Für immer Nichtraucher! - Der einfache Weg, dauerhaft mit dem Rauchen Schluss zu machen
unser schlechtes Benehmen nicht übelnimmt, sondern es insgeheim genießt, dass wir eine Zigarette brauchen?
Ich hasse es, Zeuge solcher Vorfälle zu sein. Auf der einen Seite haben wir es mit dem ehemaligen Abhängigen zu tun, der nicht bemerkt, dass er wieder in der Falle sitzt und wie ein Hund darauf wartet, dass ihm ein Brocken zugeworfen wird. Mich stört das falsche gönnerhafte Getue dieses Freundes : »Ich habe aber ein schlechtes Gefühl dabei. Es ging dir doch so gut.« Er muss sich das Grinsen verkneifen, während er die Macht über sein Opfer auskostet, das sich in seinen Fängen windet. Und dabei denkt er: Du warst nie richtig frei. Du hast dich nur ein paar Jahre unnötig gequält. Willkommen im Gully! Für einen Augenblick vergisst er sogar, dass er ja selbst Gefangener dieses »Krauts« ist!
Schließlich dreht der Freund den Hahn zu. Er macht klar, dass er ab sofort keine Zigaretten mehr zur Verfügung stellen wird, nicht, weil es ihm zu teuer wäre, sondern weil er befürchtet, der andere könne wieder abhängig werden. Kurz darauf folgt jener Moment, den ich so sehr hasse: Eine Person, die noch vor wenigen Tagen frei war, die geschworen hat, niemals mehr eine Packung Zigaretten anzurühren, steht nun vor der Wahl, es weiter ohne auszuhalten oder eine Packung zu kaufen und sich damit selbst vor Familie und Freunden bloßzustellen. In diesem Stadium kann es nur einen Sieger geben, und der heißt: Nikotin!
Sie kennen den Verlauf: Zunächst versuchen Sie, diese Bloßstellung abzuschwächen, indem Sie behaupten, sich mit dieser Packung nur für die geliehenen Zigaretten zu revanchieren. Aber damit überzeugen Sie nicht einmal sich selbst, geschweige denn die anderen. Dann kommen Sie an jenen schrecklichen
Punkt, weswegen Sie den Kauf dieser ersten Packung so lange wie möglich hinauszögern wollten. Gierig stecken Sie die erste Zigarette an, sie schmeckt scheußlich, und plötzlich erkennen sie voller Schrecken und Reue: Ich sitze wieder im Gully!
Sie werfen die Zigarette weg und zertreten sie, als wäre sie eine giftige Schlange. Sie werfen die Packung in die Toilette und spülen sie hinunter. Wenige Stunden später wiederholt sich das Ganze. So geht es noch einige Male, bis sie endlich akzeptieren, dass dieses »Kraut« sie wieder in seinen Fängen hat.
Und da fragen mich Raucher mit Blicken, die alles von Überraschung bis Ungläubigkeit ausdrücken: »Vermissen Sie das Rauchen wirklich nicht? Haben Sie tatsächlich nie Lust auf eine Zigarette?« Ob ich es vermisse? Ich kann es noch immer nicht fassen, dass ich endlich frei bin!
Aber noch einmal zurück zu meinem Freund, der Paul Henried spielte. Seine Frau sagte überhaupt nichts dazu, aber ihr Blick sprach Bände. Da wurde ihm klar, dass er sich idiotisch benommen hatte, und er versuchte, uns das Ganze als Spaß zu verkaufen. Aber jeder von uns wusste, dass es ursprünglich nicht so gedacht war. Der Vorfall selbst war schon peinlich genug, doch zu allem Überfluss verfolgt mich noch immer der dumme Gesichtsausdruck meines Freundes. Wie muss das erst seine Frau empfunden haben? Aber am schlimmsten ist es sicher für meinen Freund selbst. Er muss mit dem Gedanken leben, dass er seine Frau, die sich sechs Monate lang herumgequält hatte, sich das Rauchen abzugewöhnen, und es dann endlich geschafft hatte, wieder in die Falle locken wollte. Und das alles hat er nur dem Tabak zu verdanken.
Ein typisches Beispiel, wie demoralisierend Raucher auf Leute einwirken können, die versuchen wollen aufzuhören, ist jene Mutter, die als eine der ersten in unser Büro in Birmingham kam. Sie war in Tränen aufgelöst und so deprimiert, wie es nur ein Raucher sein kann, als sie zu uns kam. Als sie uns wieder verließ, hatte sie ebenfalls Tränen in den Augen, nun aber aus Freude. Sie steckte uns alle an, mich eingeschlossen. Bevor sie völlig euphorisch das Büro verließ – als glückliche
Nichtraucherin, versteht sich –, gab sie mir noch einen Kuss. Noch am selben Abend besuchte sie ihre Tochter und ihren Schwiegersohn, um ihnen die Neuigkeit mitzuteilen. Ihr Schwiegersohn hatte sich zum selben Zeitpunkt wie sie entschlossen aufzuhören, aber natürlich versuchte er es mit Willenskraft. Die offensichtliche Freude seiner Schwiegermutter verstärkte in ihm das Gefühl, ein Opfer zu bringen. Er sagte zu ihr: »Der erste Tag ohne Rauchen ist noch nicht einmal vorbei, und du bist schon so enthusiastisch!« Die Wirkung dieses Satzes war katastrophal. Die
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