Fuer immer vielleicht
einen erfolgreichen Geschäftsmann arbeitet. Ich habe nur die Satzstellung ein bisschen verändert, ohne dabei im Geringsten die Wahrheit zu verdrehen. Was du Tag für Tag geschafft hast, ist einfach unglaublich. Wenn ich von der Arbeit heimkomme, bin ich so erledigt, dass ich einfach zusammenklappe. Ich kann mich kaum um mich selbst kümmern, von anderen Menschen ganz zu schweigen.
Du darfst dich nicht unterschätzen, Rosie. Stell dein Licht nicht unter den Scheffel. Du musst hoch erhobenen Hauptes zu den Vorstellungsgesprächen marschieren, in dem sicheren Bewusstsein, dass du extrem leistungsfähig bist (wenn du willst), dass du sehr gut mit anderen Menschen zusammenarbeiten kannst und dass deine Kollegen dich mögen (mal abgesehen von dem Vorfall in der Schule, als wir ein Gruppenprojekt über die Planeten machen mussten und du darauf beharrt hast, kleine Männchen auf den Mars und kleine Frauen auf die Venus zu malen, obwohl es eigentlich Susie Corrigans Bild war und die sich in Kunst zwei Wochen damit abgequält hatte). Rosie, du bist ein toller Mensch, hübsch, witzig und intelligent, und wenn du dich mit Koronarerkrankungen auskennen würdest, würde ich dich sofort einstellen.
Ich habe übrigens in dem Lebenslauf auch erwähnt, dass man dir einen Platz im Boston College angeboten hat. So was macht sich immer sehr gut. Es wird alles wunderbar klappen! Sei einfach du selbst, dann eroberst du die Herzen im Sturm.
Noch eins: Ich möchte dir ausdrücklich empfehlen, dass du dir diesmal einen Job suchst, der dir wirklich gefällt . Du wirst überrascht sein, wie leicht du morgens aus dem Bett kommst, wenn du dich auf die Arbeit freust – statt das Gefühl zu haben, du willst vom Doppeldeckerbus springen (ich hab mir ein wenig Sorgen gemacht, als ich die Mail damals bekommen habe). Wie wäre es, wenn du dir endlich eine Stelle in einem Hotel suchst? Das willst du doch eigentlich, seit du das erste Mal im Londoner Holiday Inn übernachtet hast, erinnerst du dich?
Raff dich auf und lass mich wissen, wie die Dinge sich entwickeln.
Toi, toi, toi,
Alex
Kapitel 13
Von: Alex
An: Rosie
Betreff: Bostonbesuch?
Ich hab mich grade kurz von der Arbeit verdrückt, um dir eine Mail zu schicken und zu fragen, wie es mit der Jobsuche vorangeht. Noch eine Woche, bis Randy Andy dich endgültig aus seinem Büroklammerimperium verstößt. Jede Menge Zeit. Falls sich bis dahin noch nichts Passendes ergeben hat, schicke ich dir gern einen Scheck, mit dem du dich über Wasser halten kannst (aber nur, wenn du meine Hilfe möchtest ).
Am liebsten möchte ich sofort nach Hause und ins Bett, ich bin todmüde. Ich hab nämlich extra zwei Doppelschichten hintereinander übernommen, damit ich mir morgen die Hände nicht blutig machen muss. Einen ganzen Tag frei, o Wonne … Das Problem ist nur, wenn ich heimkomme, macht Sally sich gerade für ihre Schicht fertig. Nicht gerade beziehungsfördernde Arbeitszeiten. Außer für Beziehungen mit Leuten, die sich unter Höllenqualen im Krankenhausbett wälzen. Entschuldige, das war kein guter Witz.
Ich bin einfach fix und fertig. Sally und ich haben kaum Zeit füreinander, und wenn wir uns mal sehen, sind wir beide normalerweise so müde, dass wir einfach nur ins Bett plumpsen.
Ich hab eine Idee: Wenn du mit Katie und deinem Herrn Dingsbums rüberkommst, nehm ich mir ein paar Tage frei, wir besichtigen alles, was es zu besichtigen gibt, gehen schön essen, amüsieren uns, und ich kann endlich mal ausschlafen . Dann lerne ich Dingsbums auch endlich mal kennen. Ich hab echt ein paar miese Wochen hinter mir und deinen Humor bitter nötig. Schwing deinen Zauberstab, Rosie Dunne, und bring mich wieder zum Lachen.
Von: Rosie
An: Alex
Betreff: Hier ist Rosie!
Hallo, du armer Mensch, hab keine Angst, Rosie Dunne ist nah! Tut mir Leid, dass du eine miese Phase hast. Ich hab das Gefühl, das Leben gibt einem ab und zu ganz gern mal einen drüber. Kurz bevor man es gar nicht mehr aushält, wird es meistens wieder besser, aber bevor es bei dir so weit ist, werd ich versuchen, dich mit ein paar Anekdoten aus meinem Leben aufzumuntern.
Okay, also erstens hast du wirklich einen sehr, sehr schlechten Einfluss auf mich. Nachdem ich deinen Brief und das literarische Meisterwerk gelesen hatte, in das du meinen Lebenslauf verwandelt hast, war ich dermaßen motiviert und aufgeputscht, dass ich mich sofort in meinem Trainingsanzug samt Stirnband, Handgelenkschonern und Joggingschuhen auf den Weg gemacht
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