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Für immer zwischen Schatten und Licht ("Schatten und Licht"-Saga 2) (German Edition)

Für immer zwischen Schatten und Licht ("Schatten und Licht"-Saga 2) (German Edition)

Titel: Für immer zwischen Schatten und Licht ("Schatten und Licht"-Saga 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Gembri
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besprechen. Er konnte Dina bis jetzt telefonisch nicht erreichen und überlegt, ob jemand von uns nochmal hinfahren soll.“
    „Alle treffen sich? Das heißt, Sam wird auch dabei sein?“
    „Ich denke schon. Warum?“
    Jinxy pulte sorgfältig die Karottenstückchen aus ihrem Hackbraten-Brei. „Weil er mich krank macht“, antwortete sie schließlich. „Das ist doch echt abartig, wie der sich gewandelt hat. Letztes Jahr war er so lieb und nett, vielleicht einen Hauch langweilig, aber echt in Ordnung. Und jetzt bringt er mich dazu, ihm die Kleider vom Leib reißen zu wollen, um … ihn dann mit einem stumpfen Löffel zu häuten.“
    Gegen meinen Willen musste ich lachen. „Ich dachte, ihr hättet euch während der gemeinsamen Nacht im Hotel wenigstens ein bisschen zusammengerauft.“
    „ Gerauft ist gut“, sagte Jinxy düster. „Schlaf du mal mit dem Kerl in einem französischen Bett, ganz ohne einen schützenden Matratzenspalt in der Mitte. Es war, als hätte er sich zwei zusätzliche Paar Arme und Beine wachsen lassen, die andauernd auf meine Seite ragten. Sag nie mehr, ich würde im Schlaf um mich schlagen!“
    „Ähm, das heißt also – ihr habt euch das Bett geteilt?“
    „Ja, notgedrungen. Serafina hat gemeint, dass sie ein eigenes Bett braucht, weil sie doch dieses Karpaltunnelsyndrom in der Nase hat und nicht genügend Sauerstoff …“ Ihre Stimme wurde immer leiser, dann sah sie mich mit zusammengezogenen Brauen an. „Sie hat gar kein Karpaltunnelsyndrom in der Nase, oder?“
    „Wenn man bedenkt, dass man das nur in der Hand haben kann und sie außerdem ein unverwundbarer Engel zu Besuch auf Erden ist … eher nicht.“
    Mit einem Platschen landete Jinxys Löffel auf dem Teller. „Ich wusste es! Diese Frau ist einfach grässlich! Hoffentlich war wenigstens deine Nacht etwas angenehmer.“
    Ich nahm einen großen Bissen Hackbraten. Er schmeckte nach Kleister und hatte zum Glück auch eine ähnliche Wirkung.
    Jinxy starrte mich an. Ich kaute.
    „Lily? War deine Nacht gut?“
    „Mhm.“
    „Aber auch sehr gut?“
    „Mh.“
    „Aber hast du auch … wie soll ich das sagen … die Englein Halleluja singen hören?“
    Beinahe hätte ich alles auf die Tischplatte gespuckt. „Jinxy!“
    „Tut mir leid! Aber du hast mir in den letzten Monaten so viel verschwiegen, dass ich immer noch das Gefühl habe, ständig außen vor zu sein!“
    Ich schluckte erst mal richtig herunter, dann atmete ich tief durch. Leider half das nur wenig gegen das Glühen in meinen Wangen. „Okay, du hast Recht. Und … ja, meine Nacht war wirklich sehr gut. Zufrieden?“
    Nachdem mir Jinxy schon wochenlang mit diesem Thema auf die Nerven gegangen war, hätte ich erwartet, dass sie nun einen Freudenschrei ausstoßen, wild herumtanzen oder mich um Details ausquetschen würde, aber nichts dergleichen. Es war ihr zwar anzusehen, dass ihr die Zurückhaltung schwerfiel, aber sie langte nur über die Teller hinweg nach meiner Hand. „Na bitte, dann hatte der Ausflug doch was Gutes. Das ist echt schön, Süße. – Ist es doch, oder?“
    Unbehaglich zog ich meine Hand weg und griff wieder nach der Gabel, um damit im Essen herumzustochern. „Ja, natürlich ist es das.“
    „Und warum siehst du dann ganz und gar nicht danach aus?“
    Ich überlegte kurz, ob ich ihr von meiner Unterhaltung mit Serafina erzählen sollte, doch dann schob ich den Gedanken beiseite. Wenn ich darüber sprach, würden nur die Schuldgefühle wieder hochkommen, die mich während der vergangenen zwei Nächte gequält hatten.
    „Darum geht es nicht“, sagte ich deshalb ausweichend. „Aber bedenk mal unsere ganze Situation. Wir haben noch keine Ahnung, wie und wo wir den Abaddon finden, geschweige denn, was wir gegen ihn ausrichten können. Ich habe das Gefühl, wir würden immer nur einen Schritt vorwärtsgehen und zwei zurück … und ich weiß, worauf das hinausläuft.“
    Jinxy runzelte die Stirn. „Worauf denn, bitteschön?“
    „Dass wir Serafina ins Licht schicken, damit sie die Richter vor dem Abaddon warnt! Das ist unser letzter Ausweg. Dann werden sie Rasmus gewaltsam zurückholen und die Sache selbst in die Hand nehmen, weil wir nämlich heillos überfordert sind. Überleg doch mal – wir sind nur eine Gruppe von Teenagern, die sich einbilden, alles alleine schaffen zu können!“
    „Also, eigentlich sind die meisten von uns gar keine Teenager“, widersprach Jinxy. „Und die paranormale Fraktion wurde doch genau für solche Fälle

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