Fuer immer nur du
Nur weil Kira möglicherweise sein Kind unter dem Herzen trug, bedeutete dies nicht, dass er ihr Zugang zu seinen wahren Gedanken und Gefühlen verschaffen musste. Falls er der Vater ihres Babys war, würde er einfach um das Sorgerecht kämpfen und Kira Montgomery so weit es ging aus seinem Leben verbannen. Eine Frau wie sie hatte es nicht verdient, für ein unschuldiges Kind sorgen zu dürfen. Schließlich hatte er Beweise dafür, wie durchtrieben sie war.
Es beschämte ihn zutiefst, dass er sich immer wieder von ihr einwickeln ließ. Sein Körper sehnte sich nach ihr, obwohl André genau wusste, dass sie ihm bei der ersten Gelegenheit in den Rücken fallen würde. Er verfluchte die unheilvollen Gefühle, die sie in ihm wachrief.
Aber ihm war auch nicht entgangen, dass sie die Anziehungskraft, die er seinerseits auf sie ausübte, ebenso sehr verabscheute. Im Pool hätte sie sich ihm ohne Widerstand hingegeben, und nur unter Aufbringung all seiner Kräfte war es ihm gelungen, diese erotische Einladung abzulehnen. Dennoch, inzwischen hatte Kira ihn genau dort, wo sie ihn haben wollte. Alles war bis ins Kleinste durchdacht, und zur Stunde umzingelten unzählige Paparazzi wie blutrünstige Haie seine Insel!
Obwohl er ihr glaubte, dass sie schwanger war, hielt er sich an den alten Ratschlag: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Immerhin hatte sie ihn schon einmal hintergangen. Gleich morgen früh würde er in Martinique einen Schwangerschaftstest besorgen, um sich Gewissheit zu verschaffen. Und dann?
Dann würden sie gemeinsam darauf warten, dass man die Vaterschaft zweifelsfrei feststellen konnte. Und währenddessen gab es eigentlich keinen Grund, warum sie sich weiterhin versagen sollten, wonach sie beide verlangten.
Erst spät am Morgen wachte Kira auf und streckte sich genüsslich wie eine Katze aus. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie zum letzten Mal so gut geschlafen hatte. In den letzten Wochen war sie kaum zur Ruhe gekommen.
Sie seufzte tief und lauschte dem Gezwitscher der einheimischen Vögel, das durch die offenen Fenster zu ihr drang. Kira hätte stundenlang so im Bett liegen können, wenn sie nicht durch das laute Knirschen des Rattansessels, der in ihrem Zimmer stand, aufgeschreckt worden wäre. Sofort waren ihre Nerven zum Zerreißen gespannt.
Ich bin nicht allein, schoss es ihr durch den Kopf.
Vorsichtig warf sie einen Blick über das Fußende des Bettes und entdeckte André, der sie schweigend betrachtete.
„Bonjour“ , begrüßte er sie und stand auf. Dann kam er auf sie zu, und mit jedem Schritt wurde seine Absicht deutlicher. Man konnte es in seinen tiefdunklen Augen lesen.
„Guten Morgen“, erwiderte sie schnell und hoffte insgeheim, ihr Eindruck von seinen Gelüsten täuschte sie nicht.
Mit einer geschmeidigen Handbewegung legte er eine schmale Schachtel auf ihren Nachttisch. „Man hat mir gesagt, dieser Test sei äußerst zuverlässig.“
Enttäuscht wandte sie ihren Blick ab. „Du willst, dass ich einen Schwangerschaftstest mache?“
„ Oui . Das ist doch so üblich, oder etwa nicht?“
Wer wusste das besser als Kira selbst? Schließlich hatte sie sofort einen gekauft, nachdem ihre Periode ausgeblieben war, und ihr Frauenarzt hatte anschließend das positive Ergebnis bestätigt.
Trotzdem verlangte André nach einem weiteren Beweis.
Sie zuckte die Achseln und verdrängte den Ärger darüber, dass er ihr derart misstraute. „Sobald du verschwunden bist, werde ich mich bemühen, deine Neugier zu befriedigen.“
„Ich werde warten.“
Das sollte wohl ein Witz sein. Doch ein Blick in sein entschlossenes Gesicht verriet ihr, wie ernst er es meinte.
„Schön. Lass mir nur einen Moment Zeit!“ Sie verließ das Bett, griff nach der Schachtel und ging hoch erhobenen Hauptes zur Badezimmertür. „Allein!“, verlangte sie, als sie spürte, wie er ihr folgte.
Sie verwendete den Test – streng nach Vorschrift – und brachte das Stäbchen zurück ins Zimmer. „Es dauert etwa fünf Minuten.“
André warf einen Blick auf seine Uhr und nickte. In seiner Miene regte sich nichts, und die Spannung im Raum war beinahe greifbar.
Was ihm wohl jetzt durch den Kopf geht?, fragte Kira sich. Und, viel wichtiger, könnte er unser Baby jemals richtig lieben?
Dreißig Sekunden vor Ablauf der Zeit stellte André sich neben sie und starrte auf das Teststäbchen in ihren Händen. Als hätte es auf seine Ankunft gewartet, zeichnete sich im Kontrollfenster eine pinkfarbene Linie ab.
„Er
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