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Fuer immer und einen Tag

Fuer immer und einen Tag

Titel: Fuer immer und einen Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Brooke
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ich denke nicht, dass man ihm vorwerfen kann, ein zweiter Alex zu sein …«
    Emma unterbrach sie schnell, wollte sich nicht in die Enge treiben lassen. »Nein, daraus wird nichts. Auf keinen Fall. Okay, er ist ganz anders als Alex, das muss aber nichts heißen. Ich habe keinen Bedarf an weiteren Enttäuschungen.« Als Ally ein zweifelndes Gesicht machte, sah sie sich gezwungen, mehr zu sagen, als sie sich selbst eingestehen wollte. »Selbst wenn er mich glücklich macht, Ally«, gab sie leise zu bedenken, »würde es nicht gut ausgehen. Diese Behandlung in den USA hat wenig Aussicht auf Erfolg, scheint mir. Ich will Ben nicht auf die Liste der Leidtragenden setzen, wenn sie fehlschlägt. Das wäre nicht fair.«
    Ally blickte angestrengt auf die Straße, aufmerksamer als während der ganzen bisherigen Fahrt. Emma scheute sich weiterzusprechen, denn auch die schonendste Formulierung würde ihre Freundin zum Weinen bringen. »Hier müssen wir abbiegen«, sagte sie, froh, dass das Krankenhaus endlich in Sicht kam.
    Â»Soll ich dich am Eingang absetzen?«, sagte Ally bemüht munter. »Dann kann ich in Ruhe einen Parkplatz suchen, und wir treffen uns in der Cafeteria, wenn du fertig bist.«
    Bei einem erneuten Blick auf die Uhr stellte Emma fest, dass sie sogar noch fünf Minuten Zeit hatte. »Guter Plan«, stimmte sie zu. Sie zog den Reißverschluss ihrer Jacke hoch und wickelte den Schal um ihren Hals, um schnell aussteigen zu können.
    Sie hatten das Haupttor passiert und fuhren durch einen Schilderwald mit lauter Pfeilen, die in verschiedene Richtungen zeigten und Ally ganz konfus machten. »Soll ich da lang fahren?«, fragte sie, sah zur Seite statt geradeaus und merkte nichts davon, dass sie nur dank der Reaktionsschnelligkeit eines anderen Fahrers, der aufgebracht die Faust schüttelte, wieder einmal knapp einem Zusammenstoß entging.
    Â»Halt einfach irgendwo«, keuchte Emma, die Hand schon am Sicherheitsgurt, bereit, sich abzuschnallen und hinauszuspringen.
    Â»Oh Gott, ist das nicht Peter da vorn?«, rief Ally, immer hysterischer, und beugte sich zu Emma hinüber, um besser sehen zu können.
    Â»Pass auf, wo du hinfährst!«, schrie Emma, doch ihre Warnung ging in einem abscheulichen Knirschen von Metall auf Metall unter. Ally war gegen ein Ausfahrtschild gefahren.
    Der Motor stotterte und ging aus. Trotz der fallenden Temperaturen draußen wurde Emma heiß. Die Luft war auf einmal sehr warm und trocken, und sie hatte einen hartnäckigen Geschmack nach altem Staub im Mund. Schweiß rann ihr über den Rücken.
    Â»Ach du je«, murmelte Ally, als sie Peter herbeikommen sah, aber Emma hörte sie kaum.
    Die graue Welt hatte sich mit dem Aufblitzen eines orange-blau gemusterten Hawaiihemds verwandelt. Eine grelle Sonne brannte vom Himmel und blendete sie. Sie wandte sich ab und blickte ins Wageninnere. Eine Schicht aus Schmutz und Staub lag auf allem, und sie roch ranzigen Schweiß und noch etwas anderes, ihre eigene Furcht. Sie stieß die Tür auf und stieg aus, aber ihre Beine fühlten sich wie Wackelpudding an, als sie zur Vorderseite des Wagens ging. Ein Verkehrsschild war durch den Aufprall umgeknickt, mehr nicht, aber irgendetwas stimmte nicht; irgendetwas oder irgendwer fehlte.
    Â»Emma!«, rief Peter.
    Emma drehte sich zu ihm um, und die kalte Luft, die ihr statt der Wüstenhitze ins Gesicht schlug, reichte aus, um die Sonne hinter bleigraue Wolken zurückzujagen. Die Ockertöne ergaben sich dem Grau.
    Â»Emma, wissen Sie, wo Sie sind?«
    Eine Spur von Gereiztheit zuckte durch Emmas verwirrten Zustand. Natürlich wusste sie, wo sie war, nur wo sie sich zwischendurch aufgehalten hatte, blieb verschwommen. Sie wollte Peter anfahren, dass er ihr keine blöden Fragen stellen solle. Sie brauchte keine Bestätigung dafür, dass ihr Verstand sich Aussetzer leistete. »Es geht mir gut«, beteuerte sie.
    Ally hüstelte verlegen, um auf sich aufmerksam zu machen. Sie war inzwischen ebenfalls ausgestiegen, hatte sich aber noch nicht getraut, den Schaden zu begutachten. »Meint ihr, es ist schlimm?«, fragte sie schwach. Ihre Blamage hatte sie noch eine Weile im Auto festgehalten, so dass ihr Emmas ungewöhnliches Verhalten nicht aufgefallen war.
    Â»Nur eine kleine Beule«, antwortete Peter, der aber immer noch Emma musterte. »Nichts Dramatisches.«
    Davon ermutigt ging Ally

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