. Sobald sie sich einmal wirklich wohl bei ihm gefühlt hatte, wurde sie gründlich ernüchtert in Form von schweren Demütigungen oder sonstigen Enttäuschungen. Doch bevor auch nur der Gedanke in ihr hätte aufkeimen können, ihren Koffer zu packen und zu gehen, hatten sich seine Gesichtszüge in die eines liebenden Mannes verwandelt. Er war dann geradezu engelsgleich gewesen, mit der Unschuld eines kleinen Jungen, den man nicht verlassen kann, ohne ihn zu verletzen.
    Jeden Tag, den sie von ihm getrennt verbrachte, nahm der Wunsch in ihr zu, noch einmal in seinen Armen zu liegen. Sie bewahrte Stillschweigen über ihr Verlangen, denn sie wusste, niemand war wirklich in der Lage, ihre Situation zu verstehen.

    Zehn Tage waren bereits seit Nadias Rückkehr nach Guarinhia vergangen. Josie, Andi und sie waren gerade dabei ein leckeres gemeinsames Frühstück vorzubereiten, als Josie die Idee hatte, im Garten vor ihrem Haus noch ein paar Mangos zu sammeln. Diese würden sicherlich super zu den übrigen Köstlichkeiten passen.
    Als sie wieder in die Küche zurückkam, hielt sie eine schöne Kette in ihren Händen. Sie bestand aus Turmalin-Quarz und schimmerte grau. Nadia fühlte, dass diese Kette für sie bestimmt war, doch sie sprach ihre Gedanken nicht laut aus.
    „Schaut mal, die habe ich gerade in

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