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Für immer untot

Für immer untot

Titel: Für immer untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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kleine Ball sah harmlos aus, aber ich kannte Magier gut genug, um zu wissen, dass man immer unangenehme Überraschungen von ihnen erwarten durfte. Und Mircea konnte sich nicht bewegen, sich nicht verteidigen, ohne die anderen Magier zu befreien und ihnen zu gestatten, noch mehr Schaden anzurichten. Furcht lief mir über den Rücken, kalt und intensiv, und das Herz schlug mir plötzlich bis zum Hals, was seltsam war, denn gleichzeitig spürte ich, wie mir das Blut aus dem Gesicht wich.
    Der kleine Ball fiel auf den Boden, rollte ein Stück und blieb bei einem Grasbüschel liegen, das durch einen Riss im Beton gewachsen war. Der Magier sank auf die Knie und starrte mich überrascht an. Dann kippte er zur Seite, die Hand auf den größer werdenden Blutfleck auf seiner Brust gepresst.
    »Du hast ihn erschossen.« So verblüfft Billy auch sein mochte, meine eigene Verblüffung war noch größer.
    »Ich schätze, er hat vergessen, seine Schilde wieder zu heben«, sagte ich benommen.
    Am liebsten hätte ich mich hingesetzt. Die Knie wurden weich, und meine Hand zitterte, was vermutlich auf einen Verstoß gegen die Sicherheitsbestimmungen hinauslief, da sie eine Pistole mit einem fast vollen Magazin hielt. Aber dann machten die Magier etwas, das Mircea in die Reste des Maschendrahtzauns zurückschleuderte, wodurch er kurz die Konzentration verlor. Und als das geschah, flog die wiederbelebte Leiche plötzlich über den Parkplatz, direkt auf ihn zu.
    Ich schrie und wusste, was Feuer irgendeiner Art bei einem ungeschützten Vampir anrichten konnte. Einen Augenblick später schoss ich einfach drauflos, in der Brust einen Schmerz, der so stark wurde, als hätte mir jemand ein Messer in den Leib gestoßen. Doch die übrigen Magier hatten alle ihre Schilde gehoben. An einigen von ihnen prallten die Kugeln aus meiner Pistole so ab, als bestünden sie aus transparentem Stahl; andere nahmen sie einfach auf, und die Kugeln verschwanden in ihnen wie Steine im Wasser. Diese Männer hatten Mircea getötet, und ich konnte sie nicht einmal verletzen.
    »Cassie!« Ich drehte mich um, als ich Billys Stimme hörte, und stellte fest, dass er dunstig und undeutlich vor Mircea schwebte.
    Ungläubig riss ich die Augen auf, als Mircea langsam den Kopf hob. Und dann sah ich noch einmal hin, weil ich es einfach nicht fassen konnte: Er hing mitten in einem Zaun voller blauweißer Energie, und das konnte er unmöglich überlebt haben. Es war einfach unmöglich.
    »Bring ihn weg, oder es ist um ihn geschehen!«
    »Was?«, brachte ich hervor, und dann packte mich jemand von hinten. Die Pistole flog mir aus der Hand, und eine Faust knallte mir ans Jochbein – mein Kopf flog zurück, und es klingelte in den Ohren. Ich versuchte verzweifelt zu springen, aber Benommenheit umfing mich, und die Schmerzen waren einfach zu stark. Ich saß im Hier und Heute fest.
    »Ich habe sie!«, erklang dicht an meinem Ohr die Stimme eines Mannes, und aus dem Augenwinkel sah ich eine weitere dunkle Gestalt, die sich uns näherte.
    Sosehr ich mich auch zu befreien versuchte, die um mich geschlungenen Arme gaben nicht nach. Jemand schrie in der Nähe, ein Geräusch schrecklicher Hoffnungslosigkeit, das meine Konzentration ebenso störte wie die Hände, die meine Handgelenke aneinanderdrückten.

Zwölf
    Ich trat mit dem Fuß, so fest ich konnte, und fühlte, wie er etwas Weiches traf.
    Jemand fluchte, und ein blasser, hagerer Mann mit kalten grauen Augen erschien vor mir. Er holte ein ziemlich fies aussehendes Messer unter dem Mantel hervor und hielt es mir vor die Augen, damit ich es ganz deutlich sehen konnte. Dann stieß er die Klinge in mein rechtes Handgelenk.
    Ich spürte, wie kleine Knochen brachen, und dann drehte der Bursche das Messer. Es schnitt durch Sehnen, und Blut lief mir über den Arm, als er es aus der Wunde zog und mir erneut vors Gesicht hielt. »Willst du noch immer gegen uns kämpfen?«
    Für einen Moment konnte ich nicht einmal schreien – meine Lungen enthielten nicht genug Luft. Dann schloss sich etwas Hartes und Glattes um meine Handgelenke, direkt über der Wunde. Ich kreischte, denn der Schmerz explodierte regelrecht in mir, und ich konnte nicht aufhören zu schreien.
    »Bring sie zum Schweigen!«, sagte jemand, und ein Arm drückte auf meine Kehle und nahm mir die Luft. Ich versuchte erneut einen Sprung, und für eine Sekunde fühlte es sich an, als würde ich es hinbekommen. Wie in den Pariser Katakomben nahm ich die Zeit als eine sirupartige,

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