Für immer Nichtraucher! - Der einfache Weg, dauerhaft mit dem Rauchen Schluss zu machen

Opfer eine Zigarette anzubieten. Auf jeden Helfer, der verzweifelt versucht, Sie aus dem brennenden Wrack zu befreien, kommen mindestens drei weitere, die Ihnen Zigaretten in den Mund stecken wollen.
    Wenn wir allmählich erwachsen werden, halten uns die Eltern Vorträge über die Gefahren von Sex, Trinken und Rauchen. Grundsätzlich hören sich ihre Ratschläge ganz vernünftig an, werden allerdings durch die Tatsache ad absurdum geführt, dass diese drei Dinge selbst den größten Stellenwert in ihrem Leben einnehmen. Warum wundert es uns, wenn unsere
Kinder sich benehmen wie ein Hund an der Leine, der sich losreißen will?
    In jedem Raucher steckt sowohl ein Dr. Jekyll als auch ein Mr. Hyde. Dr. Jekyll ist der Kollege und Freund, mit dem man zusammenarbeitet. Seit drei Monaten beklagt er sich, dass er sich bei dem Geräusch in der Brust überhaupt nicht mehr konzentrieren kann. In den wenigen Momenten, in denen er sich nicht beklagt, rechnet er Ihnen genau vor, wie viel Geld Sie jedes Jahr für Zigaretten ausgeben, und kann nicht glauben, dass Ihnen nicht auffällt, um was für eine widerliche, abstoßende Angewohnheit es sich beim Rauchen handelt. Nein, er ist kein Moralapostel, er ist Raucher. Und nicht nur das, er raucht auch noch doppelt so viele wie Sie. Und er war es auch, der Sie auf der letzten Weihnachtsfeier in Ihrer Firma davon überzeugt hat, dass es nicht schaden könne, mal wieder eine Zigarette zu versuchen. Mit diesem hilfreichen Rat endeten fünf Jahre Freiheit von dem »Kraut«.
    Sie gehen davon aus, dass Dr. Jekyll deswegen ein schlechtes Gewissen hat und das nun wieder gutmachen will? Falsch geraten. Er hält Ihnen all das vor, weil er eigentlich selbst aufhören möchte, es sich aber nicht zutraut, solange Sie den ganzen Tag neben ihm rauchen. Allmählich kriegt er Sie herum. Sie waren das ganze Wochenende auf Partys, und Ihr Mund fühlt sich an wie eine Jauchegrube. Da fassen Sie den Entschluss: Jetzt reicht’s.
    Sie gehen zur Arbeit und können es nicht erwarten, Dr. Jekyll die gute Nachricht zu übermitteln. Doch er ist nicht mehr da. An seiner Stelle sitzt nun ein Mann namens Hyde. Seine Ähnlichkeit mit Jekyll ist unheimlich. Er raucht fast genauso viel wie sein Vorgänger. Aber es kann sich nicht um Jekyll handeln, der hatte seine Zigaretten nur Nichtrauchern angeboten. Sie hätten auf die Knie fallen und ihn anflehen können und trotzdem keine bekommen. Doch Hyde lässt seine offene Packung in Ihrer Reichweite liegen und sagt, es läge ihm natürlich fern, Sie verführen zu wollen, doch falls die Entzugserscheinungen zu schlimm werden, könnten Sie sich jederzeit bedienen.
Hyde ist anscheinend ein wesentlich freundlicherer Mensch als Jekyll, doch wünschen Sie sich, er würde nicht immer in Ihre Richtung qualmen. Auch wäre es Ihnen lieber, er würde nicht dauernd darüber philosophieren, welche Vergnügungen einem noch bleiben im Leben und was so erstrebenswert daran sei, gesünder zu sein und mehr Geld zu haben, wenn es einem dabei einfach elend geht. Und immer wieder redet er davon, dass nun der Zusammenhang von Rauchen und Lungenkrebs nachgewiesen sei, aber ihn das nicht kümmere, denn schließlich müsse jeder einmal sterben, er könne auch morgen von einem Bus überfahren werden. Ja, da besteht kein Zweifel, er ist ein deutlich netterer Mensch als Jekyll. Und trotzdem wünschen Sie sich Jekyll zurück.
    Hier liegt die Schizophrenie. Es macht keinen Unterschied, ob der Raucher Ihr bester Freund oder Ihr ärgster Feind ist, ein Teil seines Bewusstseins will Sie scheitern sehen. Da immer mehr Raucher das sinkende Schiff verlassen, befürchtet er nämlich, in seinem Freundeskreis eines Tages allein als Raucher dazustehen. Ein anderer Teil seines Bewusstseins wünscht sich aber, dass Sie Erfolg haben, denn wenn Sie es schaffen, könnte es vielleicht auch ihm gelingen. Leider ist sein Einfluss praktisch die Garantie dafür, dass Sie scheitern.
    Hatte ich es einmal geschafft, mehrere Jahre nicht zu rauchen, waren es immer dramatische Momente, wenn ein guter Freund mir bei gesellschaftlichen Anlässen Zigaretten anbot. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass ich nicht rauchen wollte oder musste, egal, ob in Gesellschaft oder allein. Wenn man sich nun daran erinnert, dass ich aufgrund meines Rauchens schon beinahe gestorben wäre, könnte man mit Recht behaupten, dass es sich dabei um keine sehr freundliche Geste handelte. Macht man sich darüber hinaus bewusst, dass es mein Beruf,