Fuer immer und einen Tag
Ally an, und sie verschwanden gemeinsam.
Als sie wiederkamen, tippte Emma gerade geschäftig am Computer, während Alex und Jennifer ihr über die Schulter blickten. Alex war es bereits gelungen, ihr Passwort zu umgehen, um Zugang zu ihren Dateien zu erhalten, während sie im Krankenhaus lag, doch die, die ihn interessierten, hatte er nicht finden können.
»Das ist auf meine Ausbildung bei Alsop and Clover zurückzuführen«, erklärte Emma. »Man kann nicht vorsichtig genug sein, was die Datensicherheit angeht. Alle meine wichtigen Dokumente sind verschlüsselt.«
»Hier, schreib die Passwörter auf«, sagte Alex und küsste sie flüchtig auf den Kopf, ehe er ihr einen Notizblock hinschob.
Emma wurde es eng um die Brust. Die Dateien, auf die er es abgesehen hatte, enthielten all ihre Ideen für zukünftige Projekte und Kampagnen, würden also Jennifer dabei helfen, ihren Platz ein bisschen besser auszufüllen, und Alex, seinen Job zu machen, ohne seinen Grips groà anstrengen zu müssen. Eine innere Stimme sagte ihr, dass sie gerade manipuliert, um nicht zu sagen heftig unter Druck gesetzt wurde â eine beharrliche Stimme, scharf vor mühsam beherrschtem Zorn, die ihr zuzischte, dass sie ein Dummkopf sei. Alex war endlich an ihre Seite geeilt, jedoch nicht, um sie zu unterstützen. Er wollte ihr geistiges Kapital ausschlachten, sich ihre Arbeit aneignen und als seine ausgeben, um Jennifer zu beeindrucken. Die Stimme forderte sie auf, sich zu wehren.
Allerdings war diese Stimme nicht die einzige, die sich in ihr meldete, es gab da noch eine andere. Sie hatte Mr Bannister versprochen, so viel in der Abteilung zu helfen, wie sie konnte. Falls sie ihren Job doch nicht wieder aufnahm, und die Möglichkeit bestand durchaus, würden all ihre Ideen ungenutzt verfallen.
Sie nahm einen Stift und schrieb schnell die Kennwörter auf. Die meisten jedenfalls. Dann, als Gina behutsam einen Becher Kaffee vor sie hinstellte, blickte sie demonstrativ auf ihre Armbanduhr.
»Wenn ihr nichts dagegen habt, würde ich für heute gern Schluss machen.«
Ally und Gina sahen Alex auffordernd an, aber der war zu sehr in das Dokument vertieft, das er gerade geöffnet hatte, um es zu bemerken. Ally räusperte sich lautstark, woraufhin er endlich aufsah. »Oh, sorry«, sagte er. »Soll ich dich fahren?«
»Nein, schon gut, du hast zu tun. AuÃerdem könnte ich ein wenig frische Luft vertragen.« Emma hatte Alex vermisst, hatte auch das Büro vermisst, aber jetzt wollte sie nur noch die Flucht ergreifen.
»Oh, okay«, sagte er. »Aber wie wärâs, wenn wir am Samstag zusammen essen gehen?«
»Das wäre schön«, log sie höflich.
»Bis dahin sehe ich mir deine Entwürfe an, dann kann ich dir noch ein bisschen in den Kopf schauen.«
»Ja, das wollen einige«, murmelte Emma.
Es gab jede Menge Umarmungen, als sie sich verabschiedete, aber nur Ally bestand darauf, sie hinauszubringen. »Ich fahre dich gern, wenn du möchtest«, erbot sie sich.
»Ach, mein Leben hängt auch so schon am seidenen Faden, meinst du nicht?«
Sie lachten beide tapfer. »Hey, ich fahre jetzt viel besser, und ich passe gut auf dein Auto auf, bis du es wieder brauchst.« Emma sah keinen Sinn darin, ihr Auto ungenutzt vor der Wohnung ihrer Mutter abzustellen. Ally hatte es sich ohnehin schon öfters ausgeborgt, also war es naheliegend, es ihr zu überlassen, und die Freundin hatte versprochen, sie zu chauffieren, wann immer sie sich dazu herablieÃ, Bedarf anzumelden.
»Vielleicht brauche ich es auch nie wieder, das ist euch klar, oder?«, sagte Emma so schonend wie möglich.
»Ist es. Wir wollen es nur nicht wahrhaben. Du hast im Ãbrigen etwas Besseres verdient«, fügte sie hinzu.
Emma wusste, dass Ally damit auf ein anderes sensibles Thema anspielte. »Ich weiÃ, aber im Moment muss ich mit dem auskommen, was ich habe.«
»Wirklich?«, fragte Ally, nicht überzeugt.
»Wirklich«, bekräftigte Emma. »Obwohl ich mich vielleicht doch noch bei meinem Ladenbesitzer nach den Umtauschbestimmungen erkundigen muss.« Als Ally sie besorgt ansah, lachte Emma, diesmal von Herzen, und umarmte sie erneut. »Keine Sorge, noch habe ich alle Tassen im Schrank.«
Als sie in die helle Mittagssonne hinausging, erkannte sie, dass sie das Bild des ritterlichen Helden, das sie in ihrer
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