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Fuer immer und einen Tag

Fuer immer und einen Tag

Titel: Fuer immer und einen Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Brooke
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wohlzufühlen.
    Wenn ich den magischen Moment bestimmen sollte, in dem meine Welt auf den Kopf gestellt wurde, in dem ich plötzlich keinen blassen Schatten mehr sah, sondern das Feuer in Emmas Augen entdeckte, dann war es wohl, als das Lokalblättchen eine schlechte Kritik über das Bistro veröffentlichte. Sie hatte vor Zorn getobt und sich regelrecht vergessen. Ihre Familie war attackiert worden, und sie hätte den armen Verfasser teeren und federn lassen, wenn ich mich ihr nicht in den Weg gestellt und sie davon abgehalten hätte, zum Zeitungsgebäude hinüberzustürmen. Als sie sich beruhigt hatte, zog sie sich wieder an den Rand des Geschehens zurück, aber ich behielt sie im Auge. Ich beobachtete, und ich verliebte mich.
    Auch jetzt brannte ein Feuer in ihren Augen, als sie in den Garten lief, die Arme zum blauen Himmel reckte und in einem Freudentanz herumwirbelte, bis ihr schwindelig wurde.
    Ich rannte auf sie zu und fing sie lachend in meinen Armen auf. Als wir stehen blieben, blickten wir den Hügel hinunter. »Da unten liegt der Rest der Welt. Meinst du, er ist bereit für uns?«
    Â»Ach, vielleicht bleibe ich lieber hier und verkrieche mich«, sagte sie, aber ich ließ die alte Emma nicht wieder zum Vorschein kommen.
    Â»Du hast einen großartigen Job, der auf dich wartet. Du hast dir eine wohlverdiente Auszeit genommen, aber deine Talente sind immer noch sehr gefragt. Dafür hat Kate gesorgt.«
    Â»Und du?«, wollte sie wissen. »Was ist mit deinen Plänen?« Sie lehnte sich mit dem Rücken an mich, und wir wiegten uns leicht im Takt, als wir unsere Alternativen überdachten.
    Â»Wenn du fortmusst, könnte ich mitkommen, falls du das möchtest. Aber wenn du lieber allein losziehst, werde ich hier auf dich warten und an meinen Träumen weiterzimmern, bis du wieder in ihnen auftauchst. Ich bin das Yin zu deinem Yang.«
    Â»Ja, ich glaube, das bist du.«
    Kein Zweifel, wir waren gerade ziemlich zufrieden mit uns selbst. Aber wir hatten es uns auch verdient. Emma hatte es sich verdient.
    Ich drehte sie sanft zu mir herum. »Mach die Augen zu, Emma«, sagte ich. Sie tat es. »Ich möchte, dass du dir das Leben vorstellst, das du damals vor Jahren für dich entworfen hast. Mit vierunddreißig wolltest du es beruflich geschafft und deinen Lebenspartner gefunden haben.« Während ich das sagte, holte ich ein kleines Kästchen aus der Hosentasche und klappte es auf. Darin funkelte es. »Du kannst die Augen jetzt aufmachen.«
    Â»Ich glaube, Sie sollten jetzt gehen«, sagte Meg. Ihre Stimme klang rau, und der nasale Ton legte nahe, dass sie geweint hatte. Doch unter dem Kummer lag eine wachsende Anspannung, und Emma wusste, dass ihre Mutter wütend war.
    Â»Ich möchte lieber bleiben, wenn Sie nichts dagegen haben.« Das war Ben. Er klang genauso bekümmert und genauso angespannt. Er würde es Meg nicht leicht machen.
    Â»Ich habe aber was dagegen«, erwiderte Meg.
    Â»Ben, ich glaube, es wäre wirklich besser. Emma braucht ihre Familie um sich, sei uns nicht böse.« Louises Stimme und ihre näher kommenden Schritte. Emma konnte ihren Atem hören und das leise Wischen ihrer langen blonden Haare.
    Â»Ihr versteht das nicht«, beharrte Ben. »Emma will mich hierhaben, das weiß ich.«
    Baumwollstoff raschelte, als Meg ihren Rock glattstrich. »Sie kennen meine Tochter doch kaum. Sie wissen nicht, was sie wollen würde, und noch weniger, was das Beste für sie ist. Sie haben ihr doch überhaupt erst den Floh mit diesem verdammten Berg ins Ohr gesetzt.«
    Jemand schluckte schwer. »Ich weiß«, sagte Ben, und sein Widerstand verpuffte in einem langen, bedrückten Seufzer. »Es ist meine Schuld. Mir war nicht klar, dass sie nicht stark genug dafür ist, ich habe es erst gemerkt, als es schon zu spät war.«
    Â»Das war uns allen nicht richtig klar«, sagte Louise versöhnlich. Stühle knarrten, und wieder rieb Stoff an Stoff. Louise hatte die Arme um ihre Mutter gelegt.
    Ein lastendes Schweigen breitete sich im Zimmer aus, und Emma spürte, wie es sie herabzog, näher an die Welt, über der sie geschwebt hatte.
    Â»Ich hätte ihr nicht nachgeben dürfen. Das mache ich nie wieder«, schniefte Meg trotzig. »Sie darf sich nicht solchen Risiken aussetzen, wir wollen sie doch bald nach Boston bringen. Ich weiß, dass Sie es gut gemeint haben, aber

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