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Für immer untot

Für immer untot

Titel: Für immer untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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sich jedenfalls nicht an. Es war lang und guttural, und die Macht dahinter jagte mir einen kalten Schauer über den Rücken. Etwas flog zu Rosier hoch, etwas, das ich in dem wenigen Licht kaum sehen konnte, aber er schickte es mit einer knappen, beiläufigen Geste zurück. Der Zauber schmetterte gegen das Buntglasfenster über mir und ließ bunte Splitter auf mich herabregnen.
    Ich packte Françoise an den Armen, bevor sie einen weiteren Versuch unternehmen konnte, und schüttelte sie heftig. »Er hat recht! Du kannst mir nicht helfen, wohl aber den Kindern! Geh jetzt. Na los!« Ich stieß sie in Richtung Treppe.
    Françoise sah von mir zum Dämon und erneut zu mir, mit Verwirrung und Schmerz im Gesicht. Ich weiß nicht, was geschehen wäre, wenn Rosier nicht mit den Fingern geschnippt hätte, woraufhin sich einige dunkle Teile von der Hauptmasse lösten. Sie hielten sich nicht mit der Treppe auf, sondern flogen zur Decke hoch und durchdrangen sie – ihr Ziel waren die übrigen Kinder.
    Ich wollte darauf hinweisen, dass Rosier sich offenbar größere Sorgen wegen Françoise machte, als er zugab, wenn er Verstärkung nach oben schickte. Aber bevor ich entsprechende Worte formulieren konnte, wirbelte Françoise herum und lief los.
    Billy hingegen rührte sich nicht von der Stelle. »Billy!«
    »Ich… das… Du kannst doch nicht ernsthaft von mir erwarten…«
    »Bring die Kavallerie hierher zurück, wenn die Kinder in Sicherheit sind.«
    »Bis dahin bist du tot!«
    Rosier lachte. Offenbar konnten auch Dämonen Geister hören. »Und wie willst du das verhindern, wenn du bleibst?«, fragte ich. »Geh dorthin, wo du dich nützlich machen kannst!«
    »Verlang das nicht von mir.«
    »Billy, bitte… « Ich wusste nicht, wie ich ihn dazu bringen sollte, mich zu verlassen. Wenn er blieb, sanken Françoises Erfolgsaussichten um ein ganzes Stück. Je länger die Kinder im Dunkeln blieben, desto größer wurde die Wahrscheinlichkeit, dass Rosiers Diener eine Möglichkeit fanden, sie zu töten.
    Und Misfits oder nicht – es waren nur Kinder.
    »Die Cassie-und-Billy-Show, erinnerst du dich?«, sagte er leise. »Wo du hingehst, da gehe auch ich hin.«
    »Das gilt jetzt nicht mehr.« Und Himmel, wie sehr ich die Zeit vermisste, als es gegolten hatte. »Bitte, Billy. Tu das für mich.«
    Er ließ die Schultern hängen, und Kummer erschien in seinem Gesicht. »Es ist hoffentlich nicht das Letzte, das ich für dich tue«, sagte er mit plötzlichem Zorn. »Wenn du stirbst, mache ich dein Leben nach dem Tod zur Hölle!«
    Als er verschwand, flog Radella noch einmal zu mir. »Wie kriege ich die Rune, wenn du stirbst?«, fragte sie.
    »Von Pritkin. Er gibt sie dir, wenn du die Kinder sicher zurückgebracht hast. Dazu bist du doch imstande, oder?«
    »Ja.«
    »Und nimm auch die Gargoyles mit.« Miranda hatte gesagt, dass sie eine KinderHippe mit ihrem Leben verteidigen würden. Ich war nicht unbedingt scharf darauf, dass sie es bewiesen.
    »Aber… sie sind Dunkelelfen«, sagte Radella, als wäre mir das noch nicht aufgefallen.
    »Na und? Nimm sie einfach mit!« Ich wusste nicht, ob die Dämonen sie angreifen würden, wenn die Kinder fort waren, aber ich wollte es nicht darauf ankommen lassen. Rosier schien jemand zu sein, dem Rache schmeckte, ganz gleich ob warm oder kalt serviert.
    Radella schwieg einen Moment. Dann hörte ich einen leise gesprochenen, gefühlvollen Satz, der fast wie das Läuten von Glocken klang. »Wie bitte?«
    »Schon gut«, sagte die Fee verlegen. »Viel Glück, Cassie.«
    Ich spürte den Luftzug, als sie an mir vorbeiflog, und Rosier lächelte sein geisterhaftes Lächeln. »Der Segen einer Fee. So selten. Und außerhalb des Feenlands völlig nutzlos.« Hinter Rosier hatte sich eine schwarze Wolke in der Luft gebildet und wartete auf seine Befehle. »Ich habe dir das Leben der Kinder für dein Opfer angeboten. Du hättest darauf eingehen sollen. Jetzt stirbst du ebenso wie sie.«
    Ich wollte ihm sagen, dass ich meinen Verbündeten mehr vertraute als seinem Wort, aber dazu bekam ich keine Gelegenheit. Die grässliche, zuckende Masse verharrte, wie Soldaten, die Haltung annahmen. Und dann sprang sie mir entgegen.

Siebenundzwanzig
    Ich schrie und war zu erschöpft, um vorzugeben, keine Angst zu haben. Die verdammten Ritterrüstungen blieben reglos und schienen nicht imstande zu sein, die mich angreifenden Geschöpfe zu erkennen. Doch vom Ende des Korridors kam so viel Feuer wie von zehn Flammenwerfern.
    Vielleicht

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