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Fuer immer und einen Tag

Fuer immer und einen Tag

Titel: Fuer immer und einen Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Brooke
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erstreckte, waren wir auch in meinen Augen das ideale Gespann. Ich konnte mein Geld weiter als Büroleiterin verdienen und dabei gleichzeitig im Marketing mitmischen, ohne den Druck oder die Verantwortung zu haben. Wenn alles gut lief, und das tat es meistens, durfte ich mich verdientermaßen in den Erfolgen meines Freundes sonnen, als wären es meine eigenen.
    Das war die Ausgangslage gewesen, als ich mich nach New York aufmachte, aber auf dem Flug hatte ich Zeit zum Nachdenken gehabt, und der Empfang bei Alsop and Clover hatte meinem Selbstbewusstsein den dringend benötigten Auftrieb gegeben. Anders als ich erinnerte man sich dort an meine Erfolge, nicht an mein Scheitern, und von dem Moment an, als wir mit einer Luxuslimousine vom Flughafen abgeholt wurden, war klar, dass man in der Agentur deutlich mehr an mich glaubte als ich an mich selbst. Ich begann mich mit fremden Augen zu sehen und blickte nun auch aus einer anderen Perspektive auf meine Zeit bei Bannister zurück. Ich konnte einen Anspruch auf Alex’ Erfolge anmelden; die besten Einfälle stammten von mir, er war in mehrfacher Hinsicht der Frontmann gewesen, nicht mehr. Er hatte keine Marketingerfahrung und noch nicht einmal Talent für den Job. Seine einzigen Qualifikationen waren seine familiären Verbindungen und sein gewinnender Charme. Als ich nun beobachtete, wie er den bei Kate spielen zu lassen versuchte, fiel es mir wie Schuppen von den Augen, und Kate durchschaute ihn ebenfalls. War es wirklich mein eigener Wunsch gewesen, ihn mitzunehmen, oder hatte ich mich nur von ihm bezirzen lassen und nicht Nein sagen können?
    Â»Nun, Alex, Sie müssen wirklich stolz auf Emma sein«, bemerkte Kate, während er seine Champagnerflöte auffordernd dem Kellner entgegenstreckte.
    Â»Auf jeden Fall. Bannister mag zwar nur ein kleiner Betrieb gewesen sein, aber Emma hat eine entscheidende Rolle bei unseren Erfolgen dort gespielt. Ich weiß, dass sie viel erreicht hat, als sie damals für Sie gearbeitet hat, und ich kann Ihnen versichern, dass sie sich unter meinen Fittichen weiter hervorragend entwickelt hat«, tönte er und besaß obendrein die Frechheit, in falscher Bescheidenheit ein wenig den Kopf zu senken.
    Â»Ich glaube, ich nehme doch noch ein Glas«, sagte ich und machte den Kellner auf mich aufmerksam.
    Â»Es muss eine schwerwiegende Entscheidung für Sie gewesen sein, Emma hier herüber zu folgen. Wie ich höre, haben Sie ebenfalls Ihre Stelle in Liverpool aufgegeben.« Kate fühlte Alex unerbittlich auf den Zahn.
    Er hob sein Glas auf Augenhöhe und ließ sich Zeit mit der Antwort. Es schien ihn zu faszinieren, wie die Bläschen an die Oberfläche stiegen und zu Nichts zerbarsten. »Wir sind Partner. Wo sie hingeht, gehe auch ich hin«, sagte er und legte noch eine Pause ein, bevor er dem Fass den Boden ausschlug. »Und umgekehrt.«
    Kate sah mich an, und da war so ein Glitzern in ihren Augen. Nur wer sie im Besprechungsraum in Aktion erlebt hatte, würde wissen, dass er jetzt in Deckung gehen musste. »Wie sehr lieben Sie sie?«, fragte sie.
    Die Frage warf mich genauso um wie Alex, nicht zuletzt, weil ich keinen Schimmer hatte, wie er antworten würde. Wir waren seit einem knappen Jahr zusammen, aber immer wenn wir über irgendwelche langfristigen Pläne sprachen, dann jeweils nur für uns selbst, nicht als Paar, das sein Leben gemeinsam verbringen wollte. Ich hatte mich mit der Idee getragen, nach London zu ziehen, und wir waren beide davon ausgegangen, dass dies das Ende unserer Beziehung bedeuten würde, eine Folge, die zwar betrüblich, aber für keinen von uns beiden eine Katastrophe gewesen wäre. Nicht einen Augenblick lang hatte ich mir eingebildet, dass sein Entschluss, mich auf meinen Abenteuertrip zu den hellen Lichtern New Yorks zu begleiten, etwas mit Liebe zu tun hatte.
    Kate ließ ihn vorläufig vom Haken, denn als sie übergangslos fortfuhr, sah sie mich dabei an. »Wissen Sie, ich habe große Pläne mit Emma. Es tat mir sehr leid, sie vor ein paar Jahren zu verlieren, und obwohl ihre Nachfolgerin recht gut war, war sie doch nicht gut genug. Jetzt bekommen wir beide sozusagen eine zweite Chance, und Emma wäre dumm, diese Gelegenheit auszuschlagen. Aber sie kennt mich. Ich erwarte volle Konzentration und vollen Einsatz im Job. Sie wird viel reisen müssen, wird von einem Auftrag zum nächsten jetten, und das kann sie nur,

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