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Fuer immer und einen Tag

Fuer immer und einen Tag

Titel: Fuer immer und einen Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Brooke
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sie beide überraschend kam. Sie konnte ihn noch nicht gehen lassen, sie wollte wissen, wie er die Dinge zwischen sich und Louise wieder ins Lot zu bringen gedachte, und, wenn möglich, ihm ein paar Tipps geben, um es beiden leichter zu machen.
    Als sie schließlich bereit war, sich zu verabschieden, hatte sie das Gefühl, alles erreicht zu haben, was ihr am Herzen lag. Sie hatte Antworten auf die Fragen, die sie jahrelang gequält hatten, und obwohl der angerichtete Schaden nicht repariert werden konnte, hatten sie und ihr Vater nun zumindest ein wenig mehr Verständnis füreinander. Zur Sicherheit drohte sie ihm noch damit, dass ihr Geist ihn heimsuchen werde, falls er Louise je wieder enttäuschte.
    Â»In einem war ich übrigens nicht ganz ehrlich«, sagte John, als sie auf den Ausgang zugingen. »Ich bin nicht allein gekommen. Meine Frau Carolyn und die Kinder sind auch hier.«
    Â»Hier im Park?«, fragte Emma bestürzt. Sie wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Zu der neuen Familie ihres Vaters gehörten zwei kleine Töchter, die fünfjährige Olivia und die dreijährige Amy. Ihre Halbschwestern, die sie unter anderen Umständen sicher gern kennengelernt hätte, aber auch dazu fehlte ihr die Zeit.
    Â»Möchtest du ihnen Hallo sagen?«
    Â»Ich habe schon genug Probleme mit der einen Schwester«, scherzte Emma. Als sie hinauskamen, war der kalte Windstoß, der sie traf, vermutlich ein Segen, weil er den nächsten Schock abmilderte. Vor sich sah sie zwei in Wollmäntel und Mützen gekleidete Mädchen, die mit einem rosa Ball spielten. Die Kinder, um die sie die fremde Frau vorhin beneidet hatte, die Töchter ihres Vaters. »Ich hoffe, du weißt, was du für ein Glück hast«, sagte sie, scheute sich aber noch immer, sein Angebot anzunehmen. Dann fiel ihr der Spruch ein, dass man später das am meisten bereue, was man im Leben nicht gemacht habe. »Ja, ich möchte ihnen gern Hallo sagen.«
    Sie wechselte ein verlegenes Lächeln mit Carolyn, als sie auf die beiden Mädchen zuging. Ihr Vater gesellte sich zu seiner Frau und überließ es ihr, sich selbst vorzustellen.
    Â»Hallo«, sagte sie und ging in die Hocke, damit sie auf Augenhöhe mit Olivia war, auch wenn sie Amy trotzdem noch überragte. »Ihr beiden seht aus, als hättet ihr Spaß.«
    Olivia sah kurz zu ihren Eltern hin, um sich zu vergewissern, dass es in Ordnung war, mit dieser Fremden zu sprechen. »Wir spielen Fußball«, antwortete sie, und Emma lächelte wehmütig, als sie ihren singenden schottischen Akzent hörte, der den Abstand und die Unterschiede zwischen den beiden Töchterpaaren ihres Vaters noch deutlicher machte.
    Â»Wie heißt du?«, fragte Olivia.
    Â»Ich heiße Emma.«
    Â»Sie ist deine Schwester«, rief John herüber.
    Olivia unterzog Emma einer eingehenden Musterung. »Du bist sehr groß für eine Schwester«, sagte sie.
    Â»Das liegt daran, dass ich deine große Schwester bin. Aber ich kann leider nicht lange bleiben, und wir werden uns wahrscheinlich nicht wiedersehen.« Das war ziemlich schonungslos, aber Emma erkannte ein Stück von sich selbst in Olivia und wusste, dass sie die Wahrheit gesagt bekommen wollte.
    Â»Warum? Wo gehst du hin?«
    Emmas Kopf sank herab, die Frage hatte sie sich selbst schon oft gestellt. Sie bemerkte eine weiße Flaumfeder auf dem Boden, hob sie auf und drehte sie zwischen den Fingern herum. »Ich gehe fort, um ein Engel zu werden«, flüsterte sie, als wäre das ein Geheimnis, das sie nur den beiden Mädchen anvertraute. »Wenn ihr mal wieder eine weiße Feder wie die hier seht, dann wisst ihr, dass ich auf euch aufpasse.«
    Â»Toll«, japste Amy und nahm ihrer großen Schwester die Feder ab. »Guckt mal, was ich habe«, rief sie, während sie mit unsicheren Schritten zu ihren Eltern lief.
    Olivia kümmerte sich nicht um Amys Freudengeschrei, sondern warf einen verstohlenen Blick auf Emmas Rücken. »Ich sehe keine Flügel.«
    Emma lächelte. »Die habe ich mir noch nicht verdient.«
    Â»Kannst du trotzdem mit uns spielen, wenn du ein Engel bist?«
    Â»Nein, aber ihr habt noch eine andere große Schwester, die Louise heißt. Sie wird mit euch spielen, und ihr müsst mir versprechen, ihr ordentlich auf der Nase herumzutanzen. Sie braucht kleine Schwestern, die sie ärgern, so wie sie mich immer

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