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Fuer immer und alle Zeit

Titel: Fuer immer und alle Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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das Gefühl haben müssen, ein Monster zu sein ...
    Aber er hatte nichts von einer Tochter gewusst; er hätte nie im Leben gedacht, dass ein kurzes Abenteuer mit einer hinreißend schönen Frau auf der Herrentoilette einer Tankstelle ein Kind hervorgebracht hatte. Damals konnte sich Taylor gar nicht schnell genug aus dem Staub machen. Er hatte sich vor sich selbst geekelt, etwas derart Charakterloses getan zu haben. Seine größte Sorge war damals, ob er sich von der Frau, die ihn anflehte, sie mitzunehmen, am Ende eine Geschlechtskrankheit geholt hatte.
    Was wäre geworden, wenn ich sie mitgenommen hätte?, fragte er sich jetzt. Dann wäre Darci die ganzen Jahre über sein Kind gewesen. Sein Kind, das er geliebt hätte und ...
    Er betrachtete seine schöne Tochter. »Glaubst du, du kannst auf einer Landkarte etwas für uns finden?«, fragte er sie vorsichtig. »Wir müssen feststellen, wo wir mit der Suche nach dem Spiegel anfangen sollen.«
    »Ich weiß nicht, wie das geht. Ich habe noch nie ...«, begann sie, doch als sie die Mienen der beiden Männer sah, unterbrach sie sich. Sie sahen drein wie zwei bodenlos enttäuschte Kinder. »Aber ich könnte es ja probieren«, sagte sie schließlich.
    »Mehr können wir auch wirklich nicht verlangen«, meinte Taylor und atmete erleichtert auf.

15
    »Bist du sicher?«, fragte Adam und blickte auf das ganz gewöhnliche Haus vor ihnen. Gut, es war alt, aber sie waren schließlich in Connecticut, hier gab es jede Menge alte Häuser. Und gut, dieses Haus war von einem großen, sauber gemähten Rasen umgeben; es gab keine Büsche oder Bäume, hinter denen sich Eindringlinge hätten verstecken können -aber in Connecticut waren viele Häuser von großen Rasenflächen umgeben. Es war ein großes, doppelstöckiges Bauernhaus, das aussah, als wäre im Lauf der Zeit - es mochte hundert Jahre oder auch älter sein - mehrmals angebaut worden. Und es sah sicher nicht aus wie ein Hort des Bösen und schon gar nicht wie ein Gefängnis.
    Das Grundstück war nicht von hohen Mauern oder Zäunen umgeben; nichts deutete auf Hexen oder Ähnliches hin oder auf eine Frau, die ihr ganzes Leben lang hier gefangen gehalten wurde.
    »Ja«, antwortete Darci und schluckte. »Das ist es.« Spüren sie das denn nicht?, dachte sie. Konnten sie das Böse, das dieses Haus umgab, nicht fühlen? Für Darci war das Böse etwas Sichtbares, wie Farben. Nein, es war mehr wie Flammen, die um das alte Gemäuer herum hochschlugen. »Ja, ich bin mir sicher«, wiederholte sie. »Adam, du kannst da nicht hineingehen. Das geht nicht.« Sie versuchte, die Tränen zu unterdrücken, aber es gelang ihr nicht.
    Es war ein Leichtes für Darci gewesen, mit geschlossenen Augen den Finger über eine Landkarte der Gegend um Camwell gleiten zu lassen und einen Ort zu finden, von dem das gleiche Gefühl ausging wie von der Brosche mit dem Bild des ermordeten Mädchens.
    »Du hast das schon öfter gemacht«, sagte Taylor, der sie dabei genau beobachtete.
    »Ja«, erwiderte sie resigniert.
    »Darci, du weißt viel mehr über die Dinge, die du kannst, als du irgendeinen anderen Menschen wissen lässt, nicht wahr?«, fragte ihr Vater.
    »Ja«, antwortete sie wieder. »Aber ich wollte das alles eben nie wissen. Ich wollte nie anders sein, und vor allem wollte ich nicht, dass andere solche Dinge über mich wissen. Ich habe nie ...«
    »Schon gut«, meinte Taylor und nahm sie in die Arme. »Ist ja gut. Wenn wir diese Sache hinter uns haben, kannst du mit mir nach Virginia fahren und bei mir leben. Ich habe ein sehr hübsches Haus, und ...«
    »Nein«, unterbrach ihn Adam. »Sie kommt zu mir nach Hause.«
    »Wir fahren nach England«, erklärte Darci ihrem Vater. »Adam hat mir eine sechswöchige Reise versprochen«, fuhr sie fort, als sie aus dem Bungalow trat.
    »Wenn du sie irgendwohin mitnimmst, ohne sie zuerst zu heiraten, dann bringe ich dich um«, zischte Taylor Raeburne Adam zu, nun ein vertrauliches Du benutzend, als auch sie hinausgingen.
    Darauf grinste Adam lediglich. Die Wahrheit war, dass er noch nicht bereit war, darüber nachzudenken, was er für Darci empfand. Er wusste, dass er noch nie eine Frau wie sie getroffen hatte, und er wusste, dass sie ihm auf eine Art nahe ging, wie es noch nie bei einem Menschen der Fall gewesen war. Andere hatte er schon im Alter von drei Jahren nicht mehr an sich herankommen lassen. Niemand hatte es bisher geschafft, ihn zu großen Gefühlen wie Liebe - oder auch Hass - zu bewegen. Nachdem

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