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Für immer untot

Für immer untot

Titel: Für immer untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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Mircea schockiert an. »Du solltest in der Innenstadt sein!« Die Version von mir, die Jimmy über den Parkplatz gefolgt war, hatte früher in der Nacht MAGIE verlassen. Die dortigen Schutzzauber hatten meinen Weg in die Stadt verfolgt, aber niemand war sicher gewesen, wo ich mich befand. Tomas, Pritkin und ein Vampir namens Louis-Cesar waren hierhergekommen, und Rafe und Mircea hatten Tonys Zentralbüro aufgesucht. Davon war ich jedenfalls ausgegangen.
    »Dort bin ich gewesen. Ich habe Raffael hiergelassen, für den Fall, dass du hier erscheinst.« Mircea kniff andeutungsweise die Augen zusammen. »Darf ich wissen, woher du das weißt?«
    »Besser nicht«, sagte ich und wünschte mir, Hysterie wäre ein Luxus gewesen, den ich mir leisten konnte.
    Mircea stand einfach nur da und wirkte auf lächerliche Weise modelhübsch: das Haar wuschelig, auf den Lippen die Andeutung eines amüsierten Lächelns, ein perfekt sitzender schwarzer Anzug, der seinen überaus attraktiven Körper betonte. Ich wusste nicht, ob Absicht dahintersteckte, aber seine Kleidung saß immer recht eng am Bizeps und an den Oberschenkeln, was meine Aufmerksamkeit auf Stellen lenkte, wo sie eigentlich nichts zu suchen hatte.
    Hinzu kam: In Schwarz sah Mircea wie die Sünde selbst aus. Wenigstens trug er kein Leder, dachte ich – und ärgerte mich darüber, dass ich so etwas dachte.
    Er streckte die Hand aus. Es war eine stumme Aufforderung, mehr nicht, doch in meinem Bauch prickelte Aufregung. Was für ein dummer Bauch!
    Ich sprang zurück und stolperte dabei fast über meine eigenen Füße. »Rühr mich nicht an!« Bei meiner letzten Begegnung mit Mircea in der Vergangenheit war der Geis von mir auf ihn übergesprungen und hatte den Zauber verdoppelt, womit dieser ganze Schlamassel begonnen hatte.
    Würde er sich verdreifachen, wenn wir uns nahe genug kamen? So etwas hätten wir wahrscheinlich beide nicht überleben können.
    Irgendwo in der Nähe ertönten Schreie, und Pritkin fluchte. Zwei entsetzte Werratten liefen vorbei und hinterließen Blut auf dem Asphalt. »Wir müssen gehen, Dulceafä«, sagte Mircea sanft.
    Er benutzte noch immer den Kosenamen, den er mir Vorjahren gegeben hatte und der so viel wie »Liebes« bedeutete – wahrscheinlich ein gutes Zeichen. Ich bezweifelte allerdings, ob es lange dabei bleiben würde. Ich musste mich sputen, aber direkt vor Mircea wollte ich nicht springen – das hätte ihm weitaus mehr mitgeteilt, als er wissen sollte. Andererseits: Weglaufen kam wohl kaum infrage, dazu war er zu schnell, und ich durfte ihn nicht zu nahe heranlassen.
    »Cassie.« Mircea richtete einen vorwurfsvollen Blick auf mich, als ich der ausgestreckten Hand auch weiterhin keine Beachtung schenkte.
    Ich wich noch weiter zurück und dachte: Das Dilemma hatte in einer Zeit begonnen, als der Geis noch nicht aktiv gewesen war. Jener Mircea hatte ihn gar nicht gehabt, und deshalb war der Zauber zu ihm gesprungen, um sich zu vervollständigen. Doch dieser Mircea hatte ihn, sogar beide, und sollte immun sein. Oder?
    »Cassandra!«
    »Ich versuche nachzudenken!«, erwiderte ich, als er sich in Bewegung setzte und auf mich zutrat.
    »Du kannst in MAGIE nachdenken. Dort bist du sicher.«
    »Es ist erstaunlich, wie oft ich das gehört habe und kurz darauf in Lebensgefahr geraten bin«, sagte ich grimmig.
    »Das wird in dieser Nacht nicht geschehen«, betonte Mircea und nahm meine Hand. Ich starrte ihn erschrocken an und wartete auf das elektrische Zischen, das mir mitteilen würde, dass ich uns gerade beide umgebracht hatte. Aber abgesehen von dem leichten Prickeln, das immer vom Geis ausging, spürte ich nichts.
    Dafür nahm ich einen unangenehm süßlichen Duft wahr, wie von verfaulenden Blumen. Wo hatte ich das schon einmal gerochen? Mircea sagte etwas, das ich für ein ziemlich schlimmes Wort auf Rumänisch hielt, und zog mich mit einem Ruck hinter sich.
    »Als wir das letzte Mal hier waren, Cass. .«, sagte Billy. »Weißt du noch, dass plötzlich mehrere dunkle Magier aufkreuzten, um an der Party teilzunehmen?«
    »Wie bitte? Was hat das denn mit… «Ich blickte an Mircea vorbei und sah eine Gruppe dunkler Gestalten, die sich als Silhouetten vor dem Licht der Straßenlaternen abzeichneten. »Oh.«
    »Ich schätze, ich habe bei der Gelegenheit einige übersehen«, sagte Billy und wirkte ziemlich erschrocken.
    Ich zählte schnell. »Einige?«, brachte ich hervor. »Acht sind nicht einige.«
    In der Ferne breitete sich eine blaue Wolke

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