Fuer immer nicht hier
unserem Garten gefunden. Wisst ihr, wem sie gehört?“, fragte Josie die beiden. Doch sie verneinten.
Josie blickte Andi eigenartig an, als würden sie eine Art telepathische Unterhaltung führen. Andi schien Josies unausgesprochene Ahnung bekräftigt zu haben und sie wandte sich Nadia zu:
„Nadia, wir beide spüren, dass die Kette für dich bestimmt ist.“ Mit diesen Worten legte sie sie ihr um den Hals.
„Ich habe dasselbe gefühlt“, bekräftigte Nadia die Intuition ihrer Freunde.
„Vielen Dank.“ Nadia freute sich sehr. Es war überwältigend, diese Kette um ihren Hals zu tragen.
In spirituellen Kreisen wird dem Stein Turmalin-Quarz nachgesagt, eine sehr beschützende Wirkung auf seinen Träger zu haben.
Schon beim ersten Blick in den Spiegel, fühlte Nadia, dass diese Kette extra für sie angefertigt worden sein musste. Sie liebte sie auf Anhieb. Die nächsten Tage kämpfte sie innerlich immer noch damit, dass sie Romeo den Tod gewünscht hatte und fragte sich im tiefsten Innern, ob sie dies zu einem schlechten Menschen machte.
Die übermächtigen Kräfte von Guarinhia wurden ihr wieder deutlich vor Augen geführt, als sie in einer Heilsitzung erneut vor den Heiler trat. Ohne ihn etwas zu fragen, hatte er eine Antwort auf ihre Selbstzweifel parat:
„Sei ganz beruhigt, du bist kein schlechter Mensch.“
An jenem Abend ging sie, immer noch mit Selbstvorwürfen beladen, zu Bett. Sie wusste nicht, wie lang sie geschlafen hatte, als erneut etwas Unglaubliches passierte…
Es war immer noch tief schwarze Nacht. Sie wurde ganz langsam wach und wunderte sich darüber. Ihre Augenlider waren schwer, doch sie fühlte, dass sie sie öffnen musste. So blinzelte sie erst ganz leicht und nahm ein Licht wahr. Es war hell, aber es musste doch noch Nacht sein, so müde wie sie war. Ihre Augen öffneten sich etwas weiter. Sie sah die weite rosafarbene Hose, die sie nachts trug. Immer noch wunderte sie sich, dass es so hell war. Dann schweifte ihr Blick weiter nach oben, entlang des Moskitonetzes über ihrem Bett. Plötzlich sah sie etwas sehr Beeindruckendes: Ganz oben im Moskitonetz befand sich ein riesiger Lichtball. Noch nie in ihrem Leben hatte sie ein so helles Licht gesehen. Dann nahm sie zwei dunkelbraune Augen wahr, die sie direkt aus dem Lichtball heraus anstarrten. Geschockt und mit heftigem Herzrasen sagte sie zu diesen:
„Du bist Jesus. Du bist Jesus.“
Sie fühlte, wie sie ganz tief in ihr Bett gedrückt wurde. Kurz drauf schlief sie wieder ein.
Als sie am nächsten Morgen aufwachte, konnte sie sich an alles bestens erinnern. Der Tag verlief ruhig. Etwas Meditation, ein Besuch am Wasserfall, viel mehr geschah nicht. Von dem Besuch der letzten Nacht erzählte sie vorerst niemandem.
Die Geschichte mit den übernatürlichen Phänomenen setzte sich in der folgenden Nacht fort. Nadia hatte die Kette nicht ein einziges Mal abgenommen, seit Josie sie ihr um den Hals gelegt hatte. Als sie an jenem Abend ins Bett ging, fühlte sich die Kette irgendwie etwas schwerer an, als zuvor.
„Sollte ich sie besser vorm Schlafengehen abnehmen?“ , fragte sie sich kurz. Doch ihr wurde sofort klar, dass sie dies auf keinen Fall tun durfte. Sie ging mit ihr um den Hals zu Bett, schloss das Moskitonetz und schlief sofort ein.
Als sie am nächsten Morgen aufwachte, galt ihr erster Gedanke ihrer Kette. Sie fasste sich an den Hals, doch von dem Schmuckstück fehlte jede Spur.
„Wo ist sie denn bloß?“
Aufgeregt hob sie ihr Kopfkissen hoch, dann die Bettdecke, doch sie war nicht auffindbar. Ratlos quälte sie sich schlaftrunken aus ihrem kuscheligen Bett. Als sie auch unter diesem vergeblich nachgesehen hatte, setzte sie sich auf die Bettkante. Sie ließ ihren Blick durchs Zimmer schweifen.
Plötzlich sah sie etwas, das sie nicht weniger in Erstaunen versetzte, als die Ereignisse der vorigen Nacht, in welcher Jesus zu Besuch gekommen war: Die Kette lag in einer ganz besonderen Form auf ihrem Nachttisch. Sie erkannte das Symbol wieder, welches aus ihr geformt worden war. Es war identisch mit dem Zeichen, das sie seit ihrem Besuch in der Ewigkeit als Leberfleck auf ihrer Brust trug: drei ineinander verschlungene Kreise, allesamt gleich groß.
Sie hätte die Kette gern sofort wieder um ihren Hals gelegt, doch vor lauter Ehrfurcht, ließ sie sie genauso liegen und betrachtete sie. Nadia wusste nicht, was los war, doch sie war sich sicher, dieses Zeichen nicht während etwaigen Schlafwandelns selbst geformt zu
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