Fuer immer und alle Zeit
hatte er zwar diverse Informationen, wusste jedoch nicht recht, wie sie alle zusammenpassten. Er hätte diese Informationen unter keinen Umständen preisgegeben, doch das FBI konsultierte ihn gern in Fällen, bei denen womöglich so genannte Hexerei im Spiel war. Durch diese Verbindung war es Ms Wilson auch möglich gewesen, etwas über die Form des Brandmals in Erfahrung zu bringen, das die Ärzte auf der Brust eines kleinen Jungen gefunden hatten. Er war vor Jahren entdeckt worden, als er allein im Wald umherirrte. Taylor wusste sogar, dass das FBI - mit Zustimmung von Adams Vormündern - einen Arzt beauftragt hatte, das Brandzeichen mit Narbengewebe zu überdecken. Die Vormünder hatten nicht gewollt, dass Adam eine sichtbare Erinnerung an sein Martyrium mit sich herumtrug.
Taylor war auch kontaktiert worden, als Vorjahren in der Nähe von Camwell die erste junge Frau verschwand. Und er hatte die Sache mit den Muttermalen herausgefunden, als die zweite Frau verschwunden war.
Aber erst heute während der Fahrt stellte er eine auf jahrelanger Forschung und Erfahrung beruhende Vermutung an - eine Vermutung über die Form der Muttermale an Darcis Hand und das Zeichen, das Adam als Kind in die Brust eingebrannt worden war.
Nun wusste er also mehr, als er eigentlich wissen wollte.
Dieser »Boss«, diese böse Frau, die ein noch ungeborenes Baby entführt und das Kind dann zweiunddreißig Jahre lang in Gefangenschaft gehalten hatte, hatte es jetzt auf seine wundervolle, seine kostbare Tochter abgesehen!
Eine Kurzversion dessen, was dieser Adam Montgomery mitgemacht hatte, kannte Taylor bereits. Aber war Adam auch wirklich auf das vorbereitet, was er womöglich noch vor sich hatte?
War Adam bereit für die Dinge, die er unter Umständen entdecken würde? Und war auch Darci, die ja anscheinend die personifizierte Unschuld war, bereit für das, was sie möglicherweise zu sehen bekam?
Einesteils wollte Taylor mit den beiden Unschuldsengeln reden und sie warnen. Er wollte mit Adam über die junge Frau sprechen, die ihr ganzes Leben lang gefangen gehalten worden war. Würde es die Mühe wert sein zu versuchen, sie zu retten?
Aber Taylor hatte weder Zeit für einen philosophischen Vortrag noch dafür, eingehend über den Horror zu berichten, den er im Verlauf seines lebenslangen Kampfes gegen diese bösen Menschen zu sehen bekommen hatte. Und für Zimperlichkeiten irgendwelcher Art schon gar nicht. Wenn sie es tun wollten, dann mussten sie es jetzt tun. Wenn sie es nicht versuchten, oder wenn sie es versuchten und scheiterten, dann würde morgen wieder ein Mensch getötet - oder auch mehrere.
Taylor atmete tief durch. »Als Erstes muss Darci herausfinden, wo der Spiegel ist, dann müssen wir dorthin und irgendwie versuchen, an ihn heranzukommen. Ich bin sicher, dass er schwer bewacht wird, wo immer er sich auch befindet, deshalb habe ich Nachtferngläser mitgebracht. Ich glaube nicht, dass es schon einen Zauber gibt, der diese Dinge beenden könnte«, fügte er hinzu, als Adam und Darci ihn ungläubig anstarrten.
Doch dann wurde Taylor rasch wieder ernst. »Adam, ich glaube, Sie müssen sich darauf gefasst machen, dass die Person, die aus dem Spiegel liest - auch wenn es Ihre Schwester ist ... dass sie die Seite gewechselt hat.«
»Sie meinen, dass sie eine von denen geworden ist?«
»Ja, womöglich.« Taylor blickte Adam fest in die Augen im Versuch, seine Gedanken zu lesen, und Adam erwiderte diesen Blick so, als würde sich zwischen ihnen etwas abspielen.
»Ich möchte ja diese nette Männerrunde nicht stören«, meldete sich Darci zu Wort, »aber könnten wir noch einmal zu dem Teil zurückgehen, als du sagtest, >Darci muss herausfinden, wo der Spiegel ist Bin damit tatsächlich ich gemeint, ich, Darci? Oder denkst du vielleicht an eine andere Person namens Darci?«
Adam schaute zu Taylor und Taylor zu seiner Tochter. »Du weißt also nicht, dass du Dinge auffinden kannst?«
»Als ich sie kennen lernte, glaubte sie, jeder kann das, was sie kann - man muss nur daran glauben«, erklärte Adam.
»Machst du dich über mich lustig?«, fragte Darci und heftete den Blick auf Adam. »Wenn ja, dann ...«
»Dann?«, fragte Adam.
»Kinder!«, rief Taylor, doch er lächelte. »Darci, Liebling ...«
»Klingt das nicht einfach wunderbar?«, fragte sie, legte die Hände auf ihr Herz und schloss wie in Ekstase die Augen. »Darci, Liebling!«
»Schade, dass das nicht mit einem T beginnt«, kommentierte Adam, der sich
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