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Für immer tot

Für immer tot

Titel: Für immer tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Aichner
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Vinzenz. Wie erfolglos seine Augen waren, ihn nicht fanden, keine Spur von ihm, nichts. Wie leer plötzlich alles war. Wie Baroni hinter ihm stand und ihm die Hand auf die Schulter legte, ratlos, verzweifelt.
    Wie Max Tildas Nummer wählte.
    – Es tut mir so leid, Tilda.
    – Was, Max? Was ist los?
    – Er ist weg. Der Einzige, der uns hätte weiterhelfen können, der Wärter. Er sitzt in einem Flugzeug nach Thailand.
    – Ich sagte, du sollst deine Finger davon lassen, Max.
    – Ich will nicht, dass du stirbst.
    – Das werde ich nicht.
    – Ich weiß nicht, was ich tun soll.
    – Nochmal, Max, du kommst zurück und wirst nach mir suchen. Und du wirst mich finden, Max.
    – Er fliegt einfach davon.
    – Hörst du mir überhaupt zu? Ich habe dich um etwas gebeten, ich habe dich gebeten, nach Hause zu kommen.
    – Er fliegt in Urlaub.
    – Dieser Wärter, er hat Wagner aus dem Gefängnis gelassen?
    – Ich könnte mit Hanni am Strand liegen.
    – Ob er Wagner rausgelassen hat, Max.
    – Ja.
    – Dann seid ihr jetzt wenigstens sicher.
    – Du verstehst das nicht, Tilda. Er war unsere einzige Chance zu beweisen, dass es Wagner war, dass er das Gefängnis verlassen hat.
    – Die Suchmannschaften werden mich finden.
    – Was, wenn nicht?
    –
    – Ich kann dich nicht auch noch verlieren, Tilda.
    – Wirst du nicht.
    – Das Gebiet ist zu groß, sie werden dich nicht finden. Länger als ein paar Tage hältst du das nicht durch, du wirst verdursten, verhungern.
    – Sei still, Max.
    – Die brauchen viel mehr Zeit, das geht sich nicht aus. Du wirst einfach sterben, sie werden dich erst finden, wenn du tot bist.
    – Du sollst damit aufhören, verdammt.
    Das Telefon war plötzlich still. Sie hatte aufgelegt. Das Flugzeug rollte auf die Startbahn, Max schaute ihm nach. Er wusste, dass es falsch war, was er gesagt hatte, dass er ihr eigentlich Mut hätte machen müssen, anstatt sie mit den Tatsachen zu konfrontieren. Er sah das Unglück vor sich, die Welle überschwemmte ihn, der letzte Fetzen Hoffnung ertrank auf der Startbahn. Vinzenz saß in diesem Flugzeug, die einzige Möglichkeit, Wagner zu überführen, flog in die Luft, nach Asien, an einen wunderschönen Strand in die Sonne.
    Alles war kaputt. Alles war aussichtslos, alles tat weh. Alle Ampeln standen auf rot, nichts war gut. Nur Baronis Hand auf seiner Schulter hielt ihn davon ab, sich hinzulegen, mit dem Atmen aufzuhören. Baronis leise Stimme in seinem Ohr. Wie er Max sanft vom Fenster wegschob und in einen Sessel drückte.
    Ich kümmere mich darum, sagte er. Du wartest hier.
    Max nickte nur. Tildas Stimme hallte nach in seinem Kopf. Er blieb sitzen, das Flugzeug rollte Richtung Startbahn. Max rührte sich nicht. Bis sich Baroni wieder neben ihn setzte. In seiner Hand hielt er eine Flasche Wein. Mit einem Lächeln streckte er sie Max entgegen. Dankbar nahm Max sie ihm aus der Hand.
    – Wo warst du?
    – Wie gesagt, ich habe mich darum gekümmert.
    – Was soll das heißen? Was kannst du jetzt noch tun?
    – Wir müssen das Flugzeug aufhalten, oder?
    – Und?
    – Darum habe ich mich gekümmert.
    – Ach so, der große Baroni hat mit dem Manager gesprochen und jetzt blasen sie den Thailand-Flug einfach ab.
    – So ungefähr.
    – Komm schon.
    – Ich habe ein Handy gestohlen.
    – Ein Handy?
    – Das war die einzige Möglichkeit, Max.
    – Warum hast du ein Handy gestohlen, Baroni? Wo ist es?
    – Im Müll.
    – Im Müll?
    – Ich konnte ja wohl kaum mein eigenes benutzen.
    – Was hast du getan?
    – Ich habe dafür gesorgt, dass unser Freund noch ein wenig hier bleibt.
    – Wie?
    – Schau, schau.
    – Was?
    – Die Maschine bleibt stehen.
    – Kann nicht sein.
    – Doch.
    – Wie hast du das gemacht?
    – Setzen wir uns lieber ein bisschen weiter hinten hin. Gleich wimmelt es hier von Polizisten.
    – Du bist verrückt.
    – An Bord dieser Maschine befindet sich eine Bombe, Max.
    – Eine Bombe?
    – Genau.
    – Du bist ja wahnsinnig.
    – Trink lieber und schau dir das in Ruhe an. Uns kann nichts passieren.
    Der Wein ging hin und her, dutzende Polizisten stürmten das Flugfeld, überall waren Polizeiautos, Feuerwehr, der Flughafenalltag brach plötzlich zusammen, von einer Minute zur anderen machte sich Chaos breit.
    Nebeneinander saßen sie und schauten dem Spektakel zu. Zuerst wollte Max aufspringen und davonlaufen, aber Baroni hielt ihn zurück. Er flüsterte. Baroni war gelassen, er war sich sicher, dass niemand ihn gesehen hatte, wie er das Telefon

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