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Fuer immer und einen Tag

Fuer immer und einen Tag

Titel: Fuer immer und einen Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Brooke
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dass ich dich liebe.«
    Â»Gut, ich liebe dich nämlich auch«, sagte sie, und ihr Herz hüpfte trotz des Morphiums. Bens Augen glitzerten verdächtig, aber sie war entschlossen, ihn keine Tränen vergießen zu lassen. Sie küsste ihn wieder.
    Plötzlich wurde die Tür zu ihrem Zimmer mit unnötigem Getöse aufgerissen, und sie brauchte nicht hinzusehen, um zu wissen, wer es war. Als sie dann doch aufblickte, stand Meg dort; ihre Silhouette zeichnete sich vor dem hellen Licht im Korridor ab. Sie sah so klein aus, und Emma fragte sich, wie eine derart zierliche Person ihr Dasein so lange überragt haben konnte. Sie war hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, sich der Kontrolle ihrer Mutter ein für alle Mal zu entziehen, und dem Bedürfnis, sie vor dem Leid zu bewahren, das sie auffraß und sie selbst erstickte. Sie löste sich von Ben, hielt aber seine Hand fest. »Bleib«, zischte sie ihm zu.
    Â»Du bist ja früh da«, sagte Meg zu Ben. Sie schien zu zögern, sich dem Paar zu nähern, und ging stattdessen zum Fenster. »Möchtest du ausprobieren, ob du ein bisschen Licht im Zimmer vertragen kannst, Schatz?«
    Â»Aber nur ein bisschen«, sagte Emma. Ängstlich-nervöse Blasen stiegen in ihrer Magengrube auf, was nichts mit Furcht vor dem Licht zu tun hatte. Sie machte sich für das bereit, was sie gleich sagen wollte. »Wann ist mein nächster Termin bei Dr. Spelling?«
    Tageslicht kroch unter der Jalousie hervor, als Meg sie langsam hochzog. Emma konnte vage die frischen Regenbäche ausmachen, die die Fensterscheibe hinunterliefen; sie schimmerten blass in der grauen Morgendämmerung.
    Â»Morgen um halb zwölf, hat er gesagt, aber er hat vorher Sprechstunde, also erwarte ihn nicht vor Mittag«, sagte Meg in einem singenden Tonfall.
    Â»Ich möchte ihn allein sprechen.«
    Meg justierte immer noch die Jalousie und sah prüfend nach, wie viel Licht ins Zimmer fiel. »Ist das gut so? Nicht zu hell?«
    Â»Nein, es ist gut so, Mum. Hast du gehört, was ich gesagt habe?«
    Meg drehte sich zu ihnen um und blickte vom einen zum anderen. »Wir sprechen später darüber.«
    Â»Da gibt es nichts zu besprechen«, sagte Emma freundlich, aber bestimmt, in genau dem gleichen Ton, den sie als kleines Mädchen oft von ihrer Mutter gehört hatte.
    Meg machte eine wegwerfende Handbewegung, woraufhin die Blasen in Emmas Magen zu sprudeln begannen. »Du brauchst mich dabei«, sagte Meg. »Allein kannst du dir nicht alle Fragen merken, geschweige denn die Antworten.«
    Â»Mein Gedächtnis funktioniert noch bestens«, betonte Emma. Gedächtnisstörungen gehörten zu den Symptomen, die ihr diesmal erspart geblieben waren, bis jetzt zumindest. »Ich schaffe das allein. Ich bestehe darauf.«
    Meg gab keine Antwort, und Ben rutschte unbehaglich auf der Bettkante herum. Emma lächelte ihn entschuldigend an, als sie seine Hand losließ, die er mit einer schmerzlichen Grimasse mehrfach streckte, um die Durchblutung anzuregen.
    Â»Ich habe Emma noch gar nicht erzählt, wie alle im Bistro mithelfen«, sagte er in dem Versuch, die Wogen zu glätten.
    Meg lächelte steif und setzte sich auf einen Stuhl neben Emmas Bett. Sie blickte in ihren Schoß und zupfte einen unsichtbaren Fussel von ihrem Rock. »Ja, Jean und Iris sind ganz in ihrem Element«, ging sie darauf ein. Ihr Ton war nicht mehr singend, und sie klang viel weiter weg als sonst.
    Emma spürte Tränen in ihren Augen brennen, aber sie wusste, wenn sie jetzt nicht hart blieb, würde sie vielleicht nie wieder über sich selbst bestimmen können. Sie schluckte heftig und zwang sich zur Ruhe. »Sie helfen im Bistro mit? Wie denn?«
    Â»Als meine neuesten Lehrlinge, obwohl man denken könnte, ich wäre der Anfänger, wenn man sie bei der Arbeit sieht«, sagte Ben mit nervösem Lachen. »Sie planen schon, einige von ihren eigenen Gerichten einzuführen. Gib ihnen noch ein paar Wochen Zeit, und sie machen mich arbeitslos.«
    Â»Sie lassen dich herzlich grüßen«, fügte Meg hinzu. »Alle anderen auch.«
    Emma lächelte ihre Mutter an. »Sag ihnen, dass ich im Handumdrehen wieder da bin. Ich will hier nicht länger bleiben als unbedingt nötig.«
    Â»Das können wir morgen Dr. Spelling fragen …«, setzte Meg an, wurde dann aber genauso zögerlich wie ihr Lächeln. Sie sah wieder

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