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Für immer untot

Für immer untot

Titel: Für immer untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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Komödie sprachen und alle Eintretenden aufforderten, jede Hoffnung aufzugeben – zusammen mit ihrem Geld. Doch diese Art von Dekor war teuer, und deshalb wirkte das Kasino hinten eher wie ein modernes Lagerhaus, mit Laderampen, überquellenden Müllcontainern und einem schlichten Maschendrahtzaun, der einen vollen Angestelltenparkplatz umgab.
    Françoise, Radella, Billy Joe und ich erschienen auf dem Parkplatz, zwei Wochen in der Vergangenheit. Es dauerte noch einige Stunden, bis die Sonne aufging und die ersten vernünftigen Leute aufstanden. Mit anderen Worten: Für die Typen, die ich suchte, war es praktisch Mittag.
    Radellas großartiger Vorschlag hatte darin bestanden, in eine Zeit zurückzukehren, bevor all jene verschwanden, die das Portal rufen konnten, mit welchen Mitteln auch immer. Ich hatte in Hinsicht auf die »Mittel« folgendes ausgeschlossen: Prügeleien, Messerstechereien und alles andere, das die Zeitlinie total durcheinanderbringen konnte. Françoise hatte ein kleines Detail hinzugefügt und gemeint, dass sie vermutlich in der Lage war, das Kurzzeitgedächtnis aller Leute zu löschen, die keine starken Magier waren. Wir hatten also einen Plan – wir mussten uns nur den richtigen Burschen schnappen. Und ich setzte auf Casanovas Vorgänger, einen schleimigen Typen namens Jimmy die Ratte.
    »Je suis de’sole’e«, sagte Françoise und schien mit dem unteren Teil des Maschendrahtzauns zu sprechen.
    Ich wechselte einen Blick mit der Fee, die nur mit den Schultern zuckte, beugte mich dann vor, um mir die Sache aus der Nähe anzusehen… und war plötzlich mit Handschellen an den Zaun gefesselt. »Was zum Teufel… ?«
    Françoise trat zurück, verschränkte die Arme und sah mich wie ein schlecht gelaunter Pritkin an – sie ahmte ihn recht gut nach. »Wir gehen. Für dich ischt es zu gefährlich.«
    »Ich bitte um Verzeihung?«
    »Du nichts von magique weißt, n’est-ce pas?«
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Du ‘ast uns ‘ier’er gebracht, das ging nicht anders. Aber jetzt du musst dich nicht in Gefahr bringen. Wir sprechen mit den Gangstern, während du hier sicher bist.«
    »Ich kann mit Jimmy fertig werden!«
    Françoise antwortete nicht, aber sie hatte diesen komischen Ausdruck im Gesicht und schien bereit zu sein, den Rest der Nacht hier auf dem Parkplatz zu verbringen und zu diskutieren. Ich zog an den Handschellen, doch Françoise musste sie in Casanovas Lagerraum eingesteckt haben, denn sie bestanden aus hochwertigem Stahl. Meine Bemühungen führten nur dazu, dass der Zaun rasselte und ich stinksauer wurde.
    »Na schön«, sagte ich. »Du gehst, ich bleibe, viel Spaß.«
    »Das ist doch nicht dein Ernst«, sagte Billy ungläubig.
    »Du wirklich bleibst hier?«, fragte Françoise skeptisch. Vielleicht hatte sie mit mehr Widerworten gerechnet.
    Ich zog an den Handschellen, und der Maschendrahtzaun rasselte auf recht beeindruckende Weise. »Bleibt mir etwas anderes übrig?«
    »Ich traue ihr nicht«, sagte die Fee und musterte mich argwöhnisch. »Wir sollten sie in einen Schrank sperren.«
    »Ich habe eine Pistole«, erwiderte ich.
    Radella runzelte die Stirn. »Stimmt. Sie könnte das Schloss zerschießen.«
    »Wie wär’s mit einem Ziel, in dem mehr Leben steckt?«, brummte ich und meinte es nicht einmal halb im Scherz.
    »Es ist zu deinem eigenen Besten«, sagte Françoise und biss sich auf die Lippe.
    Sie wirkte plötzlich unsicher.
    Radella schnippte mit den Fingern. »Wir schlagen sie bewusstlos und stecken sie dann in einen Schrank. In einen sehr kleinen«, fügte sie gehässig hinzu.
    Françoise sah sie nicht einmal an. »Wir sind bald wieder da«, versprach sie, drehte sich um und ging los.
    »Ja, und ich warte hier wie bestellt und nicht abgeholt!«, rief ich ihr nach. Ihre Schultern zuckten kurz, aber sie drehte sich nicht um.
    »Oh, das war wirklich…«, begann Billy.
    Ich hob die freie Hand. Françoise blieb an der Hintertür stehen, sah in meine Richtung und fragte sich wahrscheinlich, warum meine Hand gehoben war. Ich winkte ihr zu, und nach einigen Sekunden traten sie und Radella durch den Personaleingang ein. Als sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, sprang ich einen halben Meter nach vorn. Hinter mir baumelten die leeren Handschellen am Zaun.
    »Ich habe ganz vergessen, dass du das kannst«, sagte Billy.
    »Manchmal denke ich selbst nicht dran.« Ich rieb mir das Handgelenk und sah mich um. Es war niemand zu sehen. Mir fiel ein, dass es vielleicht besser

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