Für immer Nichtraucher! - Der einfache Weg, dauerhaft mit dem Rauchen Schluss zu machen
ja meine Lebensaufgabe ist, andere Raucher aus ihrem Gefängnis zu befreien, und welchen Eindruck es auf sie machen würde, wenn ich wieder zu rauchen anfinge, müsste ich sogar glauben, dass dieser Mann alles andere ist als ein Freund, und ihm böse Absichten unterstellen. Aber das ist
falsch. Er ist wirklich einer der nettesten Menschen, die ich kenne. Er war einfach nicht Herr seiner selbst, sondern stand unter der Einwirkung dieses heimtückischen Krauts, das ansonsten völlig integre, ehrliche Menschen ihre Prinzipien vergessen lässt.
Dieser Freund gehörte zu jener Gruppe, die niemals vor dem Mittagessen raucht. Als man zum ersten Mal eine Verbindung zwischen Lungenkrebs und Rauchen nachweisen konnte, waren die Gesundheitsbehörden der Meinung, dass die Zigaretten am frühen Morgen den größten Schaden anrichteten. Also beschlossen viele Raucher, sich die erste Zigarette erst nach dem Frühstück oder dem Mittagessen zu genehmigen. Es ist schon erstaunlich, wie wir bereitwillig alles glauben, was die Ärzte uns sagen. Eine Zigarette ist und bleibt eine Zigarette, warum sollte sie am frühen Morgen schädlicher sein als zu einer anderen Tageszeit? Ich vermute, diese Meinung entstand, weil die Hustenanfälle meist nach den Morgenzigaretten einsetzen. Doch genau das schwächt ihre Wirkung eigentlich ab. Schließlich erfolgt das Husten nicht aufgrund der frühen Tageszeit, sondern weil der Körper nach acht Stunden ohne Nikotin einen Teil seiner Immunität gegen das Gift abgebaut hat.
Wie dem auch sei, dieser Freund beschloss, die erste Zigarette des Tages erst nach dem Mittagessen zu rauchen. Es gelang mir nicht, ihm plausibel zu machen, dass nach einer ganzen Nacht ohne Zigaretten, also acht Stunden ohne Nikotin, diese erste Zigarette ganz besonders kostbar erscheint, auch wenn sie Hustenanfälle auslöst. Wenn man mit der ersten Zigarette bis nach dem Mittagessen wartet, also vierzehn Stunden ohne Nikotin zugebracht hat, ist die Illusion des Genusses noch größer. Allerdings fiel mir auf, dass er im Urlaub die erste Zigarette bereits nach dem Frühstück rauchte, und ich fragte ihn:
»Ich dachte, du rauchst die erste Zigarette erst nach dem Mittagessen?«
»Normalerweise frühstücke ich nicht, das hier ist also praktisch mein Mittagessen.«
Das ist die Logik eines Drogensüchtigen! Was diesem Raucher ebenfalls nicht aufzufallen schien, war die Tatsache, dass das Mittagessen normalerweise um dreizehn Uhr eingenommen wird, er es aber im Lauf der Jahre auf elf Uhr vormittags verlegt hatte. Gleichzeitig war er auch alkoholgefährdet, weil er zusammen mit der ersten Zigarette um elf auch sein erstes alkoholisches Getränk zu sich nahm.
Seine Frau bezeichnete sich selbst als Gelegenheitsraucherin. Sie rauchte angeblich nur, um bei Einladungen ihrem Mann Gesellschaft zu leisten, wie sie es ausdrückte. Als sie sich eine durch das Rauchen bedingte Krankheit zugezogen hatte, beschloss sie, damit Schluss zu machen. Natürlich bot ich meine Hilfe an. Da klärte sie mich auf, dass sie ja sowieso nur Gelegenheitsraucherin sei und meine Hilfe gar nicht benötige. Ich litt mit ihr, als ich ihre Versuche, mit Hilfe von Willenskraft aufzuhören, mit ansehen musste. Es ist, als müsste man zusehen, wie jemand ertrinkt, obwohl man nur den Arm auszustrecken brauchte, um ihn aus dem Wasser zu ziehen. Doch der Ertrinkende will sich nicht helfen lassen.
Nach drei Monaten hatte sie es mehr oder weniger geschafft. Nur die eine Zigarette nach dem Essen bereitete ihr noch Probleme. Der Mann zündete sich eine an, ihr Kommentar dazu lautete mit schöner Regelmäßigkeit: »Jetzt könnte ich für eine Zigarette zur Mörderin werden.« Woraufhin er erwiderte, sie solle nur nicht so dumm sein und wieder anfangen. Ich dachte bei mir: Du könntest ihr am meisten helfen, wenn du auch auf diese Zigarette verzichten würdest. Aber ich weiß, wie das für einen Raucher ist, besonders nach dem Essen. Nach ungefähr sechs Monaten sagte seine Frau, wenn er sich diese Zigarette ansteckte: »Ich bin jetzt völlig drüber weg. Ich habe nicht mehr die geringste Lust zu rauchen. Und du siehst im Grunde absolut lächerlich aus mit diesem Ding im Mund.« Joyce und ich waren beeindruckt. Ich sagte: »Du hast es zwar von der falschen Seite angepackt, aber alle Achtung, das Wichtigste ist, dass du es geschafft hast. Du bist frei!« Ich war überrascht, dass ihr Ehemann dazu schwieg. Ich wusste, dass sie sich beide
große Sorgen machten, die
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