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Fuer immer und einen Tag

Fuer immer und einen Tag

Titel: Fuer immer und einen Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Brooke
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sagte.
    Sie machte ihm die Entscheidung leichter. »Das war reine Höflichkeit, als ich von einem Vorschlag sprach. Es ist mir egal, was Louise sagt, sie verliert auch noch ihre letzten Gäste, wenn sie nicht schnell etwas unternimmt. Bitte, Steven, dreh auf, und sei es nur für mich.«
    Â»Du bist der Boss«, gab er verschmitzt lächelnd nach. »Wir wär’s mit einer schönen Tasse Kaffee?«
    Â»Dieses Lokal steigt immer mehr in meiner Achtung.«
    Die Nische, in der sie saß, bestand aus einer roten Ledereckbank, auf der bequem sechs Personen Platz gefunden hätten, und unter besseren Umständen hätte sie ein schlechtes Gewissen gehabt, so viel Platz für sich allein zu beanspruchen. In der Mitte des schlichten Holztisches ohne Decke waren Öl, Essig und Gewürze sowie einige Speisekarten arrangiert. Emma schob die Karten beiseite, damit sie ihren Laptop aufstellen konnte.
    Mit angehaltenem Atem starrte sie auf die aufgerufene weiße Seite und wartete darauf, dass ihr eine Eingebung kam. Stattdessen tauchte ein dampfender Cappuccino mit schöner, kakaobestäubter Milchschaumhaube vor ihr auf.
    Sie stieß einen Seufzer aus und sank unwillkürlich in sich zusammen. Als sie aufblickte, erwartete sie, Steven zu sehen, aber es war Ben, der sie beobachtete. Der Koch war Anfang dreißig, mittelgroß, und hatte breite Schultern und dunkle, stoppelkurze Haare, die unter seine Kochmütze hervorstachen. Seine Augen mit den langen Wimpern waren von einem tiefdunklen Braun und hatten in diesem Moment einen Ausdruck, den Emma sehr vermisste: Jemand sah sie ohne Mitleid an, und das richtete sie sofort innerlich wie äußerlich auf.
    Â»Na, nichts Besseres zu tun, als Aushilfskellner zu spielen?«, fragte sie.
    Ben sah sich mit einem sprechenden Blick im Lokal um, genau wie Steven zuvor. »Nein«, sagte er. »Aber ich bin nicht hier, um zu bedienen, sondern um mich zu beschweren.«
    Â»Worüber denn?« Sie überlegte, ob Steven ihm von ihrer Anweisung, die Heizung höher zu stellen, erzählt hatte, aber es würde sie wundern, wenn Ben ihr widersprach. Er war schon öfter in Meinungsverschiedenheiten zwischen ihr und Louise hineingeraten und hatte sich meist auf ihre Seite geschlagen.
    Â»Ich starre die ganze Zeit aufs Telefon und warte darauf, dass du wegen deiner Bestellung anrufst. Ich dachte, die Steroide bewirken, dass man mehr isst.«
    Emma lachte. »Das stimmt, aber wenn ich der Versuchung nachgebe, kriegst du mich hier überhaupt nicht mehr raus.«
    Â»Das fände ich nicht weiter schlimm, und außerdem könnten wir dich immer noch zur Tür hinausrollen, wenn du’s mit dem Sattessen übertreibst.«
    Emma lächelte jetzt so breit, dass ihre Wangen schmerzten. Da wurden wohl Muskeln angestrengt, die sie lange nicht gebraucht hatte. »Lassen wir die Steroide, Sie sind selbst auch eine gute Medizin, Mr Knowles.«
    Zum ersten Mal war sie Ben begegnet, als sie nach Joes Weggang das Bewerbungsgespräch für den Job als Küchenchef mit ihm geführt hatten. Louise hatte damals noch unter Schock gestanden, der Liebeskummer und ihr angeschlagenes Selbstbewusstsein machten ihr schwer zu schaffen, aber Emma hatte an sie geglaubt. Ihre Schwester wollte sich und anderen beweisen, dass sie es auch ohne Joe schaffte, wie sie ihr anvertraut hatte, und sie war entschlossen gewesen, so viel sie konnte dazu beizutragen. Deshalb hatte sie, während Louise die Bewerber allein nach ihren Fähigkeiten als Koch beurteilte, noch nach anderen Qualitäten Ausschau gehalten. Sie wollte jemanden, der einen beruhigenden Einfluss ausübte, der ein Anker in den gelegentlichen Stürmen sein konnte, die ihre Schwester aufwirbelte, und vielleicht, ganz vielleicht, auch der Mensch, der ihr Herz wieder heil machte.
    Ben hatte unter den anderen Kandidaten herausgestochen. Er hatte sein Handwerk in Liverpool gelernt und war dann eine Weile herumgezogen, um sein kulinarisches Wissen zu erweitern. Unterwegs war sein Beruf zu einer Leidenschaft für ihn geworden, die sich nicht nur auf dem Teller bemerkbar machte, sondern in seiner ganzen Einstellung, und ausnahmsweise einmal waren sie und ihre Schwester einer Meinung gewesen. Seitdem hatte Emma gehofft und gewartet, aber die einzigen Funken, die zwischen Louise und Ben flogen, beschränkten sich auf die Küche.
    Â»Und du bist eine erstaunliche Frau«, sagte er und

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