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Für immer untot

Für immer untot

Titel: Für immer untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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gewesen wäre, vor meinem Houdini-Trick nach eventuellen Beobachtern Ausschau zu halten.
    »Warum hast du ihnen nicht einfach gezeigt, dass sie ihre Zeit vergeuden?«, fragte Billy.
    »Ich dachte mir, dass es vielleicht besser ist, die aufmüpfige Phase unserer Beziehung in einem frühen Stadium hinter uns zu bringen.« Außerdem hatte Radella das mit dem Schrank vermutlich ernst gemeint. »Lass uns Jimmy finden, bevor er ihnen die Brooklyn Bridge verkauft oder was auch immer.«
    »Wenn man vom Teufel spricht…«, sagte Billy, als jemand, der große Ähnlichkeit mit Jimmy hatte, aus der Hintertür gelaufen kam.
    Nach einem überraschten Zögern ging ich los und konnte mein Glück kaum fassen. Wenn ich ihn abfing, bevor er seinen Wagen erreichte… Dann konnten wir reden, ohne dass jemand anders mithörte.
    Erneut schwang die Tür auf, und eine Blondine lief nach draußen und sah sich rasch um.
    »He, da ist eine Tussi bei ihm«, sagte Billy. Die Blondine sah Jimmy und folgte ihm, zog dabei ihr knapp geschnittenes schwarzes Oberteil hoch. Billy pfiff anerkennend. »Sie fällt aus dem Ding, wenn sie nicht… «
    Er unterbrach sich abrupt und spähte über den Parkplatz, und ich sah ebenfalls genauer hin, während sich Unbehagen in mir verdichtete. Die stromsparenden Halogenlampen schufen nicht unbedingt gute Sicht, aber ich sah genug, um ein leeres Gefühl im Bauch zu bekommen. »Ich glaube, wir haben ein Problem«, brachte ich hervor.
    »He. .« Billys Augen wurden groß. »Die Tussi bist du! Das erkenne ich an der Form der… «
    »Ist dir klar, was das bedeutet?«, quiekte ich leise. Mir wurde plötzlich klar, dass ich uns in die Nacht zurückgebracht hatte, in der ich zum ersten Mal im Dante’s gewesen war – nicht unbedingt eine Zeit, die ich noch einmal erleben wollte.
    »Ja.« Billy sah mich an. »Dass du ausgerechnet diese Zeit gewählt hast! Warum zum Teufel…«
    »Ich hab es nicht mit Absicht getan«, zischte ich. »Von Casanova weiß ich, dass die letzte Sklavenladung in dieser Nacht ins Feenland geschafft wurde. Wenn es uns nicht gelingt, Jimmy zum Reden zu bringen… Ich dachte, wir könnten vielleicht hören, wie jemand das Passwort spricht.«
    »Wenn wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort wären, ja. Aber dies ist weder das eine noch das andere.«
    »Glaubst du?« Mein erster Besuch im Dante’s war nicht besonders gut verlaufen. Sogar ziemlich mies, um ganz ehrlich zu sein. Es hatte zu viele Fast-Katastrophen gegeben, zu viele Gelegenheiten, bei denen ich und viele andere Leute gestorben wären, wenn die Ereignisse auch nur einen geringfügig anderen Verlauf genommen hätten. Ich musste Françoise und Radella finden und möglichst schnell von hier verschwinden, bevor jemand von uns etwas veränderte.
    Jimmy und mein anderes Selbst verschwanden zwischen den parkenden Wagen, und wieder ging die Hintertür auf. Pritkin und zwei Vampire erschienen, und ich erstarrte. Mir mochte es schwerfallen zu erkennen, was sich abspielte, aber ihnen bestimmt nicht. Wenn sie in meine Richtung sahen und mich bemerkten, lenkte es sie bestimmt von ihrer Aufgabe ab. Zu der unter anderem gehörte, das Leben der anderen Cassie zu retten.
    Ich rührte mich nicht, hielt den Atem an und blinzelte nicht einmal.
    Glücklicherweise hatte ich beschlossen, für diese nächtliche Aktivität ein schwarzes Tank-Top und eine schwarze Jeans anzuziehen – damit war ich in der Dunkelheit schwerer auszumachen. Aber sie konnten mich riechen, trotz des Benzingeruchs und Mülls auf dem Parkplatz. Einer der beiden Vampire zögerte, hob den Kopf ein wenig und schien zu schnuppern. Ich schluckte. Es war Tomas, mein einstiger Stubengenosse, der sechs Monate lang Gelegenheit gehabt hatte, sich meinen Geruch einzuprägen. Wenn er mich witterte…
    Aber das war nicht der Fall. Die drei Männer liefen in die Reihen zwischen den Fahrzeugen, und wenige Momente später ging es plötzlich drunter und drüber: Schüsse knallten, Schreie erklangen, und jemand setzte einen Wagen in Brand.
    Ich stürmte los, in Richtung Hintertür. Und blieb einige Sekunden später stehen, als vor mir jemand erschien, mit dem ich ganz und gar nicht gerechnet hatte.
    Es fehlte nicht viel, und ich wäre gegen ihn gestoßen. Hastig wich ich einige Schritte zurück, sicherheitshalber. »Du solltest nicht hier sein!«, sagte ich vorwurfsvoll.
    Eine perfekt geschwungene Augenbraue bildete einen perfekten Bogen. »Dann haben wir etwas gemeinsam, Dulceatà.«

Elf
    Ich starrte

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