Fuer immer nur du
ist positiv“, bemerkte er tonlos. Eine ganze Weile sah er ihr stumm in die Augen. „Aber wer ist der Vater?“
„Das habe ich dir bereits gesagt.“
„ Oui , einmal.“
„Einmal reicht aus.“ Entweder glaubte er ihr, oder er wartete sechs Monate, bis man einen DNA-Test durchführen konnte.
„Du überraschst mich, ma chérie . Ich bin davon ausgegangen, du würdest vehement darauf bestehen, das Baby sei von mir und nicht von Bellamy.“ Seine Augen verdunkelten sich und wirkten beinahe tief schwarz.
„Wozu? Du glaubst doch ohnehin kein Wort von dem, was ich sage.“
„In dem Punkt sind wir uns endlich mal einig.“ Mit steifen Schritten ging er zur Tür. „Du bist mein Gast, bis das Baby zur Welt kommt.“
„Deine Gefangene, wolltest du wohl sagen“, bemerkte sie bitter.
„Wenn du es so sehen möchtest.“
„Schön, spiel ruhig den Tyrannen!“, rief sie ihm nach. „Mit meinem Laptop kann ich hier genauso gut arbeiten wie im Château.“
An der Tür blieb er stehen und drehte sich um. Wenigstens hatte sie eine Reaktion von ihm erzwungen. Doch dann war der Moment vorbei, und er setzte wieder diese steinerne Miene auf, die sie zum Wahnsinn trieb.
„Bis zur Geburt besteht dein Job lediglich darin, auf dich und das Baby aufzupassen“, befahl er.
„Trotzdem kann ich doch nebenher arbeiten.“
„Das steht außer Frage.“
„Wieso? Hast du mich etwa offiziell gefeuert?“
„Du hast jetzt eine neue Aufgabe“, erklärte er ruhig. „Oder bist du dir deiner Verantwortung nicht bewusst?“
Frustriert stöhnte sie auf. „Die Schwangerschaft dauert noch sechs Monate. Wenn ich mich nicht irgendwie beschäftige, werde ich den Verstand verlieren.“
Diese dramatische Aussage zauberte ein anzügliches Lächeln auf sein Gesicht. „Mir wird schon etwas einfallen, womit ich dich beschäftigen kann, ma chérie .“ Mit diesem rätselhaften Kommentar auf den Lippen wandte er sich zum Gehen.
Kira presste eine Hand gegen ihre Stirn und hätte am liebsten laut aufgeschrien. Wenn sie blieb, würde sie unweigerlich mit André im Bett landen. Doch so sehr die Vorstellung sie auch reizte, sich in seinen Armen zu verlieren, war dieser Weg einfach zu gefährlich. Damit würde sie sich auf ein Spiel einlassen, das sie nicht gewinnen konnte.
Sobald André herausfand, dass sie selbst eine Bellamy war, traf sie der gleiche Hass, den er Edouard und Peter gegenüber empfand. Er würde sie und auch ihr Baby hassen.
Noch heute musste sie Kontakt zu ihrem Anwalt aufnehmen. Kira wollte herausfinden, wer sie fälschlich als Peters Komplizin angeprangert hatte. Wenn sie diesen Hinterhalt nachwies, gab André ihr möglicherweise die Chance, sich zu erklären. Vielleicht konnte sie dann auch mit ihm über die Zukunft des Châteaus und ihres gemeinsamen Kindes sprechen – oder sogar über ihre Beziehung zueinander …
Ratlos ging Kira in ihrem Schlafzimmer umher und überlegte, wie sie sich in Andrés Arbeitszimmer schleichen könnte, um ihren Anwalt anzurufen. Am besten wartete sie, bis André aus dem Haus ging. Doch selbst dann war äußerste Vorsicht geboten, da Ottilie ständig durch die Räume schwirrte.
Sie zog sich kurze Shorts und eine enge Bluse an, auf die kleine Blümchen gedruckt waren. Ihre Augen leuchteten, und die braunen Haare waren weich wie Seide. Schwangerschaftshormone hatten in Bezug auf die eigene Schönheit doch etwas für sich.
Eilig schlüpfte sie in bequeme Schuhe und ging hinunter ins Esszimmer. Sofort erschien Ottilie und bestätigte damit, was Kira bereits befürchtet hatte: Die Haushälterin behielt sie streng im Auge.
Mit etwas Mühe setzte Kira eine gleichgültige Miene auf. „Wird André beim Frühstück dabei sein?“
„Nein“, antwortete Ottilie und stellte ein Körbchen mit Minibaguettes und Croissants auf den Tisch. „Monsieur Gauthier hat bereits gegessen.“
„Dann sehe ich ihn vielleicht zum Mittag?“
Stirnrunzelnd schenkte die Haushälterin aromatisch duftenden Kaffee ein. „Monsieur wird erst heute Nachmittag zurückkehren. Er hat das Abendessen für sieben Uhr bestellt, dann werden Sie ihn sehen, oui ?“
„Natürlich. In diesem Fall genehmige ich mir einen entspannten Strandtag“, erwiderte Kira und hoffte, Ottilie würde sie beim Wort nehmen.
Die ältere Dame sah sie von oben bis unten an und nickte dann. „Viel Spaß, Mademoiselle.“
Obwohl sie kaum Appetit hatte, aß Kira ein Croissant und verließ dann den Tisch. Sie widerstand dem Drang, gleich in
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