Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fuer immer und einen Tag

Fuer immer und einen Tag

Titel: Fuer immer und einen Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Brooke
Vom Netzwerk:
etwas anderes zu hoffen.
    Als Ben ging, um den anderen zu helfen, das Lager abzubauen, kehrte ich dem Dorf und dem Kinderlachen den Rücken zu. Der Klang machte mir das Herz schwer, und ich beneidete die Massai-Frauen um ihr entbehrungsreiches, aber unkompliziertes Leben, in dem die wertvollsten Besitztümer die Kleinen waren, die sich gegenseitig durchs Dorf jagten, Staub aufwirbelten und die Geduld ihrer Mütter strapazierten.
    Â»Ich werde nicht abhauen und dich im Stich lassen, falls du das denkst«, sagte Ben zu mir, während wir die letzten Ausrüstungsgegenstände in den Jeep luden. »Du kannst es mir noch so schwer machen, mir gefallen unsere gemeinsamen Abenteuer.«
    Â»Gut, ich habe nämlich schon den nächsten Auftrag in petto …«, begann ich, während Ben näher an mich heranrückte und sein Schatten vorübergehend die sengende Sonne abhielt. Ich fühlte mich beschützt und ließ ihn noch dichter heran. Er legte mir die Hand auf den Arm. Meine Haut kribbelte. Ich sah in seine schönen braunen Augen, ließ meinen Blick zu seinen Lippen wandern. Dann fiel mir die unsichtbare Grenzlinie ein, und ich wich unwillkürlich zurück und fragte mich, warum ich nicht das Vertrauen aufbrachte, meinen Gefühlen nachzugeben.
    Emma hielt die Luft an, bis sie in ihrer Lunge brannte, als sie das Dokument schloss. Beim Ausatmen pustete sie die unliebsamen Sehnsüchte zugleich mit der verbrauchten Luft aus und zog ihre Gedanken aus der Richtung ab, in die ihre Einbildungskraft sie gelockt hatte. Eine Tasse Kaffee war wie durch Zauberhand neben ihr aufgetaucht, während sie in ihre Arbeit versunken gewesen war. Es war noch früh am Morgen, und im Bistro herrschte Schummerbeleuchtung, weil es noch nicht geöffnet hatte, doch auch an diesem Problem arbeitete sie bereits.
    Bis Louise kam und sich zu ihr setzte, hatte sie ihren Kaffee längst ausgetrunken und eine neue Datei eingerichtet. »Gut«, sagte sie und drehte den Bildschirm zu ihrer Schwester um. »Du wirst dich ranhalten müssen, aber ich glaube, ich habe ein gutes Marktsegment gefunden, das wir uns erschließen können.«
    Louise sträubte sich nicht gegen die Idee, die Preise für ihr Weihnachtsmenü drastisch zu senken. Sie hatte bislang nur eine einzige Reservierung und war schon drauf und dran gewesen, an Weihnachten ganz zu schließen. Emmas Vorschlag lief wahrscheinlich darauf hinaus, dass sie nur die Kosten wieder hereinbekamen, doch das war immer noch besser, als einen Verlust einzufahren.
    Â»Das ist sozusagen der Köder. Nachdem du die Leute angelockt hast, musst du sie dazu bringen wiederzukommen, und dazu dienen diverse Preisnachlässe und Angebote, mit denen wir diese spezielle Zielgruppe anvisieren.«
    Â»Was für Angebote?«
    Â»Tee oder Kaffee gratis zum Frühstück, eine günstige Mittagskarte, ebenso eine für den Nachmittagstee. Mit dieser Strategie für tagsüber beeinträchtigen wir nicht das Abendgeschäft mit dem bereits vorhandenen Kundenstamm, das ja schon ganz gut läuft. Wir bauen einfach auf deinen Erfolgen auf.«
    Â»Ich wusste gar nicht, dass ich welche habe«, sagte Louise mürrisch.
    Â»Sei nicht so streng mit dir.«
    Emma lächelte ihre Schwester an, und Louises Miene hellte sich auf. »Vielleicht könnte ich die Speisekarte ein wenig anpassen, zusätzlich ein paar traditionelle Gerichte anbieten.«
    Jemand warf einen Schatten auf den Computerbildschirm, als Emma und Louise sich über die Tabellenkalkulation beugten. Emma spürte den warmen Schein von Bens Lächeln, noch ehe sie es sah. »Ich nehme an, du hast deine Mission erfüllt?«, fragte sie.
    Â»Du bist eine anspruchsvolle Chefin, aber ja, hier habe ich eine Kontaktnummer für Iris und Jean, und ich habe es auch geschafft, ihren grenzenlosen Enthusiasmus für uns zu gewinnen.« Ben hielt einen zusammengefalteten Zettel in der Hand, aber als Emma ihn nehmen wollte, zog er ihn weg und drückte ihn an seine Brust. »Nicht so schnell«, sagte er. »Ich will eine Gegenleistung.«
    Emma sah ihn mit schmalen Augen an. »Man sollte meinen, dir deinen Job zu sichern wäre Belohnung genug.«
    Ben ließ sich nicht so leicht kleinkriegen. Er sah sie einfach an, ohne etwas zu sagen.
    Emma spürte plötzlich Schmetterlinge im Bauch. »Okay, was verlangst du?«
    Â»Hol deine Jacke, wir brechen zu einem neuen

Weitere Kostenlose Bücher