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Für immer untot

Für immer untot

Titel: Für immer untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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fest«, sagte Mircea und sprang.
    Mir blieb nicht einmal genug Zeit für einen Schrei. Kalter Wind strich an mir vorbei, begleitet von einem Gefühl der Schwerelosigkeit, und dann landeten wir auf dem Schiff. Mircea fing den größten Teil des Aufpralls ab, aber ich wurde aus seinen Armen gerissen und gegen Mister Cape geworfen, der offenbar mit uns gesprungen war. Es fühlte sich nicht nach einem Vampir unter dem Umhang an – es lief mir kein Prickeln über den Rücken –, aber wie zum Teufel konnte ein Mensch einen solchen Sprung überleben?
    Ich hatte keine Zeit, es herauszufinden, denn ein Zauber traf das Schiff und ließ es heftig unter uns erbeben, wodurch wir das Gleichgewicht verloren und gegen die Reling stießen, direkt neben einem Magier, der an Bord zu klettern versuchte. Jemand, der wie einer von Ming-des Leibwächtern gekleidet war, eilte herbei und stach mit dem Speer nach ihm, doch der Magier war noch immer von einem Schild geschützt, und der Speer ärgerte ihn nur. Er kam über die Seite des Schiffs, stürzte sich auf den Speerträger und ging mit ihm zu Boden. Die beiden Männer rollten auf dem Deck hin und her, stießen dann gegen mich und die Gestalt im Umhang. Ich bekam einen Fuß in die Magengrube, was mir den Atem nahm, doch Mister Cape war noch schlechter dran: Sein Kopf knallte ans harte Holz der Reling.
    Mircea kam wieder auf die Beine und wankte zum Schiffsgeländer. Dort angekommen, zischte ein Zauber an ihm vorbei und explodierte an der steinernen Fassade des Hauses hinter uns. Es war bei weitem nicht der einzige.
    Überall flogen Zauber umher und machten mit ihren Regenbogenfarben die Nacht fast taghell.
    »Ohne einen Schild kann ich uns nicht lebend durch dieses Durcheinander bringen«, sagte Mircea grimmig. »Und ich bin zu erschöpft, um einen Schild für uns zu schaffen. Ich muss improvisieren.« Er wechselte einige Worte mit dem chinesischen Vampir. »Zihao wird dich beschützen. Bleib an Bord des Schiffs«, fügte er hinzu und sprang über die Seite.
    »Mircea!« Ich sah über die Reling, aber überall auf der Straße herrschte so rege Aktivität wie in einem Ameisenhaufen, und ich hielt vergeblich nach Mircea Ausschau. Dafür bemerkte ich etwas anderes.
    Die Contessa hatte offenbar ihre Mahlzeit beendet und kam nun zum Dessert, und ich brauchte nicht lange zu fragen, wen sie für diese Rolle auserkoren hatte. Verdammt! Ich hatte befürchtet, dass so etwas geschehen würde.
    Sie sprang aufs Deck und sagte etwas auf Spanisch, das ich nicht verstand. Dann lächelte sie boshaft, was ich sehr wohl verstand. Ich versuchte, auf die Beine zu kommen, aber die Schleppe, die Augustine meinem Kleid hinzugefügt hatte, geriet in den Weg und wickelte sich mir wie ein Seil um die Fußknöchel. Die Contessa begann zu lachen, als ich an dem seidenen Stoff zerrte, der weder reißen noch auf eine andere Weise nachgeben wollte. Dann beugte sie sich vor und befreite meine Füße mit einer kurzen Handbewegung.
    »Wenn du ihn willst, dann kämpfe für ihn, aber auf deinen Beinen, Hexe«, sagte sie, während es Zihao gelang, am anderen Ende des Schiffs eine Beschäftigung zu finden. Er schien es für übertrieben zu halten, sich bei der Verteidigung meines Lebens von einer eifersüchtigen Senatorin ausweiden zu lassen, und das konnte ich ihm eigentlich nicht verdenken.
    Ich stand auf und lächelte versuchsweise. »Das war, äh, sehr anständig von Ihnen«, sagte ich hoffnungsvoll. Vielleicht konnten wir eine friedliche Lösung für diese Sache finden.
    Hinter ihrem Kopf stieg das silberne Netz wie ein Rahmen für ihr schönes Gesicht auf. »Wohl kaum.« Sie lächelte. »Ich speise lieber im Stehen.«
    Keine friedliche Lösung.
    Das Netz flog mir entgegen, um mich so zu fangen wie zuvor den Magier, der es bestimmt nicht aus dem Haus geschafft hatte. Doch es verharrte auf halbem Weg zu mir und verfing sich in einem Gewirr aus Sternen, das mich plötzlich wie eine kleine Galaxis umgab. Für einige Sekunden hing die Mantille in der Luft, aufgehalten von einer unwiderstehlichen Kraft, und dann flog alles nach außen, wie bei einem Stern, der zur Nova wurde.
    Ich hob den Arm vor die Augen, um von dem Gleißen nicht geblendet zu werden, und als ich wieder hinsah, stand die Contessa einfach da, als sei nichts geschehen. Aber es war etwas geschehen, denn ich sah Teile des allgemeinen Getümmels durch die vielen kleinen Löcher, die das Sternenlicht in ihren Körper gebrannt hatte. Und dann kippte sie und fiel

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