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Fuer immer und einen Tag

Fuer immer und einen Tag

Titel: Fuer immer und einen Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Brooke
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zur Motorhaube herum, um den Schaden selbst in Augenschein zu nehmen. Der Pfeil des Ausfahrtschilds zeigte jetzt nach unten auf den Asphalt.
    Â»Erde, verschlinge mich«, murmelte sie.
    Â»Genau, da geht’s runter«, sagte Emma lachend und auf das kaputte Schild zeigend, was ihr half, in die Wirklichkeit zurückzufinden. Sie atmete tief die frostige Luft ein, um ihre Lunge von Hitze und Staub zu reinigen. »Tut mir leid, Ally, aber ich muss jetzt wirklich los.«
    Â»Wohin wollen Sie? Soll ich Sie begleiten?«, fragte Peter.
    Emma schüttelte den Kopf. Ally, die Emma erst jetzt wieder ins Gesicht sah, wollte etwas sagen, aber Emma versicherte ihr mit strengem Blick, dass alles in Ordnung war.
    Â»Wenn Sie sich nützlich machen wollen, helfen Sie doch Ally, das Auto wieder flottzukriegen«, bemerkte sie zu Peter.
    Ohne eine Antwort abzuwarten ging sie davon und stellte zu ihrer Erleichterung fest, dass ihre Puddingbeine stark genug waren, sie zu tragen, wenn auch nur knapp.
    Sie lag reglos wie eine Tote in dem Scanner, als läge sie schon im Sarg. Ihr Kopf war mit Riemen festgeschnallt, und sie trug Ohrstöpsel, um den Lärm der Apparatur zu dämpfen, die um sie herum stampfte, surrte und klopfte. Es war jedoch eher der Lärm in ihrem Kopf, der ihr Sorgen machte. Sie fühlte ihren Puls an ihren Schläfen pochen und stellte sich vor, es sei der regelmäßige Herzschlag des Monsters, das dort lauerte.
    Vor allem versuchte sie, eine Erklärung für das zu finden, was mit ihr geschah. Die Erschütterung durch den kleinen Autounfall war nichts im Vergleich zu ihrer inneren Erschütterung nach diesem letzten epileptischen Anfall. Sie konnte sich an die Anfälle nie im Einzelnen erinnern, aber jedes Mal blieb ein Gefühl des Déjà-vu zurück, spukhafte Fetzen von dort, wohin ihr Geist sie geführt hatte, verwirrende Eindrücke von Farben, Gerüchen, Geschmacksempfindungen. Es war unverkennbar, dass sie auf irgendeine Art Verbindungen zu ihrer Geschichte herstellte.
    Die Psychospiele, die ihr Tumor mit ihr spielte, gefielen ihr nicht. Während der Kernspintomograf Schnittbilder von ihrem Gehirn erzeugte, fragte sie sich, ob irgendwo auf der Welt ein Arzt existierte, der sie retten konnte. Emma schloss die Augen. Sie kämpfte gegen die wachsende Furcht an, die ihre Wirbelsäule hinaufkroch, und zog sich in die Welt zurück, in der sie die Kontrolle über ihr Schicksal behalten würde, und wenn das Monster sich noch so sehr bemühte, sie in die Wirklichkeit einsickern zu lassen.

SIEBTES KAPITEL
    S toisch ertrug ich die erbarmungslose Mittagssonne, die auf mich niederbrannte. Mein derzeitiges Arbeitsprogramm erwies sich als genauso mörderisch und dabei noch anspruchsvoller als das in Kairo. Seit dem überragenden Erfolg der Ägypten-Ausstellung in Boston war ich sehr gefragt und hatte nun nur noch das Problem, all das, was ich erreichen wollte, zeitlich unterzubringen.
    Mein neuester Auftrag hatte mich nach Tansania geführt. Da ich eine Kampagne für Luxus-Safariurlaube auf die Beine stellen sollte, musste ich das Produkt zuerst selbst testen, aber ein Urlaub würde leider nicht drin sein. Ich war nicht um die halbe Welt gereist, um eine ruhige Kugel zu schieben, sehr zum Verdruss der Crew, die ich im Morgengrauen zusammengetrommelt hatte, damit sie den Sonnenaufgang über dem schneebedeckten Gipfel des Kilimandscharo einfing. Nicht zum ersten Mal.
    Â»Wir arbeiten jetzt seit zehn Tagen ohne Pause«, sagte Ben zu mir. »Und wir haben schon jede Menge gute Aufnahmen, es ist nicht nötig, täglich von früh bis spät neue zu machen. Sosehr ich deinen Perfektionismus bewundere, Emma, stimme ich jetzt doch mit dem Team überein.«
    Â»Und worin?«
    Â»Darin, dass wir zu dem Dorfältesten dort drüben gehen und fragen, ob wir dich gegen ein paar Ziegen eintauschen können, wenn du die Arbeiten nicht bald zum Abschluss bringst.«
    Ich hatte zwei Wochen Außenaufnahmen vor Ort einkalkuliert und musste Ben recht geben – wir verfügten bereits über mehr als genug Material für die Kampagne. Doch als unser Führer vorgeschlagen hatte, einen Abstecher zu einem Dorf in der Nähe zu machen, statt direkt zum Hotel zurückzufahren, hatte ich die Gelegenheit beim Schopf ergriffen und es nicht bereut. Das Massai-Dorf und die Lebensweise seiner Bewohner faszinierten mich. Vor allem die Frauen hatten

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