Für immer Nichtraucher! - Der einfache Weg, dauerhaft mit dem Rauchen Schluss zu machen
ein Raucher auftauchen würde. Eine Ewigkeit schien sie die einzige Raucherin unter den Gästen zu sein. Falls noch andere anwesend waren, wollte keiner der Erste sein. Schließlich hielt sie es nicht mehr länger aus. Sie stand in einer kleinen Gruppe von Leuten in der Mitte des Raums. Als sie ihre Handtasche öffnete, kam eine Packung Silk Cut zum Vorschein. Früher hätte sie in die Runde gefragt, ob noch jemand rauche, und vermutlich wäre danach die halbe Packung leer gewesen. Stattdessen bot sie zwar Zigaretten an, nahm dabei aber nicht einmal die Packung aus der Tasche. Niemand wollte eine. Dann kam aber aus einiger Entfernung eine andere Frau auf sie zu und sagte: »Gott sei Dank, ich dachte schon ich wäre die einzige
Raucherin hier.« Sie rauchte eigentlich Marlboro, steckte sich aber auch ohne zu zögern eine Silk Cut an.
Die beiden Frauen blieben den ganzen Abend wie festgeklebt in der Mitte des Raums stehen und boten sich abwechselnd Zigaretten an. Marlboro-Raucher behaupten meist, lieber Baumwolle zu rauchen als Silk Cut, und von Silk-Cut-Rauchern hört man häufig, sie würden lieber zu Kamelmist greifen als zu einer Marlboro. Doch hier erwies sich die Kombination von Höflichkeit und schierer Dankbarkeit als stärker. Da sämtliche Aschenbecher an den Wänden platziert waren, musste immer eine der Damen sich wegbewegen, um die Asche loszuwerden. Kaum war sie zurück, war die andere unterwegs. Nur zu gern hätte ich ihnen auf Video vorgeführt, wie sie diesen ganzen Abend verbracht hatten.
Eine vor kurzem geschiedene Klientin aus Birmingham schilderte folgende Situation:
»Eine Freundin, die mich verkuppeln wollte, regte sich fürchterlich darüber auf, wie ich mich auf einer Party am Abend zuvor verhalten hatte. Ich hatte mich praktisch den ganzen Abend nur mit einem einzigen Gast unterhalten, einem mir von ihr vorgestellten Mann. Sie war ziemlich aufgebracht, als ich ihr erzählte, dass ich ihn langweilig, angeberisch und körperlich abstoßend fand. ›Aber niemand hat dich gezwungen, dich ausschließlich mit ihm zu beschäftigen!‹ Damit hatte sie natürlich Recht. Auch ich hatte mir bereits Gedanken darüber gemacht, warum ich das getan hatte. Das Ergebnis meiner Überlegungen beunruhigte mich. Es gab nur einen Grund: Er war auch Raucher. Er hätte genauso gut Dracula oder Quasimodo sein können, es hätte mich nicht gestört, wenn er nur rauchte!«
Wenn Sie Ihre letzte Zigarette ausdrücken, werden Sie feststellen, dass sich Ihre Freunde und Kollegen in zwei Lager spalten. Die einen, von denen ich schon an früherer Stelle gesprochen habe, werden Ihnen direkt ins Gesicht qualmen, Sie ununterbrochen daran erinnern, welches Vergnügen es ist, Raucher zu sein, und Ihnen immer wieder Zigaretten anbieten,
weil sie angeblich ganz vergessen haben, dass Sie ja aufgehört haben. Warum verhalten sich sogar Verwandte oder Freunde so unsensibel und auch gehässig?
Als Erstes müssen Sie sich vergegenwärtigen, dass Sie es mit der Angst und Panik von Drogenabhängigen zu tun haben. Jede Aggression entsteht aus Angst. Panik hat die positive Eigenschaft, dass sie uns dazu bringt, unser Leben wertvoller einzustufen, als das eines anderen. Andererseits verleitet sie uns aus genau diesem Grund zu Taten, derer wir uns bis an das Lebensende schämen.
Die eben beschriebenen Raucher verhalten sich nicht mit Absicht destruktiv. Ihre Bemerkungen sind nicht einmal auf Sie persönlich gemünzt, sondern dienen im Grunde nur dazu, die eigene Dummheit zu rechtfertigen. Sie wissen ja, alle Raucher lügen. Betrachten wir noch einmal jene Situation, die ich im vorhergehenden Kapitel geschildert habe: Sie greifen automatisch nach einer Zigarette, und Ihr Freund erinnert Sie daran, dass Sie gar nicht mehr rauchen. Warum fiel es ihm nicht schon ein, bevor er Ihnen die Zigarette anbot oder Sie auf das Angebot eingingen, sondern genau in dem kurzen Augenblick, als Sie nach ihr griffen? Ist das wirklich nur Zufall? Dieser Vorfall ärgert Sie ziemlich, denn Sie haben das Gefühl, er habe die ganze Zeit daran gedacht und wollte Sie absichtlich auf die Probe stellen.
Sie gehen recht in der Annahme, dass er die ganze Zeit daran gedacht hat, aber er wollte Sie sicher nicht absichtlich auf die Probe stellen. Betrachten Sie die Situation einmal vom Standpunkt des Rauchers aus. Rauchen gilt inzwischen allgemein als abstoßend und unsozial. Heute ist derjenige der Starke, der aufgehört hat, der nicht mehr vom Tabak abhängig ist. Das
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