Für immer Nichtraucher! - Der einfache Weg, dauerhaft mit dem Rauchen Schluss zu machen
schon seit einer Weile vermutet haben, dass es sich hier um die Hirngespinste eines Geistesgestörten handelt, so muss dieser Eindruck nun vollends bestätigt sein. Aber ich handle nicht leichtfertig.
Schon das Wort Heroin lässt mir Schauder über den Rücken laufen. Wie die meisten starken Raucher hatte ich immer größte Angst vor Drogenabhängigkeit. Ich kenne viele Leute, die irgendwann einmal Marihuana geraucht haben und es bis heute
tun. Nicht einer von ihnen ist davon süchtig geworden. Einige glauben das zwar, doch in Wirklichkeit ist es der Nikotingehalt des Joints, der zur Abhängigkeit führt. Ich weiß, dass Marihuana kein Suchtmittel ist wie Nikotin oder Heroin. Aber ich habe nie auch nur einen Zug davon genommen. Meine Abhängigkeit vom Nikotin war schon so immens, dass ich Angst hatte, Marihuana, das ich damals noch für eine der harten Drogen hielt, würde mich innerhalb weniger Monate ins Grab bringen. Aber auf die Idee, dass ich bereits der schlimmsten Droge von allen verfallen war, kam ich nicht. Wenn es Ihnen immer noch schwer fällt, mir das zu glauben, sollten Sie endlich Ihren Kopf aus dem Sand ziehen. Nennen Sie mir eine andere Droge, die sechzig Prozent der erwachsenen Bevölkerung in ihren Fängen hat und jedem vierten von ihnen den Tod bringt! Höchstens der Alkohol kommt noch in die Nähe dessen, doch wie ich später noch erklären werde, verursacht der keine körperliche Abhängigkeit. Das Hauptproblem der meisten so genannten Alkoholiker ist eigentlich ihr Nikotinkonsum.
Lassen Sie mich eines klarstellen: Ich will weder Heroin noch irgendein anderes Rauschgift konsumieren oder für sie eintreten, aber wenn es mir auf diese Weise gelingt, die Aufmerksamkeit der gesichtslosen Zombies, die unser Schicksal so fest in der Hand haben, auf uns zu lenken, soll mir auch dieses Mittel recht sein.
Eine Warnung ist an dieser Stelle angebracht. Was ich eben erwähnte, könnte nun manchen Jugendlichen, vor allem wenn er bereits Raucher ist, zu der Einstellung verleiten: Wenn ich bereits die härteste Droge nehme, kann ich ja gleich zum Heroin wechseln. Bitte seid nicht so dumm! Als Raucher habt ihr schon genug Probleme. Andere Drogen würden es nur noch schlimmer machen. Sie ruinieren das wertvollste Geschenk, das ihr je erhalten habt – euer Leben! Was geändert werden muss, ist die verzerrte Sichtweise unserer Gesellschaft in Bezug auf das Rauchen.
Das alles passiert im Kopf. Wie oft haben wir schon diesen Ausdruck benutzt. Wir sind überzeugt von seiner Richtigkeit
und können trotzdem nichts an der Lage ändern. Wir konnten doch auch vor Beginn unserer Raucherkarriere ein Fest genießen oder Stress bewältigen, ohne eine Zigarette oder eine andere Krücke dafür zu benötigen. Aber einmal süchtig, gibt es diesen glücklichen Zustand nicht mehr. Wir kennen die Aussage von ehemaligen Rauchern: »Ich rauche seit zwanzig Jahren nicht mehr, aber die Zigarette nach dem Essen vermisse ich immer noch.« Das kann nur eine Sache des Kopfes sein, oder hat der Körper ein Leben lang das Verlangen nach Nikotin? Ganz sicher nicht. Ich werde in einem der folgenden Kapitel darlegen, dass der Körper zu keiner Zeit nach Nikotin verlangt, nicht einmal in der Phase der Abhängigkeit.
Nach meinem Versuch, wieder nikotinabhängig zu werden, weiß ich, dass die Entzugserscheinungen zu einem Prozent körperlicher und zu neunundneunzig Prozent psychischer Natur sind. Deshalb spreche ich in Endlich Nichtrauer! von der kleinen Bestie im Körper und der großen im Kopf. Letzten Endes ist das Problem zu hundert Prozent psychischer Natur. Das körperliche Verlangen hält noch ein paar Tage nach der letzten Zigarette an und, das muss man sich immer wieder bewusst machen, will die große Bestie wieder zum Leben erwecken. Aber angenommen, die Gehirnwäsche wurde komplett ausgeschaltet, dann haben wir es nur noch mit der kleinen Bestie zu tun, die aber so unbedeutend ist, dass sie uns nicht mehr zu schaffen macht als zu unserer Zeit als Raucher.
Nun denken manche von Ihnen trotzdem: »Was Allen Carr sagt, ist mir egal. Ich weiß, dass mein Körper durch die Hölle gehen wird, wenn ich mit dem Rauchen Schluss mache.« Ich glaube Ihnen. Bei jedem Versuch, durch Willenskraft vom Rauchen loszukommen, war ich überzeugt, schlimmen körperlichen Entzug durchmachen zu müssen – bis an die Grenzen des Erträglichen. Doch heute weiß ich, dass das Problem nicht körperlicher, sondern psychischer Natur war. Ich litt unter
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