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Fuer immer und einen Tag

Fuer immer und einen Tag

Titel: Fuer immer und einen Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Brooke
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Abenteuer auf.«
    Nachdem Louise damit beauftragt worden war, Iris und Jean ins Bistro einzuladen, damit sie ihre Pläne in die Tat umzusetzen konnten, gab es für Emma keinen Grund mehr abzulehnen.
    Der Fernsehturm, St. John’s Beacon genannt, war über hundertdreißig Meter hoch und dominierte die Liverpooler Skyline. An klaren Tagen hatte man von dort oben einen fantastischen Blick, manchmal bis ganz nach Snowdonia hinüber und die Küste hinauf bis nach Blackpool. Das Glück war auf Bens Seite, denn obwohl es ein winterlicher Tag war und der vor Kurzem über der Stadt gefallene Schnee nur langsam wegtaute, wölbte sich der Himmel jetzt hell und wolkenlos über ihnen. Der Turm beherbergte einen lokalen Radiosender, aber man konnte ihn trotzdem besichtigen, und Ben hatte die Eintrittskarten einfach schon mal gekauft.
    Â»Wollen wir?«, sagte er und ließ ihr den Vortritt in den Aufzug, als hätte er Angst, sie könnte die Flucht ergreifen, sobald er ihr den Rücken zukehrte.
    Emma zwängte sich zwischen einem älteren Paar und einer Frau mit einem Baby im Kinderwagen und einem Kleinkind an der Hand hinein.
    Â»Emma?«
    Die Frau mit den Kindern sah sie fragend an, und ihr unsicheres Stirnrunzeln verschwand, als auch Emma sie wiedererkannte. »Claire? Mensch, dich habe ich ja seit der Oberstufe nicht mehr gesehen.«
    Gleich zu Beginn der kurzen Fahrt zur Aussichtsplattform an der Spitze des Turms beschloss Emma, Claire nicht ihre ganze Lebensgeschichte zu erzählen. Sie fand es befreiend so zu tun, als wäre sie so normal wie alle anderen, und als sie den Aufzug verließen, hatten sie schon die letzten zehn Jahre im Schnelldurchlauf nachgeholt. Claires kleiner Sohn Jake war vier Jahre alt und zeigte keine Spur von Angst, als er seine Mutter zu den vom Boden bis zur Decke reichenden Glasscheiben zog, die kühn nach außen geneigt waren, um einen einzigartigen Blick über die Stadt zu ermöglichen.
    Emma und Ben schlenderten zu einem der Fenster, von denen man bis zum Snowdonia-Nationalpark blicken konnte. Die ferne Bergsilhouette, die man von Megs Wohnung aus erkannte, war nur so etwas wie ein Vorgeschmack auf das gewesen, was Emma nun vor sich sah. Schneeüberzogene walisische Gipfel schimmerten verheißungsvoll am Horizont. »Na, regt das deine kreativen Säfte an?«, fragte Ben. Er stand schräg hinter ihr und reckte den Kopf über ihre Schulter, um die Aussicht, die sie so anziehend fand, mit ihr zu genießen. »Das dort unten könnte der Hudson River sein.«
    Â»Ich blicke auf den Kilimandscharo«, widersprach Emma in einem wunderlich singenden Tonfall, als wäre sie in Trance, doch mit einem ihrer Anfälle hatte das nichts zu tun.
    Â»Du bist wirklich reiselustig.«
    Â»Früher nicht, aber jetzt schon«, sagte sie und drehte sich lächelnd halb zu ihm um. Er war ihr sehr nahe, und sie ermahnte sich, dass sich das nicht so angenehm anfühlen sollte. »Wahrscheinlich erzählst du mir als Nächstes, das Stadion dort drüben sei die Heimat der New York Yankees.«
    Ben wandte sich in die Richtung, in die sie zeigte, blieb aber auf Tuchfühlung. Falls die Stimme der Vernunft ihr gerade dazu raten wollte, auf Abstand zu gehen, so wurde sie vom durchdringenden Heulen eines Kindes übertönt. Claire kam auf sie zugeeilt, den Kinderwagen mit der einen Hand steuernd und Jake an der anderen hinter sich herziehend.
    Â»Entschuldigt bitte«, sagte sie atemlos, »ich muss das Baby wickeln, und Jake hier weigert sich, mit in die Damentoilette zu kommen. Könntet ihr vielleicht zwei Minuten auf ihn aufpassen? Das wäre ganz toll.«
    Â»Natürlich«, sagte Ben und tätschelte dem vertrauensvoll zu ihm aufblickenden Jungen den Kopf.
    Jake strahlte und zog Ben an der Hand zum nächsten Fenster, die Ermahnungen seiner Mutter, sich anständig zu benehmen, überhörend. Emma setzte sich als Letzte in Bewegung. Es gab ihr einen schmerzlichen Stich, den kleinen Jungen zu beobachten, ein Gefühl, über das sie bereits zu schreiben versucht, für das sie aber noch nicht den richtigen Ausdruck gefunden hatte. Ihre erste Reaktion bei der Wiederbegegnung mit ihrer alten Schulfreundin war nicht Neugier oder Freude gewesen, sondern Neid. Vor vier Jahren, als Claire damit beschäftigt gewesen war, neues Leben in die Welt zu setzen, hatte sie selbst sich glücklich geschätzt, noch am Leben

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