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Fuer immer nur du

Fuer immer nur du

Titel: Fuer immer nur du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janette Kenny
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hintergangen hatte. Unwahrscheinlich war das nicht.
    Mit dem kurzen Ruder stieß Kira sich weiter durch die flache Brandung vorwärts auf die offene See, dann begann sie, kräftig zu rudern.
    Wem konnte sie überhaupt trauen? Niemandem?
    André, flüsterte ihr Herz.
    Nein, es war viel zu früh, um seinen Worten wirklich Glauben zu schenken.
    Die erste größere Welle hob das Boot spürbar an, und Kiras Atem setzte vor Schreck kurz aus. Sie umklammerte das Paddel so fest, dass ihre Finger schmerzten, und kämpfte sich weiter vorwärts.
    Ein kleiner Junge hat es geschafft, sagte sie sich immer wieder. Das werde ich doch wohl auch können!
    Nach kurzer Zeit hatte sie den Dreh heraus, wie sie mit dem Ruder am effektivsten vorwärts kam. Salzwasser spritzte ihr ins Gesicht, und das Boot wurde mehrere Male gefährlich durchgeschüttelt.
    In dieser Situation dachte Kira darüber nach, dass André in der Tat der Mann ihres Lebens war. Nie zuvor hatte sie eine solche Leidenschaft erlebt wie mit ihm, im positiven und auch im negativen Sinne. Und noch viel wichtiger war: Sie hatten zusammen ein Kind gezeugt.
    Die letzten Wochen hatte sie sich vorgestellt, wie es sein würde, wieder mit ihm zu schlafen. Sie hasste die Geheimnisse, die ihr Leben umgaben, und die letztendlich ihre Zukunft zerstören konnten.
    Kira hielt ihren Blick fest auf die Insel gerichtet, die vor ihr lag. Das Eiland sah noch immer sehr klein aus und schien viel zu weit entfernt. Wie lange würde es wohl noch dauern, das rettende Ufer zu erreichen?
    Sie musste spätestens wieder auf Petit St. Marc sein, wenn André zurückkehrte. Allmählich wurden ihre Arme lahm, und starker Seitenwind brachte sie vom Kurs ab. Es kostete sie all ihre Kraft, das Kajak weiterhin auf ihr Ziel auszurichten. Zu allem Überfluss wurde ihr langsam übel, und am Himmel ballten sich dunkle Wolkenberge zusammen.
    Ein Sturm kündigte sich an. Jetzt bekam Kira es wirklich mit der Angst zu tun. Es war ein riesiger Fehler gewesen, sich allein auf die offene See zu begeben. Nun würde sie es nicht mehr schaffen, rechtzeitig an die Küste zu gelangen, bevor das Unwetter losbrach.
    Der Wellengang wurde stärker. Weiße Gischt spülte über das Boot, und Kira wurde panisch.
    Wie besessen focht sie einen aussichtslosen Kampf mit den Elementen aus. Sie war dicht genug vor der Insel, um die Küste gut erkennen zu können. Ihre Arme zitterten vor Angst und Erschöpfung, sodass sie das Paddel kaum noch in ihren klammen Fingern halten konnte. Aber ebenso wenig konnte sie aufgeben, denn in diesem Augenblick wurde ihr klar, dass sie auf dieser Seite der Insel nicht anlanden konnte. Der Küstenstreifen bestand aus spitzem Felsengestein, an dem sie schlicht zerschellen würde. Es war viel zu gefährlich, hier ein Anlegemanöver zu probieren.
    Sie musste weiterrudern und hoffen, auf der anderen Seite des Eilands ein Dorf oder wenigstens einen Strand zu finden.
    Ein Blitz durchzuckte den Himmel, und Kira fuhr erschrocken zusammen. Verzweifelt bemühte sie sich, die winzige Insel zu umrunden. Sie war am Ende ihrer Kräfte angelangt und machte sich schreckliche Vorwürfe, weil sie das Leben ihres ungeborenen Kindes so leichtfertig aufs Spiel setzte.
    In diesem Moment öffnete der Himmel seine Schleusen, und der starke Regen machte Kira beinahe blind. Ihre Kleider waren sofort durchnässt und klebten an ihrem Körper, und die Haare hingen ihr nass ins Gesicht. Allmählich füllte sich auch das Kajak mit Regenwasser.
    Sie kämpfte mit dem Paddel, kämpfte mit den hohen Wellen, und vor allem kämpfte sie verzweifelt gegen ihre Panik an.
    Ich muss weiterrudern, sagte sie sich wieder und wieder. Ich darf nicht aufgeben, bis ich die tödlichen Felsen hinter mir gelassen habe.
    Plötzlich zerschnitt das helle Dröhnen eines Motors den tosenden Sturm. Es war noch jemand anderes bei diesem Unwetter hier draußen auf See, und er kam ziemlich schnell näher. Vielleicht der Vater dieser Karibikjungen? Möglicherweise jemand, der ihr helfen konnte?
    Das Geräusch wurde lauter, und blinzelnd versuchte Kira, im dichten Regen etwas zu erkennen. Dann sah sie einen Mann, der sich in einem kleinen Motorboot näherte.
    André? Oh, nein! Wie hatte er sie so schnell gefunden? Andererseits machte das jetzt keinen Unterschied mehr, er war hier. Kira wusste, dass er kam, um sie zu retten. Auch wenn er ihr vermutlich fürchterliche Vorwürfe machen würde, weil sie ein so großes Risiko eingegangen war.
    In diesem Augenblick wurde

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