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Fuer immer nur du

Fuer immer nur du

Titel: Fuer immer nur du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janette Kenny
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keinen Befehl dazu erteilt“, räumte er ein. „Aber du wusstest, was Peter vorhatte, bevor du hier aufgetaucht bist.“
    „Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich ganz sicher nicht hergekommen“, fuhr sie ihn an. „Und zum letzten Mal: Mein Anwalt hat mir versichert, wir hätten hier ein Meeting verabredet.“
    „Bravo, Miss Montgomery, Sie halten wirklich souverän an Ihrer Geschichte fest. Vielleicht kannst du mich später noch mit dem Märchen unterhalten, wie eine einfache Angestellte es schafft, neunundvierzig Prozent eines Multimillionen-Dollar-Hotels in Las Vegas zu kaufen?“
    Bevor sie sich eine passende Antwort überlegen konnte, ertönte ein Signallaut aus den Lautsprechern.
    André sprang auf. „Wir sind da.“
    Damit war ihr Gespräch vorerst beendet. Seufzend nahm Kira sich vor, den Rest des Tages und vielleicht auch noch den nächsten zu nutzen, um sich gründlich auszuruhen. André und das ganze Babythema konnten warten. Jetzt stand ihre eigene Gesundheit im Vordergrund.
    In London hatte sie seinerzeit täglich in einem Hotel gearbeitet und gleichzeitig noch eine Abendschule besucht. Edouard Bellamy hatte ihr die Ausbildung zur Restaurantfachfrau bezahlt, aber gleichzeitig darauf bestanden, dass sie keine darüber hinausgehende Weiterbildung bräuchte. Immer wieder erinnerte er sie daran, dass sie es nur bis zur Restaurantleitung bringen würde.
    Kira aber hatte höhere Ambitionen. Sie brauchte einen BWL-Abschluss, um ein Hotel zu führen. Ihr Hotel!
    Der Blick auf Petit St. Marc raubte ihr buchstäblich den Atem. Tropischer Regenwald umrahmte die gigantischen Ausmaße eines erloschenen Vulkans, und das satte Grün der Bäume wirkte an dicht bewachsenen Stellen beinahe schwarz. Die sandige Küste war von Palmen umsäumt, die sich in der Südostbrise leicht bewegten, und in der salzigen Meeresluft lag ein hauchzarter Duft exotischer Blüten.
    Kira verkrampfte sich, als ein Schatten über sie fiel, aber trotzdem ließ sie der zauberhafte Anblick dieser einmaligen Insel nicht los. „Es ist wirklich bildschön“, seufzte sie.
    „Oui“ , stimmte André zu.
    Sie bemerkte nicht, wie irritiert er sie anstarrte. Er konnte kaum glauben, dass sie die traumhafte Schönheit seiner Heimat ebenso beeindruckend fand wie er selbst.
    Eine halbe Stunde später, als sie im offenen Jeep über die Insel fuhren, beobachtete Kira André heimlich von der Seite. Sein schwarzes Haar wehte im Wind, und das halb offene weiße Hemd flatterte um seinen sehnigen Körper. Er wirkte auf sie wie ein König, der in sein Reich zurückgekehrt war. Jeder Bewohner dieses Ortes trat ihm mit Freundlichkeit und Respekt entgegen. Und obwohl die Menschen Kira wie einen Gast behandelten, ging sie davon aus, dass keiner von ihnen ihr bei einer möglichen Flucht helfen würde. André hatte sichtlich einen zu großen Einfluss auf dieser Insel.
    „Hast du es eigentlich jemals satt, hier zu leben?“, erkundigte sie sich nach einer Weile.
    „Nur während der Hurrikan-Saison.“
    Sie fuhren einen verschlungenen, sandigen Pfad entlang, und Kira sah sich interessiert um. Bei ihrem ersten Besuch auf Petit St. Marc war ihr kaum Zeit geblieben, die Umgebung zu bewundern. Jetzt fielen ihr mit roten Ziegeln gedeckte kleine Häuser auf, die sich im Regenwald zu verstecken schienen. Auf einem Fußweg, der zum Meer hinunterführte, schlenderte ein junges Pärchen Hand in Hand vorbei. Beide waren so nackt wie am Tag ihrer Geburt.
    Kira zog die Augenbrauen hoch. „Gibt es hier offizielle Strände für Nudisten?“, fragte sie.
    „Es gibt vier Naturstrände, alle in Privatbesitz.“ Er lachte leise. „An den öffentlichen Stränden darf man sich nach Belieben oben ohne bewegen. Wir leben hier recht europäisch.“
    „So etwas weiß ich als waschechte Britin eigentlich nicht zu schätzen“, gab sie trocken zurück. „Es wird dir gefallen.“
    Niemals, dachte sie. Anders als ihre Mutter stellte Kira ihren Körper nicht gern zur Schau.
    Mit geschlossenen Augen legte sie den Kopf in den Nacken und atmete tief durch. Nein, sie hatte wirklich nichts mit ihrer Mutter gemeinsam. Automatisch strich Kira sich über ihren Bauch. Das alles gehörte jetzt der Vergangenheit an, und dieses Baby war ihre Zukunft.
    Sie passierten eine kleine Siedlung und scheuchten dabei einen Schwarm exotischer Vögel aus einem Baum. Fasziniert betrachtete Kira das bunte Gefieder der Tiere. Von Weitem konnte man schon Teile des Haupthauses erblicken, das direkt an einem kleinen

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